So erobere ich dein Herz
draußen vor dem Haus standen, riss sie sich aus seinem Griff los.
„Dieses Manöver war das schäbigste, billigste, gemeinste …“
„Ich weiß, ich weiß“, unterbrach Rick ihre Tirade. „Heute Morgen haben Sie sich auch nicht unbedingt an die Regeln gehalten.“ Aus den hell erleuchteten Räumen fiel Licht auf sein Gesicht. „Ich halte Arbeit und Vergnügen immer streng getrennt. Sie aber haben diese Grenze überschritten.“
„Das haben Sie bereits getan, als Sie mich in den Vertrag mit Henry einschlossen!“, warf sie ihm wütend vor.
„Die Verhandlungen zum Kauf der Zeitschrift liefen bereits seit Monaten.“
„Und vor zwei Wochen ist Ihnen dann eingefallen, dass ich ebenfalls darin vorkommen muss!“
Er presste die Lippen zusammen. „Henry redet zu viel.“ Dann seufzte er. „Ich habe Sie gewarnt, dass die kleine Episode von heute Morgen ein Nachspiel haben wird.“ Er zuckte die Schultern. „Jetzt sind wir quitt.“
„Wir sind gar nichts!“, stieß sie aus. „Ich will nichts mit Ihnen sein! Was ich getan habe, das hatten Sie verdient. Aber was Sie tun – Sie zwingen mich, für Sie zu arbeiten, drängen sich in mein Leben – womit habe ich das verdient?“
„Sie sind einfach viel zu schön“, knurrte er leise.
Sie riss ungläubig die Augen auf. „Und dafür wollen Sie mich bestrafen?“
„Für mich zu arbeiten ist keine Strafe. Es könnte … äußerst lohnenswert sein, wenn Sie es nur zuließen.“ Einen langen Augenblick betrachtete er ihr Gesicht. „Aber ich will mich nicht hier in aller Öffentlichkeit mit Ihnen streiten. Außerdem ist es viel zu kalt. Reden wir im Wagen weiter. Welcher gehört Ihnen?“ Er sah die Reihe der geparkten Autos entlang.
„Mir?“, wiederholte sie scharf. „Aber Sie …“
„Ich sagte doch, dass ich mit Henry und Janice gekommen bin. Ich bin per Taxi zu ihnen gefahren und dann mit den beiden hergekommen.“
„Aber …“
„Welches ist Ihr Wagen, Shanna?“, schnitt er ihr ungeduldig das Wort ab. „Bevor wir uns hier draußen den Tod holen!“
„Der Mercedes Sportwagen dort. Aber …“ Rick nahm ihr den Schlüssel aus der Hand, ging zielstrebig auf den Wagen zu, schloss die Tür auf und ließ sich hinters Steuer gleiten. Shanna blieb empört neben dem Auto stehen, während er den Motor anließ.
Rick sah zur Beifahrertür hinaus, die er für sie geöffnet hatte. „Nun steigen Sie schon ein.“
„Sie sitzen auf meinem Platz.“
Lässig lehnte er sich in den Sitz zurück. „Seit ich herausgefunden habe, dass meine Mutter die Menüfolge des Abendessens mit Vorliebe am Steuer ihres Autos plant, lasse ich mich nicht mehr von einer Frau fahren.“
„Nun, das tue ich nicht, also …“
„Nein, Sie denken sicher über die Artikelfolge in der nächsten Ausgabe von Fashion Lady nach“, neckte er. „Jetzt kommen Sie schon, steigen Sie ein.“
„Und Sie überlegen, wie Sie die nächste Frau in Ihr Bett bekommen!“, zischte sie bissig, glitt jedoch auf den Beifahrersitz.
„Sie kennen mich bereits sehr gut, Shanna“, sagte er mit einem Lächeln.
Mit zusammengepressten Lippen sah sie zum Seitenfenster hinaus. Es war wohl besser, dieses Thema schnellstens zu beenden! „Ich kann mich nicht entsinnen, dass ich Ihnen angeboten hätte, Sie nach Hause zu fahren.“
„Das tun Sie ja auch nicht. Ich fahre Sie.“
Und sehr souverän dazu. Perry war ein guter Autofahrer gewesen, allerdings war der Spaß am Fahren auf der Rennbahn manchmal auch in den Alltagsverkehr übergegangen, wobei sich der Beifahrer kaum entspannen konnte. Obwohl … sie sollte in ihrem eigenen Wagen gar nicht die Beifahrerin sein!
Schließlich hielt Rick vor einem kleinen exklusiven Hotel, stieg aus, kam um den Wagen herum und öffnete Shanna die Tür.
Sie blieb auf dem Bürgersteig stehen. „Geben Sie mir bitte meinen Schlüssel zurück.“
„Ich dachte, wir könnten noch zusammen einen Drink nehmen, bevor Sie weiterfahren.“
„Danke, nein.“ Sie streckte ihm fordernd die Handfläche hin.
Rick ließ den Schlüssel in die Hosentasche gleiten. „Nur ein Drink.“
„Nein!“ An seiner Miene konnte sie sehen, dass er nicht nachgeben würde. „Dann nehme ich mir eben ein Taxi.“
„Noch besser.“ Er stieg die Treppe zum Eingang hinauf, zwei Stufen auf einmal nehmend. „Dann komme ich morgen mit Ihrem Wagen zum Verlagsgebäude. Sicher wird Henry sich fragen, wieso ich Ihren Wagen habe, aber mir fällt schon eine passende Erklärung ein.“ Er nickte
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