Skylark 4 - Die Skylark und der Kampf um die Galaxis
Techniker. Und die Ausführung des Befehls dauerte gar nicht mal lange – schließlich besaß man Projektoren vierter und fünfter Ordnung und kannte auch schon einige Grundbegriffe der sechsten Ordnung.
Der gesamte, fast zweihundert Kilometer lange Umkreis Llurdias' und ein weites Gebiet außerhalb der eigentlichen Stadt wurde mit gewaltigen Festungen abgeriegelt, von denen jede gegen alle Angriffe gerüstet war, denen der riesige Computerkomplex eine Wahrscheinlichkeit von mehr als Null Komma null null null eins gab.
Jede Festung war fünf Morgen groß und schmiegte sich flach an den Boden. Jede bestand aus superhartem Synthetikmetall und besaß siebenundzwanzig hochaufragende blitzableiterähnliche Spitztürme aus demselben Material. Festung und Türme waren durch in den Fels geschmolzene Röhren miteinander verbunden, und die Außenwandung der Festung führte bis tief in den Boden. Die Festungen waren außerdem mit Antennen aller Formen und Arten versehen und mit unzähligen, schwer isolierten Projektoren bewaffnet.
Und die llurdischen Orter griffen tief in das All hinaus. Jelm Mergon hatte lange vor seinem vergeblichen Ausbruchsversuch eine miniaturisierte Monitorstation entwickelt, die jedes Signal fünfter oder sechster Ordnung bis zu einer Entfernung von vielen Kiloparseks auf gezielter Bündelfrequenz orten, verstärken und weitergeben konnte.
Hunderte dieser ›Mergons‹ schwebten bereits im freien All. Jetzt wurden diese Geräte in Gruppen von tausend hergestellt und zu Hunderten von Llurdiax ausgeschickt, um hintereinandergeschaltet nicht nur die llurdische Galaxis, sondern auch einen Großteil der intergalaktischen Leere ringsum abzudecken.
Die fenachronische Flotte raste mit der atemberaubenden Geschwindigkeit sechster Ordnung durch den intergalaktischen Raum. Die Ortungsschirme vierter, fünfter und sechster Ordnung wirkten auf große Entfernung – das Wort ›groß‹ ist hier durchaus im astronomischen Sinne gemeint. Die Strahlen sollten nicht nur die kleinste Gaswolke, sondern auch jede denkbare Äußerung auf den bekannten Frequenzen dieser Ordnungen registrieren. Ähnliche Orter wirkten zur Seite, so daß die Flotte praktisch von einem halbkugelförmigen Ortungsschirm umgeben war, dem nichts entgehen konnte.
Als sich diese Flotte nun einer ›steuerbords‹ liegenden Galaxis näherte – dieser Begriff galt mit Einschränkungen auch in der Weltraumfahrt –, sprachen sofort zwei Ortungsgeräte an.
Der massige Offizier gab das Signal weiter, und Sleemet trat sofort in Aktion. Er schaltete den riesigen Projektor fünfter Ordnung seines Flaggschiffs ein.
Die Ortung konnte nur eins bedeuten. Es gab dort in der Galaxis mindestens ein Sonnensystem mit Wesen, die zumindest die Kräfte fünfter Ordnung beherrschten. Sie mußten vernichtet werden – es sei denn, sie waren mit dem gefährlichen Oberherrn des Zentralsystems der Ersten Galaxis verbündet oder gehörten zu seinen Streitkräften. Aber in dieser gewaltigen Entfernung war die Wahrscheinlichkeit verschwindend gering.
Natürlich mochten die Unbekannten auch Waffen sechster Ordnung haben. Die Tatsache, daß solche Geräte im Augenblick nicht im Betrieb waren, schloß die Möglichkeit nicht aus.
Im Gegensatz zum seligen Fenor war er, Erster Wissenschaftler Sleemet, nicht absolut davon überzeugt, daß die Fenachroner die fähigsten, intelligentesten und mächtigsten Lebewesen der Schöpfung waren. Er wollte der Sache nachgehen, doch er würde Vorsicht walten lassen.
Die Projektionen der Fenachroner waren Energiestrukturen auf schmalen Trägerwellen. Sie waren im Ruhezustand praktisch nicht zu orten, es sei denn durch direkte Anpeilung und gezielte Anzapfung. Sleemet war hiervon fest überzeugt – gleichgültig, ob sich die Projektion über, auf oder unter der Oberfläche des Zielplaneten befand und obwohl dieser Planet so weit entfernt war, daß das Licht viele Jahrtausende brauchte, um die Strecke einmal zurückzulegen.
Die Ausstrahlungen seines von kosmischer Energie gespeisten Antriebs sechster Ordnung waren allerdings etwas anderes. Sie ließen sich nicht vermindern oder abschirmen und konnten von den Unbekannten mühelos aufgespürt werden ... Ja, eine Erkundung änderte am Grundzustand nichts.
Und tatsächlich – die Abstrahlung der fenachronischen Flotte war bereits geortet worden.
Ein vorgeschobener Mergon hatte die Impulse erfaßt und die Meldung an seinen zweiten Mergon weitergegeben, der über ein drittes Gerät
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