Skylark 4 - Die Skylark und der Kampf um die Galaxis
Festungen so wirksam außer Kraft setzen sollten, daß man sie praktisch gar nicht hätte zu bauen brauchen.
K APITEL 4
Die Gefahr, die die Llurdi bedrohen sollte, kam von einer Rasse, die die Menschheit für vernichtet hielt.
Wenn Richard Seaton, der unzählige Parseks entfernt an der Sicherung der Erde arbeitete, davon berichtet worden wäre, hätte er die Geschichte geradeheraus als Lüge bezeichnet. Er müßte es wissen, hätte er gesagt. Diese Gefahr für den Frieden im All war vor langer Zeit gebannt worden – und zwar von ihm!
Als der Planet der Fenachroner explodierte, nahm man an, daß Ravindau und seine Anhänger aus der Partei des Aufschubs der Universalen Eroberung, die unmittelbar vor der Vernichtung fliehen konnten, die letzten überlebenden Mitglieder der monströsen Rasse gewesen waren. Als sie ebenfalls vernichtet wurden, ging Seaton davon aus, daß kein Fenachroner mehr am Leben war.
Diese Annahme stimmte aber nicht. Es gab in der Partei des Aufschubs eine andere Gruppe, die größer war als die von Ravindau geführte – eine Gruppe, die außerdem viel besser organisiert war und ihre Arbeit wirksamer geheimhalten konnte.
Ihr Führer, ein Mann namens Sleemet, war ein fähiger Wissenschaftler, der sich sein Leben lang bemüht hatte, seinen Namen und seine Befähigung geheimzuhalten, so daß nur einige ausgewählte Freunde über ihn Bescheid wußten. Er war nicht minder patriotisch als alle anderen Fenachroner; auch er war davon überzeugt, daß die Fenachroner eines Tages nicht nur dieses Universum, sondern den gesamten Kosmos beherrschen würden. Aber er war ebenso fest davon überzeugt, daß der große Kampf erst eingeläutet werden durfte, wenn der Erfolg des Projekts über jeden Zweifel feststand.
Nach Sleemets klarer Analyse war die Wahrscheinlichkeit eines praktisch hundertprozentigen Erfolgs erst in etwa dreihundert fenachronischen Jahren zu erwarten.
Von dem Tag an, da Fenor den Thron bestieg, war Sleemet davon überzeugt gewesen, daß dieser Herrscher, der sogar für einen Fenachroner ungewöhnlich störrisch, im Grunde unwissend und überdurchschnittlich hochmütig war, den großen Tag während seiner Regierungszeit ansetzen würde – Jahrhunderte vor dem richtigen Zeitpunkt.
Sleemet hatte sich also seit gut fünfzig Jahren auf die unausweichliche Katastrophe vorbereitet, die dann ja auch prompt eintrat.
Nachdem er sich die ersten Worte des Ultimatums angehört hatte, das Sacner Carfon von Dasor dem Herrscher im Auftrag des Oberherrn Seaton und seiner Streitkräfte für den Universalen Frieden übermittelte, setzte Sleemet sofort ein Signal ab.
Noch ehe Ravindaus Anhänger ihr Schiff zu besteigen begannen, stand Sleemets Flotte aus siebzehn Großschlachtschiffen tief im All und raste mit voller Beschleunigung des Antriebs fünfter Ordnung von dem zum Tode verurteilten Planeten fort.
Zum Tode verurteilt? Ja, Sleemet wußte weitaus mehr über die Kräfte sechster Ordnung als irgendein anderer Angehöriger seiner Rasse. Auch war er als einziger in den Grundzügen über den Oberherrn des Zentralsystems informiert; er wußte, wer dieser Oberherr war und was der Mann geschafft hatte. Er, Sleemet, hatte keine Lust, sich mit Richard Ballinger Seaton einzulassen. Weder jetzt noch später.
Fenor war auch wirklich zu dumm! Da man jetzt einen völlig neuen fenachronischen Planeten finden mußte, zögerte sich die Große Eroberung noch länger als dreihundert Jahre hinaus!
Zwar wußte Sleemet mehr über die Strahlen sechster Ordnung als Ravindau, aber er hatte noch keinen entsprechenden Antrieb zur Verfügung. Er und seine Wissenschaftler und Techniker brauchten noch mehrere Monate, um eine Apparatur sechster Ordnung zu entwickeln und zu vervollkommnen. So stand die Flotte noch in der Ersten Galaxis, als sie schließlich den Antrieb umstellte und ihre Reise richtig begann – auf einem Kurs, der darauf angelegt war, die fernsten Galaxien des Ersten Universums zu erreichen und der daher bis auf einige hunderttausend Parsek an die Galaxis heranführte, in der das Reich der Llurdi lag.
Wie schon angedeutet, nahmen die Llurdi alles sehr wörtlich. Wenn der Llanzlan einen Befehl gab, so war dieser bis zum letzten Buchstaben auszuführen.
Als Llanzlan Klazmon befahl, es sollten Verteidigungseinrichtungen geschaffen werden, die ›jeden theoretisch möglichen Angriff auf den Planeten‹ abwehren konnten, meinte er genau, was er gesagt hatte – und entsprechend verfuhren die
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