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Skulduggery Pleasent -3- Die Diablerie bittet zum Sterben

Skulduggery Pleasent -3- Die Diablerie bittet zum Sterben

Titel: Skulduggery Pleasent -3- Die Diablerie bittet zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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stießen gegen das Bett und sie ließ sich darauffallen. Da saß sie, atmete flach und schnell und starrte auf den ohnmächtigen Scapegrace. Sie würde ihn nicht mehr aus den Augen lassen.
    In ihrer Schulter begann es zu pochen. Seine Faust hatte sie seitlich am Kopf getroffen und ihr Ohr brannte. Sie war nur dankbar, dass er ihren Mund nicht getroffen hatte. Noch einmal einen Zahn zu verlieren, hätte sie wahrscheinlich nicht verkraftet.
    Sie überlegte, was sie tun sollte, wenn er aufwachte. In der Zelle war nichts, mit dem sie ihn hätte fesseln können, und es war niemand gekommen, um nachzusehen, was die Kampfgeräusche zu bedeuten hatten.
    Sie hatte ihn besiegt. Sie hatte ihn besiegt, ohne Magie einzusetzen. Okay, er war bereits verletzt und nicht auf ihren Angriff vorbereitet gewesen, aber die unbestreitbare Tatsache blieb bestehen: Sie hatte gegen einen erwachsenen Mann gekämpft und gewonnen.
    Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht, das aber wieder verschwand, als sie daran denken musste, was passiert wäre, wenn sie ihn nicht besiegt hätte. Dann läge sie jetzt wahrscheinlich tot auf dem Zellenboden.
    Sie stand vom Bett auf und wickelte die Binde von seiner verletzten Hand. Die Finger waren dick geschwollen, die Haut blau und gelb und rot und schwarz. Er gab keinen Ton von sich, als sie ein Ende der Binde um seine Finger knotete und das andere um den eisernen Fuß des Bettes. Jetzt konnte er sich wenigstens nicht auf sie stürzen, wenn er zu sich kam.
    So weit entfernt wie möglich setzte sie sich wieder aufs Bett und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand. Sie zog ihren Pferdeschwanz straff und fragte sich, ob Skulduggery wohl schon gemerkt hatte, dass etwas schiefgegangen war. Sie versuchte sich vorzustellen, was er tun würde.
    Zuerst würde er sie auf dem Handy anrufen und niemanden erreichen. Nach einer Weile würde er zu ihr nach Hause fahren - das heißt, wahrscheinlich würde er Tanith schicken, weil die etwas normaler aussah als er. Die würde mit ihrem Spiegelbild reden und sich hoffentlich zusammenreimen, was geschehen war. Und dann würden sie kommen und sie hier rausholen.
    Sie lehnte sich wieder zurück und wartete.

BERYL
    Beryl war eine viel beschäftigte Frau. Sie hatte wirklich keine Zeit, elternlose Kinder bei sich aufzunehmen und durchzufüttern. Nachdem das klargestellt war, hatte sie jedoch gnädig zugestimmt, sich um Stephanie zu kümmern, während Melissa Edgley für ein Wochenende nach Paris düste.
    Ihre Nichte war schon immer eigenwillig, starrköpfig und vorlaut gewesen. Stephanie hatte eine Haltung an den Tag gelegt, die Beryl geradezu abscheulich fand. Inzwischen musste aber sogar sie zugeben, dass Stephanie sich in den letzten ein oder zwei Jahren sehr gebessert hatte. Beryl bildete sich gern ein, dass Melissa und Desmond diese neue, ruhigere Stephanie ihren Erziehungstipps zu verdanken hatten. Und das, obwohl Beryls eigene Zwillinge, Carol und Crystal, alles andere als perfekt waren: Sie tranken und rauchten zwar nicht und hingen auch nicht mit rüpelhaften Jungs herum wie so viele ihrer Freundinnen, hatten dafür aber in letzter Zeit erschreckend stark abgenommen.
    Die Familie plus Stephanie aß wortlos in der Küche zu Mittag. Fergus konzentrierte sich ganz auf den Fernseher und die Zwillinge stocherten ohne große Begeisterung in ihrem Essen herum. Im Grunde schien Stephanie die Einzige zu sein, die sich über das, was Beryl ihr vorgesetzt hatte, freute. Was diese nach den Ereignissen des Vormittags einigermaßen überraschte.
    Es läutete an der Tür und Beryl öffnete. Draußen stand eine junge Frau und lächelte. Sie hatte strubbeliges blondes Haar und trug eine viel zu enge braune Lederkombi. Das arme Mädchen fiel praktisch aus ihrer Jacke.
    „Sie müssen Beryl sein.“ Sie sprach mit englischem Akzent. „Ich habe schon so viel von Ihnen gehört.“
    Beryl traute Unbekannten nicht. Seit sie die riesige Jacht verkauft hatten, die Fergus' Bruder ihnen hinterlassen hatte, war da immer dieser nagende Verdacht, dass es alle nur auf ihr Geld abgesehen hatten.
    „Und Sie sind?“, fragte Beryl und straffte die Schultern, damit sie auf die junge Frau herunterschauen konnte.
    „Ich bin Tanith und wollte mal fragen, ob Stephanie da ist.“
    „Sie isst gerade zu Mittag.“
    „Könnte ich sie bitte kurz sprechen?“
    Beryl runzelte die Stirn. „Ich habe doch gesagt, dass sie gerade zu Mittag isst. Sie kann nicht an die Tür kommen, solange sie isst.“
    Die junge Frau,

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