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Snow Crash

Titel: Snow Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenson Neal
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ziehen sich auf die richtige Weise zusammen, so daß sie ohne einen Ruck von der Straße auf den Rasen überwechselt. Auf dem Rasen hinterlassen die Füße eine Spur sechseckiger Abdrücke. In den von unverdauten Lebensmittelfarben roten Kothaufen eines Hundes wird das RadiKS-Logo eingedrückt, dessen Spiegelbild auf die Platte jeder Speiche gestanzt ist.
    Die Bimbo-Box fährt vom Bordstein an, über die Straße. Quietschende Kratzlaute ertönen, als die Radkappen am Bordstein streifen; wir befinden uns in den Burbs, wo es besser ist, wenn man die Lebensspanne seiner Goodyears um tausend Klicks verringert, indem man sie unweigerlich am Bordstein scheuert, als gesellschaftliche Ächtung und Ausbrüche von Massenhysterie zu riskieren, indem man mehrere Zentimeter davon entfernt parkt, mitten auf der Straße (Schon gut, Mom, ich kann von hier aus zu Fuß zum Bordstein gehen), eine Gefahr für den Verkehr, ein tödliches Hindernis für unsichere junge Fahrradfahrer. Y. T. hat den Auslöseknopf der Spulen/Halterungseinheit ihrer Pune gedrückt und einen Meter Schnur gegeben. Die schwingt sie jetzt über dem Kopf wie eine Bola in südlichen Weidegründen. Sie ist im Begriff, Lambada mit diesem lahmen Fortbewegungsmittel zu tanzen. Der Kopf der Pune, so groß wie eine Salatschüssel, pfeift beim Kreisen; das ist unnötig, hört sich aber cool an.
    Es erfordert mehr Geschick, eine Bimbo-Box zu punieren, als sich ein Fußgänger je vorstellen könnte, und zwar eben wegen ihrer Straßenuntauglichkeit, wegen des Mangels an Stahl oder anderen eisenhaltigen Materials, an dem die MagnetPune Halt finden könnte. Inzwischen haben sie supraleitfähige Punen, die auch an der Aluminiumkarosserie Halt finden, indem sie Wirbelströme ins eigentliche Fleisch des Autos induzieren und es so in einen unwilligen Elektromagneten verwandeln, aber so eine besitzt Y. T. nicht. Sie sind das Markenzeichen der knallharten Burbklavensurfer, zu denen sie trotz dieses abendlichen Zeitvertreibs
nicht gehört. Ihre Pune findet nur an Stahl, Eisen oder (schwächer) Nickel Halt. Eine Bimbo-Box dieser Bauart hat aber nur im Rahmen Stahl.
    Sie nähert sich langsam und geduckt. Die Orbitalebene ihrer Pune ist fast vertikal, im vorderen Abschnitt jeder Umdrehung schürft diese fast auf dem körnigen Vorstadtasphalt. Als sie den Abschußknopf drückt, startet die Pune aus einer Position etwa einen Zentimeter über dem Boden und schießt leicht aufwärts geneigt über die Straße und unter die Bimbo-Box, wo sie sich an Stahl festsaugt. Ein solider Treffer, so solide wie man ihn in diesem Nebel aus Luft, Polsterung, Farbe und Marketing namens Familienkleinbus nur bekommen kann.
    Die Reaktion folgt auf dem Fuß und nach Burbmaßstäben clever. Diese Person will Y T. loswerden. Der Kleinbus schießt davon wie ein mit Hormonen vollgepumpter Stier, der gerade den Stachel eines Pikadors in den Arsch gerannt bekommen hat. Nicht Mom sitzt am Steuer. Es ist der junge Studley, ein Teenager, der sich seit seinem vierzehnten Lebensjahr jeden Nachmittag, wie alle anderen Jungs in dieser Burbklave, heimlich in der Umkleidekabine der High School Spritzen mit Pferdetestosteron verpaßt hat. Jetzt ist er ein Hüne, dumm und völlig vorhersehbar.
    Er steuert linkisch, die künstlich aufgeblasenen Muskeln nicht völlig unter Kontrolle. Das gegossene, lederbezogene, kastanienfarbene Lenkrad riecht nach der Handcreme seiner Mutter, das macht ihn wütend. Die Bimbo-Box beschleunigt und bremst, beschleunigt und bremst, weil er mit dem Gaspedal pumpt, da sich überhaupt keine Wirkung zu zeigen scheint, wenn er es bis zum Boden durchtritt. Er will, daß dieses Auto wie seine Muskeln ist: mehr Kraft als er anzuwenden weiß. Statt dessen behindert es ihn. Als Kompromiß schlägt er auf den Knopf mit der Aufschrift POWER. Ein anderer Knopf mit der Aufschrift ECO-NOMY schnellt heraus und erlischt, um ihn, wie bei einer Lehrvorführung, daran zu erinnern, daß sich die beiden gegenseitig ausschließen. Der Motor des Kleinbusses schaltet runter, wodurch der Eindruck größerer Leistung entsteht. Er hält den
Fuß konstant auf dem Gaspedal, und der Kleinbus beschleunigt die Cottage Heights Road hinunter auf einhundert Kilometer.
    Als er sich dem Ende der Cottage Heights Road nähert, wo sie in die Bellewood Valley Road einmündet, sieht er einen Hydranten.

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