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Snow Crash

Titel: Snow Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenson Neal
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TMIWH Hydranten sind, aus Sicherheitsgründen, zahlreich aufgestellt, und, wegen der teuren Wohngegend, auf dem höchsten Stand der Technik, nicht die gedrungenen Dinger aus Gußeisen mit dem Stempel einer gottverlassenen Gießerei aus der Zeit der Industriellen Revolution darauf und mit hundert Schichten billiger, abblätternder Farbe der Stadtverwaltung übertüncht. Sie sind aus Messing, werden jeden Donnerstagmorgen von Robotern poliert, prachtvolle Röhren, die direkt aus der makellosen, gedüngten Erde der Burbklavenrasen aufragen und potentiellen Brandbekämpfern ein leuchtendes Menü dreier möglicher Schlauchanschlüsse bieten. Sie wurden von denselben Designern am Computermonitor entworfen, die auch die Dyna-Viktorianischen Häuser und die geschmackvollen Briefkästen und riesigen Straßenschilder aus Marmor geschaffen haben, die wie Grabsteine an jeder Straßenecke prangen. Am Computermonitor entworfen, aber mit einem Gespür für die Eleganz früherer und vergessener Dinge. Hydranten, die Bewohner mit gutem Geschmack gern im Vorgarten stehen haben. Hydranten, die die Grundstücksmakler nicht aus Ansichtsfotos wegretuschieren müssen.
    Der Scheißkurier wird um einen dieser Hydranten gewickelt sterben. Studley, der Testosteronboy, wird dafür sorgen. Es ist ein Manöver, das er schon im Fernsehen gesehen hat – das nicht lügt -, ein Trick, den er im Geiste schon viele Male geübt hat. Er wird auf der Cottage Heights auf Maximalgeschwindigkeit beschleunigen und die Handbremse ziehen, während er gleichzeitig das Lenkrad herumreißt. Das Heck des Kleinbusses wird herumschleudern. Der dreiste Kurier wird am Ende seines reißfesten Kabels knallen wie eine Peitsche. Und gegen den Hydranten prallen. Studley, der Teenager, wird siegreich sein, in Freiheit die Bellewoode Avenue hinunterfahren, die große Welt der erwachsenen Männer in ihren geilen Autos erleben und sein überfälliges
Videoband Raft Warriors IV: The Final Battle zurückgeben können.
    Y. T. weiß das alles nicht mit Sicherheit, vermutet es aber. Dies alles entspricht nicht der Wirklichkeit. Es ist ihre Rekonstruktion der psychologischen Situation im Inneren dieser Bimbo-Box. Sie sieht den Hydranten schon eine Meile entfernt näherkommen, sieht Studley eine Hand auf die Handbremse legen. Alles ist nur zu offensichtlich. Studley und seinesgleichen tun ihr leid. Sie dreht die Spule, läßt viel Seil kommen. Er reißt das Lenkrad herum, zieht die Handbremse. Der Kleinbus schmiert zur Seite ab, schießt über seine Marke hinaus und schleudert sie nicht wie beabsichtigt herum; sie muß nachhelfen. Während das Heck noch kreist, spult sie das Seil brutal ein, verwandelt das Geschenk des Drehmoments in Vorwärtsgeschwindigkeit und schießt an dem Kleinbus vorbei, der weit über eine Meile pro Minute fährt. Sie rast auf einen Marmorgrabstein mit der Aufschrift BELLEWOODE VALLEY ROAD zu. Sie beugt sich davon weg, geht in eine teuflische Kurve, ihre Speichen fassen auf dem Asphalt und katapultieren sie von dem Grabstein weg, sie kann den Asphalt mit einer Hand berühren, so schräg liegt sie, und dann stoßen sie die Speichen in die gewünschte Straße. Derweil hat sie das elektromagnetische Kraftfeld ausgeklickt, das sie mit dem Kleinbus verbunden hat. Der Kopf der Pune löst sich und tanzt hinter ihr über den Asphalt, während er automatisch zum Griff zurückgespult wird. Sie rast mit atemberaubender Geschwindigkeit direkt auf den Ausgang der Burbklave zu.
    Hinter ihr ertönt ein ohrenbetäubendes Krachen, das in ihren Eingeweiden widerhallt, als der Kleinbus seitlich gegen den Grabstein prallt.
    Sie duckt sich unter dem Sicherheitstor durch und schießt in den Verkehr auf der Oahu. Sie schnellt zwischen zwei hupenden, schlingernden, quietschenden BMWs durch. BMW-Fahrer greifen beim geringsten Anlaß zu extremsten Maßnahmen und ahmen die BMW-Fahrer der Werbespots nach – damit wollen sie sich selbst überzeugen, daß sie nicht gelinkt worden sind. Sie
duckt sich in Embryonalhaltung und fährt unter einem Sattelschlepper durch auf die Jersey-Barriere des Mittelstreifens, als wäre sie lebensmüde, aber Jersey-Barrieren sind kein Hindernis für die Smarträder. Das untere Ende der Barriere besitzt so eine angenehme Krümmung, als wäre sie für Straßensurfer gebaut worden. Sie fährt die Barriere

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