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SMS - Sarah mag Sam

Titel: SMS - Sarah mag Sam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lotte Kinskofer
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geknallt«, fasst Sam die Ereignisse kurz zusammen, die ich nicht so ganz mitgekriegt habe.
    »Ich hab Sternchen gesehen«, sage ich leise und Sam lächelt sein süßestes Lächeln.
    »Die hab ich dir vom Himmel geholt.«
    »Danke, sehr nett.«
    »Es tut mir leid, dass ich dich mit dem Ball niedergemäht habe.«
    »War ja hoffentlich keine Absicht.«
    Wir lächeln uns an. Einen Moment sind wir beide ganz still.
    »Meinst du, du kannst dich mal ganz vorsichtig aufsetzen?«
    Ich denke mir: Warum sollte ich? Es ist doch schön hier zu liegen und von Sam gepflegt zu werden.
    Sam sieht meinen fragenden Blick und erklärt.
    »Wenn dir schwindlig wird oder wenn dir schlecht ist, dann musst du zum Arzt. Kann sein, dass du eine Gehirnerschütterung hast.«
    Ich reiche ihm also meine Hand und er zieht mich ganz langsam hoch, sodass ich sitze. Dann stützt er mich mit der anderen Hand im Rücken ab.
    »Geht’s so?«
    Mir geht’s wunderbar. Ich lehne mich an Sams starken Arm, ich genieße seine Nähe und ich sehe etwas, was ich jetzt nicht sehen will. Eine Stunde lang sind meine Freundinnennicht gekommen, jetzt rücken Lili und Jenny an – im ungünstigsten Moment. Sam und ich ganz nahe zusammen auf meiner Decke, das kann man schon missverstehen. Ich sehe den beiden an, was sie denken. Dann fasst Jenny Lili am Arm und sie setzen sich woanders hin.
    Ich kann mir schon genau vorstellen, was ich am nächsten Tag in der Schule zu hören bekomme. Aber im Moment ist es mir fast egal. »Jetzt steh mal auf, ich helf dir.«
    Sam greift mir unter die Achseln, zieht mich hoch. Seine Freunde pfeifen, das macht alles nur noch schlimmer. Aber Sam lässt sich nicht stören. Mir ist tatsächlich ein bisschen schwindlig. Ich beginne zu schwanken, Sam hält mich ganz, ganz fest.
    »Weißt du was? Ich bringe dich sicherheitshalber nach Hause«, sagt Sam und er klingt wirklich besorgt.
    So kommt es, dass Sam und ich eng umschlungen über die Wiese des Freibads gehen, beobachtet von Jenny und Lili, von Paul und Marc und von vielen anderen, die mit uns zur Schule gehen. Ich spüre neidische Blicke, ich sehe den spöttischen Gesichtsausdruck meines Bruders. Mir ist alles egal. Heute gehört Sam mir. Er hat mir die Sterne vom Himmel geholt und einen höllisch schmerzenden Kopf beschert.

Das Schweigen der Clique
    Die Luft im Klassenzimmer ist voller Löcher, als ich am nächsten Tag hereinkomme. Jenny starrt in die Luft, Lili starrt in die Luft. Andere hingegen grinsen mich an und Cibel sieht mich mit ihren großen, dunklen Augen aufmerksam an. Der Platz neben mir ist im Moment frei, weil Carla immer noch fehlt, deshalb rutscht sie schnell neben mich.
    »Was ist gestern im Schwimmbad passiert?«
    »Sam aus der zehnten Klasse hat mir einen Ball an den Kopf geschossen, ich bin umgefallen und er hat mich dann nach Hause gebracht.«
    Cibel sieht mich enttäuscht an. »Das ist alles?«
    Ich nicke, wenn auch ganz vorsichtig. Denn mir tut der Kopf immer noch weh. Ich bin mir nicht sicher, ob das von diesem Ball kommt oder von den vielen Gedanken, Träumen und Wünschen, die seit gestern in meinem Kopf herumschwirren, sich immer wieder gegenseitig den Weg versperren, mal hierhin und mal dorthin flitzen und es mir völlig unmöglich machen, vernünftig zu denken.
    Dann ist erst einmal Ruhe. Denn wir haben Physik und mit Herrn Fink ist nicht zu spaßen. Er spricht über Schwingungen. Ja, die spüre ich auch. Aber meine Schwingungen haben mit Herrn Fink überhaupt nichts zu tun.

    In der Pause allerdings spüre ich noch ganz andere Schwingungen. Feindseligkeit und Ärger und Enttäuschung und Wut. Jenny und Lili stehen da, die Arme verschränkt, den Blick verärgert auf mich gerichtet. Ach, wie mir Carla jetzt fehlt! Sie würde einen dummen Spruch machen und die ganze Sache beenden. Aber so weitet sich das Ganze innerhalb von zehn Minuten zu einem Drama aus. Nur Cibel wagt es zaghaft, sich auf meine Seite zu stellen.
    »Du hast den Schwur verraten«, sagt Lili.
    »Das hast du gestern auch schon behauptet, nur weil Paulchen meine Inliner repariert hat.«
    »Aber dieses Mal ist es noch schlimmer. Du hast mit Sam auf deiner Decke gelegen und ihr seid eng umschlungen weggegangen.«
    Jenny nickt nur. Sie hält die Anklagerede nicht selbst, sie überlässt das Lili. Sie sieht mich vernichtend an, will aber zugleich ganz cool wirken. Nicht dass ich noch auf die Idee käme, sie sei wirklich in Sam verliebt. Marc hat das zwar behauptet, aber bewiesen ist ja noch lange

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