So ein Mist!
gegeben. Denali meinte, dass sie Teil eines Zeugenschutzprogramms wäre und Adam schwor, dass sie fahrende Zigeuner seien. Weil in ihrem Umfeld jedoch nie etwas Seltsames oder Aufregendes passiert war, verloren alle mehr oder weniger das Interesse. Und jetzt erzählte sie mir, dass sie mir helfen könnte!
»Wovon redest du eigentlich?«
Sie griff in ihren Rucksack und zog einen Schokoriegel heraus. »Iss ein wenig Schokolade, bevor ich es dir erkläre. Ist zwar kein Heilmittel, aber es wird dir helfen, dich ein bisschen besser zu fühlen.«
»Nein, danke.« Ich wollte echt keine Schokolade von merkwürdigen Mädchen. »Mir ist grade nicht nach Schokolade.«
»Aber mir!« Mookie schnappte ihr den Riegel aus der Hand, riss ihn auf und stopfte sich das ganze Ding in den Mund. »Du hast recht. Jetzt fühle ich mich super. Und irgendwie hibbelig.« Beim Sprechen bildeten sich dabei auf seinen Lippen nasse braune Blasen.
»Ich hatte angeboten, zu teilen.« Abigail blickte ihn einen Moment lang an und wandte sich dann wieder mir zu. »Ich habe gesehen, was dir heute passiert ist. Du musst gekränkt sein. Ich kenne aber wirklich etwas, das dir weitaus besser helfen kann als Schokolade.«
»So, und was wär das?« Ich fragte mich, ob sie mich wohlbitten würde, einem verschrobenen Verein beizutreten oder ein fröhliches Liedchen zu singen. Aber weit gefehlt.
»Mein Onkel Zardo ist Neurobiologe«, sagte sie. »Er untersucht Gefühle. Er ist dabei, eine Geheimformel zu entwickeln, um unerwünschte Gefühle loszuwerden, und jetzt muss er anfangen, sie zu testen.«
»Das hört sich gefährlich an«, sagte Mookie.
»Er ist absolut genial«, widersprach Abigail. »Falls dir überhaupt jemand helfen kann, dann er. Lass uns zu seinem Labor gehen. Er arbeitet auf der anderen Seite der Stadt am College.«
»Egal welche Art Streich das ist, spiel ihn jemand anderem«, sagte ich. »Für einen Tag reicht’s mir wirklich.«
»Das ist der Grund, weshalb du mitkommen solltest«, sagte Abigail. »Genau weil du so einen schlechten Tag hattest. Vertrau mir. Sehe ich etwa aus wie jemand, der anderen einen Streich spielt?«
Da war was dran. Sie sah definitiv eher wie ein Opfer als ein Fiesling aus. Sie war klein und hatte einen braunen Wuschelkopf und Sommersprossen. Dazu kamen große Hundeaugen und das Lächeln einer Fünfjährigen. Während ich versuchte, mich für etwas zu entscheiden, liefen Shawna und ihre zwei besten Freundinnen an uns vorbei. Shawna sah mich nicht an, aber Cydnie und Lexi zeigten in meine Richtung und kicherten.
Ich griff in meine Tasche, schloss die Finger um meinen Inhalator und ließ meinen Daumen auf der Oberseite des Behälters liegen.
Nicht eingeladen.
Als Letzter gewählt.
Vidiotischer Vollloser.
Die Welt hatte bereits ihr Bestes gegeben, mir den Atem zurauben. Viel mehr hatte ich wirklich nicht zu verlieren. »Gehen wir.«
»Keine gute Idee«, sagte Mookie. »Wissenschaft ist gefährlich. Ich habe schon zu viele Filme gesehen, in denen sich Menschen wegen der Wissenschaft in Insekten verwandelt haben. Willst du mit sechs Beinen und einem Stachel enden?«
Darauf zu antworten war mir echt zu blöd. »Kommst du mit oder nicht?«
Er packte seinen Rucksack. »Klar. Hab ja eh nichts anderes vor. Abgesehen davon ist es bestimmt cool, dir zuzusehen, wie du dich in ein Insekt verwandelst. Du könntest uns hier überall rumfliegen. Hey, und wenn du zu einer Mücke wirst, könntest du Shawna das Blut aussaugen – wobei dir dabei wahrscheinlich das Gehirn einfriert.«
Wir überquerten die Hauptstraße und gingen nach rechts die Davisstraße zum Romero-College entlang, das direkt hinter der Stadtmitte beim Park liegt.
»Warum willst du mir helfen?«, fragte ich Abigail.
»Weil du mir zugelächelt hast.«
»Hä? Wann?«
»Letztes Jahr. An meinem dritten Schultag. Es war der Mittwoch vor den Herbstferien. Du warst der Erste, der mich anlächelte. Um ehrlich zu sein, du warst der Einzige.«
Normalerweise hätte ich mich an so etwas auf keinen Fall erinnert. Aber das war der Morgen gewesen, an dem Mom mir gesagt hatte, dass sie uns Eintrittskarten für den Zirkus besorgt hatte. An diesem Tag hatte ich jeden angestrahlt. Sogar Mr Lomux. Weil ich das aber gegenüber Abigail nicht zugeben wollte, wechselte ich das Thema. »Muss hart sein, auf eine neue Schule zu kommen.«
»Es gibt Schlimmeres, mit dem man fertig werden muss«, sagte sie.
»Wie zum Beispiel Pizza aus der Kantine«, meinte Mookie.
»Und
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