Skulduggery Pleasant 07 - Duell der Dimensionen
Sache, Skulduggery. Du hast zugelassen, dass sie meinen Sitz verstellt.“
„Sie ist nicht so groß wie du.“
„Aber du hast zugelassen, dass sie meinen Sitz verstellt.“
„Das habe ich, ja.“
Sie blickte ihn an.
Er zögerte. „Es tut mir sehr leid?“
„Ich bin nicht mal vierundzwanzig Stunden weg, und du lässt zu, dass jemand meinen Sitz verstellt? Hast du dich schon nach einer neuen Partnerin umgesehen oder was? Bin ich so einfach zu ersetzen?“
„Ich nehme das eben Gesagte zurück. Elsie sollte nicht mit dir reden. Du bist ganz offensichtlich verwirrt.“
Walküre versuchte eine Minute lang, den Sitz in die ursprüngliche Position zu bringen. Stirnrunzelnd lehnte sie sich zurück. „Ich weiß nicht einmal mehr, ob er vorher so war. War er so weit hinten?“
„Es sieht okay aus.“
„Vorher war es einfach perfekt.“
„Es tut mir schrecklich leid. Das nächste Mal kann Elise nebenher laufen, während ich fahre.“
Sie verschränkte die Arme und schmollte.
Skulduggery tätschelte ihr die Schulter. „Es tut mir leid, dass ich zugelassen habe, dass jemand deinen Sitz verstellt. Und ich bin wirklich froh, dass du wieder da bist.“
Walküre lächelte. „Und? War das jetzt so schwer zu sagen?“
Sie stieg aus, kickte die verschrammten Stiefel ins Meer und lief barfuß nach Hause. Dort kletterte sie durchs Fenster in ihr Zimmer, zog sich rasch um und stopfte die braunen Sachen unter ihr Bett. Sie betrachtete sich im Spiegel. Sie sah müde aus. Eine Dusche war dringend nötig. Vorsichtig streckte sie die Hand aus und berührte das Glas. Nichts geschah. Ihr Spiegelbild war nichts als ihr Spiegelbild.
Ohne Vorwarnung stiegen ihr Tränen in die Augen, und sie trat zurück, murmelte etwas vor sich hin und wischte sie weg. Du liebe Güte, das war jetzt wirklich nicht der richtige Zeitpunkt, um sich gehen zu lassen. Sie holte ganz, ganz tief Luft und atmete langsam aus. So. Schon viel besser. Keine Tränen mehr. Alles Zartbesaitete beiseitegeschoben. Walküre setzte eine fröhliche Miene auf, in so ziemlich derselben Art, wie es das Spiegelbild getan hätte, und sprang leichtfüßig die Treppe hinunter.
„Hallo, Mum!“, rief sie.
Ihre Mutter erschien im selben Moment in der Küchentür, in dem der Vater aus dem Wohnzimmer kam.
„Wow!“ Sie machte einen Satz nach hinten. „Ihr seid ja richtige Ninjas.“
„Steph.“ Ihre Mutter sprach den Namen so aus, dass es wie ein riesiger Seufzer der Erleichterung klang. „Wo warst du?“
Irgendwo in Walküres Brust lag ein bleischweres Gewicht. Sie ignorierte es. „Ich hab euch doch gesagt, dass ich nach der Schule noch in die Bibliothek gehe.“
„Nein, hast du nicht.“
Walküre lachte. „Okay, ich hab’s euch nicht gesagt, aber ich hab’s auf den Zettel geschrieben.“
„Auf welchen Zettel?“
Sie ging an ihrer Mum vorbei zum Kühlschrank. „Auf diesen Zettel. Den ich hier … Oh, wo ist er hingekommen?“
„Ich habe keinen Zettel gesehen“, sagte ihre Mutter.
„Ich auch nicht“, bestätigte ihr Vater.
„Oh.“ Walküre machte eine Show daraus, den Boden abzusuchen. „Er muss runtergefallen sein. Wahrscheinlich liegt er unter dem Ofen oder so. Und mein Handyakku ist leer.“ Sie drehte sich zu ihren Eltern um. „Ach herrje, das heißt dann wohl, dass ihr gar nicht wusstet, dass ich heute Morgen aus dem Haus gegangen bin, bevor ihr wach wart? Das tut mir aber leid! Habt ihr euch Sorgen gemacht?“
Ihre Mutter lachte. „Nein, nein, natürlich nicht.“
„Ich schon“, meldete sich ihr Dad.
Ihre Mutter schaute ihn stirnrunzeld an. „Du hast erst vor zehn Minuten gemerkt, dass sie nicht da ist.“
„Es waren die längsten zehn Minuten meines Lebens.“
„Hast du dich deshalb gleich wieder hinter der Zeitung vergraben?“
„Ich brauchte etwas, um mich abzulenken.“
Walküre schenkte beiden ein Lächeln. „Es tut mir wirklich leid, wenn ich euch Kummer gemacht habe. Ich will versuchen, dass es nicht wieder vorkommt. Aber ist noch etwas vom Abendessen übrig, Mom? Ich bin am Verhungern.“
Sie aß, schaute noch einmal kurz zu ihrer kleinen Schwester hinein und legte ihre schwarzen Kleider in einem Stapel neben ihr Bett, bevor sie sich schlafen legte. Den Totenbeschwörerring behielt sie an. Ein paar Minuten lag sie in der Dunkelheit, dann griff sie nach ihrem Handy und wählte.
Skulduggery antwortete sofort. „Wechselst du die Dimension?“
„Nein, nein, alles in Ordnung. Aber was ist, wenn ich heute Nacht
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