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Skulduggery Pleasent -3- Die Diablerie bittet zum Sterben

Skulduggery Pleasent -3- Die Diablerie bittet zum Sterben

Titel: Skulduggery Pleasent -3- Die Diablerie bittet zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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manipulieren, dass sie glauben, sie sei auf der Seite der Guten, dann ist es China. Leute manipulieren ist ihre Spezialität.“
    „Ich weiß, was ich tue.“
    „Wenn es um China Sorrows geht, weißt du selten, was du tust.“ Grässlich legte einen schwarzen Stoff auf den Tisch, nickte zufrieden und blickte dann auf. „Stiefel, Walküre?“
    „Ich brauche neue.“
    „Keine Frage. Komm mit.“
    Sie ließen Skulduggery stehen und gingen in einen kleineren Raum, in dem Grässlichs altmodische Schuhmacherwerkstatt untergebracht war. An der Wand hingen verschiedene Lederarten und es gab Kästchen mit Nägeln und Klebstoff und Nadeln und Faden.
    „Hier siehst du alles, was ein Korduanschuhmacher braucht“, erklärte er, als er sah, dass sie sich neugierig umschaute.
    „Ich weiß nicht, was das Wort bedeutet.“
    „Skulduggery ist nicht der Einzige, der komische Wörter kennt.“ Er lächelte. Die Narben, die in gleichmäßigen Abständen seinen gesamten Kopf bedeckten, waren ihr einst hässlich vorgekommen. Doch mittlerweile fand sie sie nicht mehr hässlich. Sie waren ein Symbol für das, womit er gelebt hatte und was er durchlebt hatte, und als solches waren sie zu etwas Gutem, zu etwas Noblem geworden.
    Sein Lächeln wurde traurig. „Wie ich gehört habe, hat er dir ganz schön viel zugemutet.“
    Sie achtete darauf, dass ihr Ton neutral blieb. „Ich hatte diese Diskussion schon mit Kenspeckel und sage dir jetzt das, was ich ihm auch gesagt habe: Skulduggery würde mich nie gegen meinen Willen irgendwohin mitnehmen.“ Sie hielt inne, ließ einen Moment verstreichen. „Grässlich, warum magst du mich nicht?“
    Seine Augenbrauen schossen ein kleines Stück in die Höhe. „Was?“
    „Ich weiß, du hältst mich für zu jung, aber es gibt Jüngere als mich, die zaubern. Es gibt sie überall. Und du hast praktisch seit deiner Geburt gezaubert.“
    Wortlos ging er zum Waschbecken und ließ Wasser in eine Schüssel laufen. „Würdest du bitte Stiefel und Socken ausziehen?“
    Sie tat es und er stellte die Schüssel auf den Boden und gab ihr zu verstehen, dass sie sich hineinstellen sollte. Sie zog die Hosenbeine hoch und stieg mit bloßen Füßen in das kalte Wasser.
    „Als wir uns das erste Mal begegnet sind“, sagte er, „habe ich dir geraten, das alles zu vergessen und nach Hause zu gehen. Weißt du noch?“
    „Ja.“
    Er wedelte mit der Hand und das Wasser in der Schüssel fühlte sich plötzlich dicker an, schwerer.
    „Ich halte das immer noch für das Beste. Du solltest in die Schule gehen, Walküre, du solltest das Leben führen, das du geführt hast, bevor die Magie dazwischengefunkt hat. Du solltest aufs College gehen, dir einen Beruf suchen, dich verlieben und glücklich sein bis an dein Lebensende. Tust du es nicht, wirst du sterben.“
    „Jeder muss sterben“, erwiderte sie und versuchte ein lässiges Schulterzucken.
    „Aber wenn du stirbst, wird es ganz schrecklich werden.“
    „Du kannst versuchen, mir Angst zu machen, so viel du willst, es wird nicht funktionieren.“
    „Ich versuche gar nicht, dir Angst zu machen.“ Auf ein Handzeichen von ihm teilte sich das Wasser. „Du kannst jetzt wieder aus der Schüssel steigen.“ Sie tat es und auf ein weiteres Zeichen des Schneiders floss das Wasser genau dahin zurück, wo es vor wenigen Augenblicken gewesen war. In der Schüssel blieben zwei perfekte Abdrücke ihrer Füße zurück. Er stellte die Schüssel auf ein kleines Tischchen und schüttete ein schwarzes Pulver hinein, wobei er die Dose, in der es war, fast leerte. Dann schaute er ihr zu, wie sie sich die Füße mit einem Handtuch abtrocknete und die Socken wieder anzog. „Hat Skulduggery dir je von meiner Mutter erzählt?“
    „Dass sie eine gefeierte Boxerin war?“
    „Sie war nicht einfach nur eine Boxerin. Sie war auch nicht einfach nur eine Frau oder einfach nur eine Mutter oder einfach nur irgendetwas. Sie war eine außergewöhnliche Frau. Sie war eine Sensitive, hat er dir das auch gesagt?“
    Walküre zog ihre Stiefel an. „Ein Medium?“
    „Genau. Die besondere Gabe meiner Mutter war die einer Seherin, aber sie wollte diese Gabe nicht. Sie hat sie nicht gepflegt. Sie hatte kein Interesse daran zu erfahren, was die Zukunft für sie oder andere bereithielt. Sie fand es lieber Schritt für Schritt heraus. Aber manchmal hatte sie keine andere Wahl. Dann hatte sie eine Vision oder einen Traum oder sie hörte eine Stimme aus einer Unterhaltung, die noch nicht stattgefunden

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