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Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer

Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer

Titel: Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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gerichtet, doch er brachte keinen Ton heraus. Sein Mund war trocken und seine Zunge viel zu dick, um Worte zu formen.
    »Mich stellt das allerdings vor ein Problem«, erklärte Melancholia. »Ich besitze diese geballte Kraft und weiß nicht, was ich damit anfangen soll.«
    »Du musst die Passage einleiten«, drängte Solus. Ein Schatten schlich sich von hinten an ihn heran und durchbohrte seinen Hals. Er stürzte zu Boden und gurgelte Blut. Melancholia drehte sich nicht einmal um.
    »Die Passage unterbricht den Strom«, wiederholte sie, »und ich habe nicht die Absicht, den Tod aus der Welt zu schaffen. Ich will nur eines: ihn mit möglichst vielen Leuten teilen.«
    Craven runzelte die Stirn. »Was?«
    »Wenn du es erst einmal erlebt hast, wirst du es verstehen. So etwas lernt man nicht in alten Büchern. Man kann es auch nicht durch philosophische Debatten erfassen. Ihr müsst Teil des Stroms werden. Ihr alle.«
    Craven wich zurück. »Wir?«
    »Ihr. Jeder im Umkreis von mehreren Meilen. Vielleicht sogar das ganze Land. Und wenn dieses Land ausgestorben ist, gehe ich weiter zum nächsten. Ich bringe jedem den Tod. Dann seht ihr, wie herrlich er in Wirklichkeit ist.«
    Craven war so panisch, dass er tatsächlich erleichtert war, als die Tür oben aufflog und die Ripper die Treppe herunterstürmten.
    Drei Totenbeschwörer drehten in ihrer Angst durch und warfen sich den sichelschwingenden Irren entgegen. Ein schneller Schnitt mit den langen Klingen streckte sie mitten im Lauf zu Boden. Nur einer von ihnen hatte Zeit, noch einen Laut von sich zu geben. Craven packte den Weißen Sensenträger und schob ihn in ihre Richtung. »Rette mich!«, kreischte er. »Beschütze mich!«
    Der Weiße Sensenträger brauchte keine weitere Aufforderung. Er stürzte sich mit blitzender Sense mitten unter sie.
    Craven wich stolpernd zurück, wobei er versuchte, Adrienna Shade wie einen Schild vor sich her zu schieben. Melancholia kam lächelnd auf sie zu.
    »Sollen wir gehen?«, fragte sie und legte jedem eine Hand auf den Arm. Die Schatten wirbelten um sie herum, sie tauchten ein in Dämmerlicht und Dunkelheit und entfernten sich von den Kampfgeräuschen. Dann waren sie unten in den Höhlen. Shade riss sich los, drehte sich um und rannte davon. Melancholia lachte und schickte ihr einen Schatten nach, der sich in ihren Rücken bohrte. Sie brach zusammen und Melancholia lächelte Craven zu. »Du läufst nicht vor mir davon, oder?«
    »Nein«, brachte Craven heraus.
    »Ich brauche ein ruhiges Fleckchen, wenn ich ein ganzes Land auslöschen will, und ich brauche jemanden, der auf mich aufpasst, während ich es tue.«
    »Es ... es wäre mir eine Ehre. Aber wir müssen weiter. Hier unten sind Kreaturen, die sich von Magie ernähren, und wenn uns die Ripper finden ...«
    Sie lachte. »Wegen der Ripper oder der Monster würde ich mir keine Gedanken machen. Ich an deiner Stelle würde mir eher um Skulduggery Pleasant Gedanken machen.«
    Craven starrte sie an. »Er ist nicht tot?«
    »Natürlich ist er tot, aber nur so tot wie immer. Er und Walküre waren nicht dabei, als ich mir die Leben all dieser Leute geholt habe. Ich würde sagen, während wir hier miteinander plaudern, sucht er nach uns. Komm.«
    Sie drehte sich um und ging voraus durch den Tunnel. Sie würde ihn umbringen. Daran führte kein Weg vorbei - Melancholia würde ihn umbringen und sie versuchte nicht einmal, es zu verheimlichen. Craven wusste, welche Möglichkeiten er hatte. Er konnte weglaufen, bezweifelte aber, dass er sehr weit kommen würde. Oder er konnte kämpfen, aber diese Möglichkeit machte ihm noch mehr Angst als das Wegrennen. Er wusste, was Solomon Kranz in seiner Lage tun würde. Er würde auf Zeit spielen, würde warten, bis Melancholia abgelenkt war, und dann angreifen. Kurz, zackig und brutal. Sie wäre tot, bevor sie überhaupt wusste, was geschehen war. So würde Kranz verfahren, und zwar ohne zu zögern. Er besaß diese Gewissheit, immer alles bestens im Griff zu haben.
    Craven dagegen besaß diese Gewissheit nicht in diesem Maß. Er hatte Angst, in Panik zu geraten, den Angriff falsch einzuschätzen oder nicht den richtigen Moment zu erwischen. Und die Folge davon wäre? Dass sie sich zu ihm umdrehen und über seinen armseligen Versuch lachen würde. Und dann würde sie ihn mit einer lässigen Bewegung aus dem Handgelenk heraus in Stücke reißen.
    Sein Blick heftete sich an Melancholias Hinterkopf, als er ihr folgte. Wäre Kranz bei ihm, hätten sie die

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