Skulduggery Pleasent -2- Das Groteskerium kehrt zurück
den wenigen, die der Tornado nicht einfing. Dann trat sie zurück und beobachtete voller Bewunderung, wie Skulduggery den Wind dirigierte. Seine Hände bewegten sich immer schneller in immer kleineren Kreisen, und der Wirbelsturm zog sich enger zusammen und wurde zu einer Masse aus sich wälzenden schwarzen Leibern. Dann verschränkte Skulduggery die Hände, der Wirbelsturm fiel in sich zusammen, und die Nacht war erfüllt von einem fürchterlichen Knacken. Grünes Blut, dick und schwer, spritzte in die warme Nachtluft.
Skulduggery ließ die Hände sinken, und die entstellten Spinnenleiber fielen auf das Übungsgrün.
„Wir müssen zu Walküre“, sagte er und wandte sich Richtung Klubhaus. Tanith folgte ihm, blieb jedoch stehen, als er stehen blieb.
Die Qual stand zwischen ihnen und dem Gebäude, und die tiefschwarze Substanz trat ihm aus den Augen und rollte ihm wie Tränen über die Wangen. Sie lief ihm auch aus der Nase, den Ohren und dem Mund und breitete sich auf seiner Haut aus, sickerte in die Haare und den Bart, bedeckte seine Kleider und lief immer weiter. Seine Arme zuckten, die Finger wurden zu Klauen, und seine Schuhe rissen auf, als die Beine wuchsen und die Schwärze ihn vollständig bedeckte. Er machte einen Buckel und streckte die Arme nach vorn, und zwei Paar riesiger Spinnenbeine wuchsen aus seinem Körper, dehnten sich und berührten den Boden. Seine Glieder wuchsen immer weiter, und sein Körper hob sich vom Boden, als sich auf seiner Stirn ein drittes Auge öffnete und blinzelte.
Er hatte aufgehört zu wachsen. Seine acht Beine klackten, sein Mund war weit offen, und man konnte Zähne erkennen. Die Spinnenqual schaute auf sie herunter und klapperte mit den Kiefern.
ANGRIFF DER VAMPIRE
Walküre verließ den Festsaal und ging nach unten, vorbei an der Pokalvitrine und der „Wall of Fame“ der Golfer. Als sie sich der Tür näherte, sah sie, dass draußen jemand stand. Die Türen waren aus Glas mit Klinken aus verchromtem Stahl, und der Parkplatz hätte eigentlich hell erleuchtet sein müssen - doch in dem Moment war nur Dunkelheit.
Der Mann rührte sich nicht. Sie konnte lediglich seine Umrisse erkennen, nicht aber sein Gesicht.
Walküre ging langsamer. Sie spürte, dass er sie ansah. Je näher sie kam, desto mehr konnte sie erkennen. Er war nicht allein. Andere standen bei ihm.
Sie blieb stehen und schaute ihn durchs Glas hindurch an.
Der Mann griff nach der Klinke und rüttelte daran, doch die Tür ließ sich nicht öffnen. Nachts musste man dazu den Türöffner auf der Innenseite betätigen. Wollte jemand herein, musste er sich über die Sprechanlage anmelden und warten, bis ein Mitarbeiter des Hauses herunterkam und ihn hereinließ. Dusk drückte das Gesicht gegen die Scheibe und sah sie an. Seine Narbe war deutlich zu erkennen.
Als sie im Erdgeschoss irgendwo ein Fenster klirren hörte, lief sie zur Treppe und stürmte hinauf, wobei sie immer drei Stufen auf einmal nahm. Sie lief in den Festsaal, wo Musik und Lärm über sie hereinbrachen. Sie schaute sich nach etwas um, womit sie die Tür sichern konnte, fand aber nichts. Es gab keinen Schlüssel. Sie konnte sie verbarrikadieren, doch wie lange würde eine solche Barrikade standhalten? Und was sollte sie den Leuten erzählen? Was sollte sie ihren Eltern erzählen?
Und wo zum Teufel war Skulduggery?
Es musste eine Lösung geben. Sie musste verhindern, dass Leute verletzt wurden, aber sie musste es so anstellen, dass niemand Angst bekam und eine echte Gefahr witterte. Sie öffnete die Tür einen Spaltbreit.
Draußen brannte kein Licht mehr. Die Infizierten kamen die Treppe herauf.
Sie waren hinter ihr her. Solange sie glaubten, sie könnten sie schnappen, würden sie alle anderen in Ruhe lassen.
Walküre schlüpfte hinaus, wobei sie darauf achtete, dass die Tür hinter ihr ins Schloss fiel und die Infizierten sie sahen. Dann rannte sie zur Treppe und hinauf zum obersten Stockwerk.
Schnelle Schritte folgten ihr. Oben angekommen schaute sie sich rasch um und orientierte sich.
Adrenalin schoss durch ihren Körper. Die Luft veränderte sich, sie spürte jemanden ganz in der Nähe und duckte sich. Gleichzeitig fuhr sie herum, beschrieb mit dem rechten Arm einen großen Bogen und traf den Infizierten am Rücken. Ihr ausgestreckter rechter Fuß brachte ihn zu Fall. Ein anderer Infizierter wollte sie packen, doch sie schlug seine Arme zur Seite und stieß ihm mit voller Wucht den Ellbogen in den Brustkorb. Er taumelte rückwärts
Weitere Kostenlose Bücher