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Skorpion

Skorpion

Titel: Skorpion Kostenlos Bücher Online Lesen
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schief.«
    »Das wüsst ich aber, verflucht.« Eine dritte Stimme von der anderen Seite des Jeeps. Sie klang ein wenig älter. »Das is’ nich’ irgendso ’n bolivianischer Gewerkschaftsführer, das is’ ’n verdammter Dreizehner! Der wär’ mitten durch uns durchgefahren un hätt’ uns zu Hackfleisch verarbeitet.«
    »Diese Gringa-Fotze, die werd ich mir richtig vornehmen, wenn wir sie erwischen.«
    Gelächter.
    »Sie is’ keine Gringa, Ernesto. Hast du die Fotos nich’ gesehen? Ich hab ’ne Schwägerin in Barranca, die hat hellere Haut als die.«
    »He, die is’ aus Nueva York. Das reicht mir völlig.«
    »Wisst ihr was, ihr kotzt mich an! Was, wenn eure Mütter euch hier hören könnten?«
    »Ach, komm schon, Ramon! Spiel nich’ dein ganzes Leben lang den Messdiener! Hast du die Fotos von der Hure gesehen oder nich’? Hat Titten wie Cami Chachapoyas. Erzähl mir nich’, dass du davon nich’ deinen Anteil haben wills’.«
    Ramon schwieg. Der etwas Ältere bemerkte statt seiner:
    »Ich sag euch, wenn ihr die fickt, ihr alle, dann sprüht ihr euch besser vorher ein. Diese Gringas nehmen alles, was sie kriegen können. Ich hab ’n Cousin in Nueva York, der sagt, dass diese Fotzen alles vögeln, was da kreucht und fleucht.«
    »Mann, du hast wohl überall einen aus der Familie, was? Wie kommt’s…«
    Ein NCO brüllte vom Jeep: »Bericht, Corporal!«
    »Nichts hier, Sir!«, rief die ältere Stimme zurück. »Sie sind weg. Müssen das Gelände absuchen.«
    Im Jeep sagte jemand etwas Unbestimmtes über die verdammten Infrarots. Wahrscheinlich hatten sie keine, vermutete Carl.
    »Absuchen! Oh, verdammt, ich sag’s euch noch mal, wenn wir diesen Verdrehten und seine Hure erwischen…«
    Und los!
    Er ließ sich von seiner Wut antreiben, wappnete sich, wälzte sich vom Rand der Mulde herab, fiel einen Meter und stand auf der anderen Seite des anderen Jeeps. Das hitzeresistente, elastische Segeltuch, das ihn verborgen hatte, spannte sich straff, als er sich herumwälzte, ließ ihn los und schnappte mit einem tonlosen Klatschen wieder zurück.
    Mehr an Warnung erhielten sie nicht.
    Er landete inmitten uniformierter Leiber auf dem Evercrete. Brachte sie zum Stolpern, schickte sie zu Boden – keine Zeit zu zählen. Derjenige, der vorn stand, hatte sich umgedreht, war nicht ganz zu Boden gegangen…
    »Verflucht, Ramon, was tust du da?«
    Er hatte nicht verstanden, was los war. Drehte sich ganz um, ohne Deckung, lediglich gereizt, als ihm Carl das Blatt des Spatens ins Gesicht trieb. Blut spritzte, warm und unsichtbar im Dunkeln, aber er spürte es auf der Wange. Der Mann ließ sein Sturmgewehr fallen und umklammerte seinen zerschmetterten Wangenknochen, stieß ein nasses Gurgeln aus und stürzte kreischend zu Boden. Carl wirbelte bereits herum. Eine zweite Uniform, die mühsam auf Hände und Knie hochkam. Ramon, der Messdiener? Carl hackte ihm mit dem Spaten in den weichen Scheitel seines Schädels. Der Mann stieß einen Laut aus wie eine panikerfüllte Kuh und brach auf dem Bauch zusammen. Weiteres Blut spritzte, bemalte sein Gesicht mit seiner Wärme.
    Der dritte Soldat befand sich immer noch auf der anderen Seite des COLIN-Jeeps. Er kam eilig um das Heck des Fahrzeugs herumgerannt, und Carl stellte sich ihm grinsend direkt entgegen, schwarz und bespritzt mit dem Blut der anderen Männer. Der Soldat geriet in Panik, kreischte. Vergaß, sein Gewehr zu heben.
    »Er ist hi…!«
    Carl vollführte einen Satz. Schlug hart mit dem Spaten zu, trieb dem Soldaten das Blatt in die Kehle. Der Warnruf erstarb zu einem erstickten Gurgeln. Carl schloss den Spalt zwischen ihnen, blockte den Lauf des allzu spät gehobenen Sturmgewehrs mit einer bespritzten Hand, trieb das Griffende des Spatens dem Mann in die Nase. Der Kampf war zu Ende, der Soldat ging würgend zu Boden. Carl drehte den Spaten um und hackte mit der Schneide des Blatts in die Kehle, bis der andere Mann keinen Laut mehr von sich gab.
    Die Nacht flog unter den Strahlen der Frontscheinwerfer des zweiten Jeeps auseinander. Alarmrufe von der anderen Seite. Vier weitere, wie er wusste. Unmöglich zu wissen, wie viele nach wie vor in ihrem Fahrzeug saßen, wie viele inzwischen ausgeschwärmt waren…
    Komm schon, Ertekin! Nimm sie dir!
    Schüsse – das flache, hohe Krachen der Marstech-Waffe, sechs rasch hintereinander abgefeuerte Schüsse in Folge. Die Lampen erloschen. Panikschreie aus dem Jeep.
    Fuck! Klasse Schüsse, Mädchen!
    »Feuer frei!«
    Carl warf

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