Skulduggery Pleasent -3- Die Diablerie bittet zum Sterben
Tanith, blickte Beryl zwei Sekunden lang an, dann lächelte sie wieder.
„Vielleicht kann sie ja aufhören zu essen und zur Tür kommen. Ich sage rasch, was ich ihr zu sagen habe, dann kann sie weiteressen. Wäre das okay für Sie, Beryl?“
„Es wäre mir lieber, Sie würden mich Mrs Edgley nennen.“
Tanith holte tief Luft und drohte dabei ihre Jacke zu sprengen. „Mrs Edgley, seien Sie so nett und holen Sie Stephanie an die Tür, ja?“
„Ich mag Ihren Ton nicht.“
„Ich mag Ihre Schuhe nicht.“
Beryl senkte den Blick und überlegte, was an ihren Schuhen nicht stimmte. Tanith nutzte die Gelegenheit und ging an Beryl vorbei ins Haus. Bevor Beryl merkte, was Sache war, marschierte sie bereits in die Küche.
„Gütiger Himmel“, entfuhr es Fergus leise.
„Stephanie“, sagte Tanith, „kann ich dich kurz sprechen?“
Als Stephanie aufstand, kam Beryl wutentbrannt hereingestürmt. Die Zwillinge betrachteten die junge Frau neugierig und auch Fergus starrte sie an, wobei ihm fast die Augen aus dem Kopf fielen.
„Stephanie, du bleibst hier!“
„Es geht um etwas Privates“, erwiderte Tanith.
„Und das ist Privatgrund. Fergus, ruf die Polizei!“
Fergus starrte die Fremde weiter an.
„Wenn das etwas mit der Sache von heute Morgen zu tun hat“, drohte Beryl, „hat die Polizei sicherlich ein Wörtchen mit Ihnen zu reden.“
Tanith runzelte die Stirn. „Welche Sache von heute Morgen?“
Stephanie wollte etwas sagen, doch Beryl übernahm das Reden. „Vor drei Stunden stand Alan Brennan vor unserer Tür und erzählte mir, er sei von einem Mann niedergeschlagen worden, der hinter Stephanie her gewesen sei. Niedergeschlagen! In Haggard!“
„Wer war der Mann?“
„Ich weiß es nicht“, entgegnete Stephanie. „Ich erinnere mich kaum noch an etwas. Ich glaube, ich stehe immer noch unter Schock. Wahrscheinlich hat er mich verwechselt. Nachdem er Mr Brennan zusammengeschlagen hat, ist er verschwunden und ich bin nach Hause gegangen.“
„Wir haben sie unter dem Bett gefunden, wo sie sich versteckt hatte“, sagte Beryl und Carol und Crystal prusteten los.
Tanith ignorierte Beryl. „Hast du Walküre gesehen?“, fragte sie Stephanie. „Weißt du, was mit ihr passiert ist?“
„Sie wollte zurückkommen“, antwortete Stephanie mit einem Achselzucken. „Hat sie aber nicht getan.“
„Wer ist diese Walküre?“, fragte Beryl verwirrt. „Was hat sie mit der ganzen Sache zu tun? Da draußen läuft ein gefährlicher Irrer herum, der behauptet, er sei Polizist.“
Tanith kniff die Augen zusammen. „Er hat gesagt, er sei Bulle?“
„Mr Brennan hat gesagt, er hätte sich als Detektiv ausgegeben.“
„Crux ...“
„Bitte?“
„Ich kenne diesen Mann.“ Tanith nickte. „Und Sie haben recht, er ist ein Irrer. Haben Sie die Polizei gerufen?“
Endlich machte auch Fergus mal den Mund auf. „Sie ... also, sie haben gesagt, sie würden heute Nachmittag mal vorbeischauen ...“
„Sie können ihnen sagen, dass das nicht nötig ist. Dieser Mann hat seit Jahren psychische Probleme und hat heute Morgen vergessen, seine Tabletten zu nehmen, das ist alles. Ich bin seine Ärztin.“
„Was für eine Art von Ärztin praktiziert denn in einer braunen Lederkombi?“, fragte Beryl argwöhnisch.
Die junge Frau schenkte ihr ein kurzes Lächeln. „Die Art, die gut darin aussieht. Danke, dass Sie mir Ihre Zeit geschenkt haben. Einen guten Tag allerseits. Ciao, Stephanie.“
„Ciao“, antwortete Stephanie, setzte sich und aß weiter.
Beryl folgte Tanith zur Tür. Tausend Fragen schwirrten ihr im Kopf herum, doch Tanith verließ das Haus, ohne sich noch einmal umzudrehen. Kaum stand sie auf dem Bürgersteig, fuhr ein schrecklicher roter Wagen vor und sie stieg ein. Beryl versuchte, sich ein Bild von dem Fahrer zu machen, konnte jedoch nur einen Mann mit Hut erkennen. Dann waren sie weg.
Beryl runzelte die Stirn. Der Mann mit dem Hut kam ihr irgendwie bekannt vor ...
ALTE FREUNDE
Crux stürmte in ihr Apartment. China drehte sich um und bedachte ihn mit einem kühlen Blick.
„Wir haben das Mädchen“, verkündete er triumphierend. „Ich habe sie ausfindig gemacht und verhaftet. Und eigenhändig in die Zelle gesteckt.“
„Sie ist vierzehn“, sagte China. „Das war sehr mutig von dir.“
„Du kannst dir deine abfälligen Bemerkungen sparen. Die Diablerie hat den Großmagier.“
„Die ganze Stadt redet schon darüber, aber du scheinst immer noch lieber Skulduggery hinterherzujagen
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