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Skulduggery Pleasant 07 - Duell der Dimensionen

Skulduggery Pleasant 07 - Duell der Dimensionen

Titel: Skulduggery Pleasant 07 - Duell der Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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gehen.“
    „Das hättest du dir vorher überlegen sollen“, meinte Melissa. „Und solange das nicht aus der Welt ist, rede auch ich nicht mehr mit dir.“
    Er schaute seine Frau mit flehendem Blick an, doch sie ignorierte ihn und konzentrierte sich auf Alison. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Walküres Schwester leise vor sich hin gebrabbelt, doch jetzt schwieg selbst sie. Das gab den Ausschlag. Walküres Vater stand auf.
    Und dann läutete es an der Tür.
    „Nein“, sagte Walküre.
    „Ah.“ Ihr Vater schaute auf die Uhr. „Er ist ein bisschen früh dran.“
    Walküre sprang auf. „Du hast ihnen gesagt, sie sollen heute Morgen vorbeikommen?“
    „Tommy hat heute Nachmittag keine Zeit. Ich dachte, es sei das Beste. Was soll ich denn jetzt machen? Ihnen sagen, dass sie gehen sollen?“
    „Ja! Sag ihnen, dass ich zum Reiten gegangen bin oder so.“
    „Du bist seit Jahren nicht mehr geritten.“
    „Das wissen sie doch nicht!“
    „Aaron wird sehr enttäuscht sein.“
    „Dad!“
    Er ging zu Haustür, Walküre hörte eine gemurmelte Unterhaltung, dann kam ihr Dad an den Küchentisch zurück. „Ich hoffe, du bist jetzt zufrieden. Ich habe gerade einen Jungen und seinen Vater weggeschickt, und sie waren beide sehr enttäuscht.“
    „Das ließ sich nun mal nicht vermeiden. Hast du ihnen gesagt, ich sei beim Reiten?“
    „Nein, ich wusste nicht, wie ich das glaubhaft rüberbringen sollte. Ich habe einfach gesagt, du hättest Durchfall.“
    Walküre schloss die Augen. „Mum?“
    „Ja, Steph?“
    „Bringst du ihn für mich um?“
    „Mit Vergnügen, Liebes.“
    Walküre ging nach oben. Sie checkte ihr Handy nach Nachrichten, dann stellte sie sich unter die Dusche. Unter dem Wasserstrahl schloss sie die Augen. Es war jetzt zwölf Monate her, dass sie und Fletcher Schluss gemacht hatten. Die Trennung hatte ihr nicht gerade das Herz gebrochen, da sie diejenige gewesen war, die ihn in die Wüste geschickt hatte. In den Wochen danach hatte sie jedoch ziemlich überrascht festgestellt, dass sie ihn vermisste. Ihr fehlten die ganz offensichtlichen Vorteile, die ein Freund so mit sich brachte, aber noch viel mehr vermisste sie seine Freundschaft an sich.
    Um diese Zeit herum hatte ihr Spiegelbild jedoch wieder richtig funktioniert und sich ordnungsgemäß verhalten, und Walküre sah so langsam andere Vorzüge in seinem weiteren Verbleib. Einer lag einfach darin, dass sie jemanden zum Reden hatte, jemanden, vor dem sie nichts verbergen musste, ja, nichts verbergen konnte. In gewisser Weise war das befreiend.
    Es konnte aber auch lästig sein. Es gab Dinge, über die Walküre nicht nachdenken wollte, über die sie nicht reden wollte und die sie nicht einmal vor sich selbst zugeben wollte. Dinge wie Darquise und was für ein tolles Gefühl es war, ihr die Kontrolle zu überlassen. Aber das Spiegelbild kannte kein Schamgefühl und redete deshalb ohne jede Angst, bis Walküre ihm sagte, es solle den Mund halten. Was es sofort, und ohne beleidigt zu sein, tat.
    Walküre trocknete sich ab und ging mit dem zusammengeknüllten Morgenmantel in der Hand in ihr Zimmer, während unten ihre Mutter weiter mit ihrem Vater schimpfte. Sie berührte den Spiegel, und das Spiegelbild trat lächelnd heraus. Walküre wusste, dass es kein echtes Lächeln war, dass das Spiegelbild sich nicht wirklich freute. Es tat einfach das, wozu es gemacht war, nämlich so zu tun, als ob, und deshalb machte es ihr nicht allzu viel aus.
    „Du Arme“, sagte das Spiegelbild. „Dein Vater ist aber auch einer.“
    „Das kannst du laut sagen.“ Walküre zog sich an. „Er lebt definitiv nicht in derselben Welt wie wir.“ Sie schlüpfte in ihre Stiefel und schloss den Reißverschluss ihrer Jacke. „Fertig. Wie sehe ich aus?“
    „Fantastisch.“
    „Du bist nicht etwa parteiisch?“
    „Das kann gut sein, trotzdem siehst du fantastisch aus.“
    Walküre lachte und sprang aus dem Fenster.

WIEDER IM SANKTUARIUM
     
     
     
     
    Roarhaven lag neben einem dunklen, stehenden See und war umgeben von Ödland mit störrischem Unkraut und toten Bäumen. In Roarhaven wuchs nichts. Nie hörte man einen Vogel singen.
    Das Sanktuarium kauerte am Stadtrand, ein niedriges, rundes Gebäude, das aussah wie eine verrostete Radkappe, die ein vorbeifahrendes Auto verloren hatte und die hier liegen geblieben war. Der Bau ging fünf Stockwerke weit in die Erde hinein und war von Tunneln und Geheimgängen durchzogen. Alles war dunkel und feucht und roch irgendwie modrig. Im

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