Skulduggery Pleasant 07 - Duell der Dimensionen
die Bedeutung des Gesagten nach und nach in ihren Köpfen ankam. Quintin Strom und Bernard Sult standen an ihrer Seite auf Tuchfühlung mit Grim, Stroms Bodyguard.
„Und es ist einsatzbereit?“, fragte Ravel.
„Ich habe es nicht in Aktion gesehen“, antwortete Walküre, „aber es ist in einem Stück und hat einen schwarzen Kristall. Ich würde schon sagen, dass es einsatzbereit ist.“
„Wenn wir da reingingen und es uns holten“, überlegte Grässlich laut, „hätten wir eine Waffe, mit der wir Argeddion aufhalten könnten.“
Walküre nickte und ließ ihren Blick eine Weile auf Grässlich ruhen. Es war schön, ihn heil und gesund zu sehen.
„Aber wie?“, fragte Strom. „Silas Nadir ist nicht mehr in Gewahrsam, das heißt, wir brauchten ein ganzes Team unserer besten Männer, die sich rund um die Uhr nicht weiter als auf Armeslänge von Walküre entfernen. Und wer weiß denn, wann sie wieder hinübergezogen wird? Es ist nicht praktikabel.“
„Eines nach dem anderen“, meinte Ravel. „Wo bewahrt Mevolent das Zepter auf, Walküre?“
„Im Thronsaal.“
Misty schüttelte kaum merklich den Kopf. „Wenn es uns tatsächlich gelingen sollte, es zu stehlen – was dann? Erst wenn der frühere Besitzer des Zepters tot ist, kann der neue es zum Einsatz bringen. Mevolent müsste umgebracht werden.“
„Nicht unbedingt“, wandte Nye ein. Es überragte wie immer alle. „Verzeiht mir, wenn ich nicht verhindern konnte mitzuhören. Ich will nicht behaupten, Experte in Sachen Zepter zu sein, aber ich kenne mich einigermaßen in transdimensionaler Physik aus. Ist eigentlich eher ein Hobby von mir.“
„Wir hören“, sagte Skulduggery.
Nye räusperte sich. „Soll ein Gegenstand mit außergewöhnlichen Kräften, wie das Zepter einer ist, von einer Dimension in die andere verschoben werden, führt das unweigerlich zu etwas, das nur als Kurzschluss beschrieben werden kann. Wenn das Zepter hier ankommt, erschöpfen sich seine Kräfte. Man brauchte es lediglich wieder mit Magie aufzuladen, damit es einsatzbereit ist. Das Ergebnis wäre ein voll funktionsfähiges Zepter, das auf einen neuen Besitzer geprägt werden könnte.“
„Und du bist dir da ganz sicher?“, fragte Ravel. „Du bist sicher, dass es praktisch ein unbeschriebenes Blatt wäre?“
„Zu neunzig Prozent bin ich mir sicher.“
„Dann besteht eine zehnprozentige Chance, dass es nicht funktioniert.“
„Richtig, aber meine zehn Prozent sind die fünfzig von jemand anderem. Ich versichere euch, Kenspeckel Grouse wäre ganz meiner Meinung, wenn er nicht lustigerweise tot wäre.“
Ravel schaute Skulduggery an. „Es liegt an dir.“
Skulduggery legte den Kopf schräg. „An mir?“
„Falls irgendjemand nah genug an Walküre dran ist, wenn sie das nächste Mal die Dimensionen wechselt, bist du es. Möglich, dass du noch ein paar Leute mitnehmen kannst, vielleicht ein paar Sensenträger, aber es könnten genauso gut auch nur ihr beide sein.“
„Und falls es so kommt, ist das unsere Mission: Wir sollen das Zepter der Urväter stehlen, und zwar von Mevolent, einem der mächtigsten und niederträchtigsten Zauberer, die je gelebt haben?“
Ravel nickte. „Leider ja. Ihr werdet improvisieren müssen. Falls nach dem Angriff von Chinas Widerstandsbewegung noch etwas übrig ist, lasst euch von ihr helfen. Entweder ihr startet eine Offensive, oder ihr schleicht euch in den Palast. Nehmt die Tarnkugel aus dem Repositorium mit und behaltet sie bei euch. Nehmt alles, was ihr eventuell brauchen könnt. Euer oberstes Ziel ist es, das Zepter zu holen.“
„Wir haben noch eine Option“, meldete sich Walküre. „Wir brauchen Argeddion nicht umzubringen, um ihn aufhalten zu können. Lament hat es vor dreißig Jahren auch nicht getan. Er hat es allein mit den drei Worten geschafft, die der Mörder von Waiden D’Essais Mutter zu dem kleinen Waiden gesagt hat. Wie hat Lament es genannt? Einen traumatischen Satz aus seiner Kindheit. Er hat Argeddion damit in einen Schockzustand versetzt und sich so die nötige Zeit verschafft, um ihn gefangen zu setzen.“
„Und wie lautet der Satz?“, fragte Strom.
„Das wissen wir nicht“, antwortete Walküre, „aber wenn wir Waiden D’Essai in dieser anderen Wirklichkeit finden, können wir ihn fragen.“
„Was verleitet dich zu der Annahme, dass er da drüben überhaupt lebt? Und was verleitet dich zu der Annahme, dass du ihn findest?“
„Mevolents Stadt floriert. Jedes bisschen Fortschritt ist
Weitere Kostenlose Bücher