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Sklavin des Herzens

Sklavin des Herzens

Titel: Sklavin des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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nachdenklich. »Sie hat den zynischen Witz der englischen Aristokratie, der mich an so vieles erinnerte … , aber Sie wissen, was mich wunderte.« Sie richtete den Blick ihrer smaragdgrünen Augen auf ihn. »Sie ist blond und dürr …«
    »Und sie mag ihn nicht.«
    »Was?«
    »Es ist wahr.« Haji lachte vor sich hin. »Im ersten Moment hat er ihr wohl äußerlich gefallen, aber das war, ehe eines der Mädchen so dumm war, ihn anzuspucken. Nachdem Haar die nun folgende Züchtigung mit der Peitsche mit angesehen hatte, fühlte sie sich von Jamil ehrlich abgestoßen. Sie sagte ihm ins Gesicht, sie wolle nicht sein Eigentum sein, und sie bat ihn, sie zu dem Sklavenhändler zurückzuschicken.«
    »Wie reagierte er darauf?«
    »Ich glaube, er war gefesselt.«
    »Dann ist es das! Er begegnete nie zuvor einer Frau, die sich nicht gleich in ihn verliebt hätte. Sie bedeutet einfach nur eine Herausforderung für ihn.«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Haji langsam. »Aus irgendeinem Grund war er extrem geduldig mit ihr. Er erlaubte ihr, mit ihm zu disputieren. Er sprach lange mit ihr und gewährte ihr sogar zwei Bitten, aber in seinen Augen stand nichts geschrieben, als er sie ansah, nicht einmal ein Funken Wärme. Es war offensichtlich, daß er das dritte Mädchen begehrenswerter fand, doch er wählte die Blonde.«
    »Und nun ist er ungeduldig, sie zu bekommen?«
    »Ungeduldig eigentlich nicht, Rahine. Das hätte ich gespürt. Ich mußte ihn sogar daran erinnern, daß er mich gerufen hatte. Momentan wußte er nicht, warum. Dann gab er einfach den Befehl, wie jeden anderen auch, und führte seine Diskussion mit Omar fort.«
    »Sehr gut.« Rahine seufzte und gab es auf. »Also sollen wir nicht wissen, warum er sie haben will, oder was er in ihr sieht. Sie wird ihn für ein oder zwei Nächte amüsieren, und dann ist der Fall erledigt.«
    »Sie ist anders als die anderen«, gab Haji zu bedenken.
    »Ich weiß.«
    »Sie wird Schwierigkeiten machen.«
    »Auch das weiß ich«, erklärte sie gereizt. »Warum, glauben Sie wohl, hat mich die Sache aufgeregt? Es wird eine Menge Ärger geben, und alles nur wegen einer vorübergehenden Laune.«
    »Vielleicht hat er endlich eingesehen, daß es lächerlich ist, die Anzahl seiner Frauen zu begrenzen«, meinte Haji.
    »Ist das Ihr Ernst?« fragte Rahme hoffnungsvoll, doch im nächsten Moment hob sie die Hände. »Ah, Haji, wo liegt da der Unterschied? Unsere Pflicht verlangt von uns, daß wir ihm Vergnügen bereiten. Was immer er sich wünscht, aus welchen Gründen auch immer, soll er haben.«
    Während Rahine die Schwierigkeiten beklagte, hatten sie bereits begonnen. Safiye, die sich nach Chantelles großzügigem Geschenk hochherzig fühlte, hatte beschlossen, die neue Sklavin an diesem Morgen in die Bäder zu führen, ehe sie überfüllt waren. Sie dachte, Chantelle würde es schätzen, sich ohne die neugierigen Blicke von Zuschauerinnen an das Ritual der Bäder zu gewöhnen. Und Chantelle war dankbar, als sie hörte, daß dies eine Ausnahme war und daß sie in Zukunft nachmittags mit den anderen Frauen würde gehen müssen. »Aber Sie werden bald Freude daran finden, wenn Sie Ihr Schamgefühl überwunden haben. Viele Frauen verbringen den ganzen Nachmittag in den Bädern und nehmen ihr Abendessen sogar dort ein.«
    Chantelle konnte verstehen, warum man gern da blieb. Der Hammam des Harems glich in nichts dem einzelnen großen Raum, der bei dem Sklavenhändler zum Baden benutzt wurde. Hier war es ruhig und friedlich und großzügig, denn zahllose Räume führten ineinander. Es gab Dampfzimmer, Räume mit heißen und kalten Duschen, solche mit versenkten Becken kühlen Wassers und Massageräume.
    Das erste Zimmer nach der Vorhalle, in der Chantelle ihre Kleidung zurücklassen mußte, war das größte. Seine überraschende Schönheit ließ die junge Frau ihre Nacktheit fast vergessen. Es war achteckig, mit einer hochgewölbten Kuppel, die durch Hunderte kleiner Öffnungen schmale Streifen gleißenden Sonnenlichts hereinließ, das die grün gekachelten Wände beleuchtete und die Illusion erweckte, sich unter Wasser aufzuhalten. Hier versammelten sich die Konkubinen zum Plaudern, während ihre Sklavinnen sich mit der Verschönerung der Frauen beschäftigten. Die Haremsdamen saßen entweder auf türkischen Teppichen, die sie mitgebracht hatten, oder auf kühlen Marmorbänken, oder sie lagen auf der großen runden Marmorplatte in der Mitte des Raumes, die von unten beheizt wurde.
    Chantelle durfte

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