So frei wie der Himmel
den Worten: Cheyenne Bridges fasziniert mich. Mit freundlichen Grüßen, Jesse McKettrick. " ls' hier immer so. Das ganze Jahr."
Sie sog hörbar den Atem ein, ihr tapferes Lächeln zitterte ein wenig auf den vollen Lippen. Dann atmete sie aus und richtete den Träger ihrer albernen Handtasche. Lass
uns einen Blick auf das Land werfen", sagte sie, während der Autoschlüssel in ihrer rechten Hand klimperte.
Ausführlich musterte Jesse ihre Kluft und sah dann zu Pardner und Minotaur, die fertig gesattelt und aufgezäumt geduldig warteten. "Dein kleines Auto da", sagte er, "Wird es niemals bis auf den Bergrücken schaffen. Da oben gibt es nichts als Trampelpfade."
"Du willst doch nicht etwa vorschlagen, dass wir ... reiten?" An dieser Stelle machte Cheyenne eine kurze Pause - so kurz, dass man sie hätte überhören können. Doch Jesse war zu geübt darin, auf alles zu achten, was andere Menschen verriet. "Auf Pferden?"
"Das ist üblicherweise der Grund, warum man Pferde sattelt", sagte er. "Zwei Menschen. Zwei Pferde. Man muss kein Genie sein, um diese Aufgabe zu lösen."
Daraufhin trat Cheyenne unbehaglich von einem Bein aufs andere. Ihre Schuhe passten vielleicht in einen Konferenzraum, aber nicht nach Triple M. Hier wirkten sie geradezu lächerlich. "Ich habe nicht mit einem Ausritt gerechnet."
"Das sehe ich", bemerkte Jesse trocken. "Aber dir ist schon klar, dass diese fünfhundert Morgen Land, die du unbedingt mit einem Bulldozer plattmachen willst, um hübsche Apartments darauf zu errichten, ziemlich weit vom Schuss weg liegen?"
"Selbstverständlich", erwiderte sie ein wenig stockend. "Ich habe wochenlang recherchiert. Ich kenne mich in meiner Branche aus, Mr. McKettrick."
"Jesse", korrigierte er sie. "Und von was für einer Art ,Recherche' sprichst du konkret? Hast du vielleicht einen Parzellierungsplan im Internet gefunden? Und den Zugang zu Strom und Wasser überprüft?" Er wartete einen Moment, um seine Worte wirken zu lassen. Dabei betrachtete er noch einmal ihren Hosenanzug. "Zumindest bist du vernünftig genug, um Hosen zu tragen", fügte er wohlwollend hinzu.
"Wie bitte?"
"Besitzt du überhaupt eine Jeans?"
"Ich trage während der Arbeit keine Jeans", erwiderte sie scharf.
"Ich schätze, das gilt dann auch für Stiefel."
"Das schätze ich auch", sagte sie leise und ließ die Schultern sinken. Der Riemen ihrer Handtasche rutschte herunter.
"Komm rein." Er deutete auf sein Haus. "Mom hat ungefähr deine Größe. Du kannst dir was von ihr leihen.'£
Doch Cheyenne stand so reglos da, als ob sie Wurzeln schlagen wollte. "Ich weiß nicht ..."
Vielleicht sollte ich den Einsatz um ein oder zwei Chips erhöhen, dachte Jesse. "Haben Sie Angst, Ms. Bridges?"
Ihr Mundwinkel zuckte, und er überlegte, ob sie sich ärgerte oder ein Lächeln unterdrückte.
"Ja", gestand sie dann mit einer Aufrichtigkeit, dass Jesse wünschte, er hätte sie vorher nicht so aufgezogen.
"Pardner ist völlig harmlos", sagte er. "Man könnte sich unter seinen Bauch setzen, in eine Trillerpfeife blasen, seinen Schwanz mit beiden Händen packen, und er würde noch immer keinen Mucks von sich geben.«
Stumm biss sie sich auf die Lippe. Jesse sah, wie ihre Augen sich weiteten, als sie Minotaur taxierte und dann hoffnungsvoll zu Pardner sah.
"Du bestehst darauf, oder?", fragte sie und warf ihm einen Blick zu, der ihm direkt in die Magengrube fuhr. Als ob sich eine Falltür über einer bodenlosen Schlucht öffnete. Das ging so schnell, dass er nach einem Haltegriff suchte, ihn aber nicht zu fassen bekam.
"Nein", sagte er. Denn wenn sie jetzt ginge, würde sie ihre Selbstachtung verlieren. Das spürte Jesse ganz deutlich. Er konnte es ihr jetzt nur noch so leicht wie möglich machen. "An diesem Land kann man nicht einfach mal so vorbeifahren. Du musst wirklich dort sein, damit es mit dir spricht."
"Vielleicht könntest du einen Blick auf die Pläne werfen, und ich komme ein andermal ..."
"Halt!", rief er abwehrend. "Klar könnte ich dich jetzt gehen lassen, aber auf lange Sicht würdest du mir das nur vorwerfen."
"Sieh dir bitte einfach die Entwürfe an, Jesse. Ich bin nicht darauf eingestellt ..."
Auf einmal erkannte Jesse, dass dies ein entscheidender Moment für sie beide war, viel wichtiger, als es oberflächlich betrachtet vielleicht aussah. Hier spielte sich etwas Wesentliches ab. Auch wenn er es nicht genau benennen konnte, trotz all der Psychologievorlesungen, die er auf der Uni besucht hatte. "Als ob du
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