Skulduggery Pleasent -3- Die Diablerie bittet zum Sterben
hatte.“
Walküre stand da und schaute in die Schüssel. Das schwarze Pulver wirbelte in den Abdrücken herum, die ihre Füße hinterlassen hatten - wirbelte herum und wurde hart. „Was hat das damit zu tun, dass ich aufhören soll?“
„Sie hat dich gesehen“, antwortete Grässlich. „Das war eine der wenigen Visionen, von denen sie mir erzählt hat. Sie sagte, Skulduggery würde irgendwann mit einer Partnerin zusammenarbeiten, einem Mädchen mit dunklen Haaren und dunklen Augen. Als ich dich sah, wusste ich, dass du damit gemeint warst, und ich habe alles getan, um dich davon abzubringen. Du bist ein echter Dickkopf. Hat dir das schon mal jemand gesagt?“
„Was hat sie gesehen?“
„Sie hat dich sterben sehen.“
Walküre trat einen Schritt zur Seite, weg von der Schüssel. „Oh.“
„Falls du mich jetzt fragen willst, wann und wo - sorry, so genau war sie nie.“
„Wie ... wie sterbe ich?“
„Unter Schmerzen“, sagte er. „Schreiend.“
Sie fuhr mit der Zunge über ihren neuen Zahn und sagte nichts.
Grässlich hielt die Hand über die Schüssel und sie hörte das Wasser herumschwappen, als es in seinen normalen Zustand zurückkehrte. Er nahm die schwarzen Abgüsse ihrer beiden Füße heraus und stellte sie auf das Tischchen. „Sie sagte, du hättest gegen einen Feind kämpfen müssen. Ein Wesen der Dunkelheit, sagte sie. Sie erwähnte auch, dass Skulduggery eine Zeit lang an deiner Seite gekämpft hätte, aber ... Sie hat das alles mehr gespürt als gesehen, verstehst du? Sie empfand Entsetzen und Tod und Sinnlosigkeit. Sie spürte, dass die Welt kurz vor ihrer Zerstörung stand, und sie spürte das Böse. Böses in unvorstellbarem Ausmaß.“
Walküre schnürte es die Kehle zu und sie musste krampfhaft schlucken. „Woher kam es, das Wesen?“
„Ich weiß es nicht.“
„Aber was war es? Ein Vampir oder ein Gesichtsloser oder ...“
„Ich weiß es nicht.“
„Dann weißt du also nur, dass ich sterben werde? Ich habe Filme über Zeitreisen gesehen. Ich weiß, dass die Zukunft nicht gewiss ist. Ich weiß, dass zu wissen, was geschieht, das Geschehen verändern kann. Und genau das werde ich tun. Ich werde noch härter trainieren, und wenn ich diesem dunklen Wesen begegne, mach ich Hackfleisch aus ihm und lege es an die Leine und halte es als Schmusetier.“
„Ich glaube nicht, dass du etwas ändern kannst.“
„Dann kennst du mich nicht.“
Er schaute sie eine halbe Ewigkeit lang an, dann holte er tief Luft und stieß sie in einem langen, resignierten Seufzer wieder aus.
„Noch etwas“, sagte sie, „falls du es nicht bemerkt haben solltest: Ich habe eben meine Entscheidung getroffen, was das Aussteigen betrifft.“
Er nickte. „Ich werd nicht wieder davon anfangen.“
„Gut. Und, Grässlich, ich bin echt froh, dass du wieder da bist.“
Er lächelte. „Danke.“
Skulduggery kam herein. „Wir müssen gehen.“
„Aber ich warte immer noch auf meinen Tee“, protestierte Grässlich.
„Wir haben jetzt keine Zeit zum Teetrinken. Als wir auf der Aranmore-Farm waren, habe ich Paddy Hanratty meine Telefonnummer gegeben, falls ihm etwas Ungewöhnliches auf seinem Gelände auffällt. Paddy hat gerade angerufen. Er sagt, er hätte einen dunkelhaarigen Mann herumlaufen und in sein Handy sprechen sehen.“
„Und du glaubst, es war Jaron Gallow?“, fragte Walküre. „Oder Batu?“
„Ja. Paddy ist zu dem Mann hingegangen und hat etwas gehört von wegen Vorbereitung der Stelle, aber dann ist der Mann weggefahren, ohne ihm zu sagen, was er da zu suchen hatte.“
„Das klingt nicht gut“, stellte Grässlich leicht grantig fest.
„Warum nicht?“ Walküre runzelte die Stirn.
Skulduggery blickte sie an. „Es hört sich so an, als wüsste die Diablerie ganz genau, wo sich das Tor öffnen lässt. Wenn das Glück auf unserer Seite wäre, müssten sie erst einmal etliche Stunden die Farm absuchen, um die genaue Stelle zu finden, und erst dann könnten sie versuchen, es zu öffnen. Offensichtlich, und das scheint unser Schicksal zu sein, ist das Glück wieder mal nicht auf unserer Seite.“
„Wenn sie also bereits wissen, wo sich das Tor öffnen lässt“, überlegte Walküre, „und wenn sie Fletcher irgendwie zu fassen kriegen, können sie gleich zur Sache kommen.“
„Genau so ist es.“
„Was machen wir?“
„Als Allererstes müssen wir wissen, was unsere Feinde wissen, das heißt, wir müssen das Tor finden. Oder besser, Fletcher muss es finden.“
Sie gingen
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