So heiß flirtet nur ein Playboy (Julia)
um die Ecke gebogen war, fuhr er wieder an den Straßenrand und stellte den Motor ab.
„Verdammt, verdammt, verdammt!“, fluchte er und schlug dabei so hart aufs Steuerrad, als wollte er es in Tausend Stücke zerschlagen. Er hatte alles wieder in Ordnung bringen wollen, doch dann war ihm die Situation völlig aus dem Ruder gelaufen. Jetzt konnte er froh sein, wenn Imogen überhaupt je wieder ein Wort mit ihm wechselte.
Anstatt sofort nach seinem Gespräch mit Luc kopflos hierherzudüsen, hätte er besser nach Hause fahren und seinen Vorschlag noch ein wenig ausarbeiten sollen. Was ihn betraf, hielt Jack ihn bereits für perfekt, aber irgendetwas musste er falsch gemacht haben. Anders konnte er sich Imogens abweisende Reaktion darauf jedenfalls nicht erklären.
Sie hatte klar zum Ausdruck gebracht, dass sie zwar nichts Festes wollte, aber doch mehr als Sex. Trotzdem hatte sie sein Angebot von sich gewiesen, ohne auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken. Lag das allein an ihrer schlechten Erfahrung mit diesem dämlichen Max oder steckte noch mehr dahinter?
Sie hatte ihn nach einem Grund gefragt, warum sie ihm trauen sollte, worauf er hätte erwidern können, dass er sie liebte. Es wäre ein exzellenter Grund gewesen, doch er hatte es nicht getan. War er nur verärgert gewesen, weil sie überhaupt fragen musste, oder war es vielmehr so, dass Imogens Bedenken durchaus berechtigt waren? Schließlich befand er sich zum ersten Mal in einer solchen Situation und wusste nicht einmal, ob er sich selbst über den Weg trauen konnte.
Dass er Imogen liebte, stand allerdings fest. Er liebte sie so sehr, dass ihn schon der Gedanke an eine andere Frau mit Widerwillen erfüllte. Ganz zu schweigen von der Vorstellung, sie könnte sich mit einem anderen einlassen.
Ein netter Amerikaner, der mir geben kann, was ich brauche …
Plötzlich hielt Jack inne. Damit hatte sie praktisch gesagt, dass er dazu nicht imstande war. Und das war Quatsch. Wenn er nur wüsste, was, zum Teufel, Imogen von ihm wollte, würde er es ihr mit Freuden geben.
Aber vielleicht hatte sie es ihm ja mitgeteilt, und er hatte es nur nicht verstanden?
In Jack wurde es ganz still, als er sich ihren Gesichtsausdruck in Erinnerung rief, kurz bevor er ihr seinen Vorschlag unterbreitet hatte. Hatte Misstrauen darin gelegen? Resignation? Abwehr? Hoffnung?
Dann fiel plötzlich der Groschen. Verdammt, es war Hoffnung gewesen! Aber worauf? Wünschte Imogen sich womöglich mehr von ihm, als er angenommen hatte?
Sein Herz hämmerte wie verrückt, als ein Hagel von Fragen auf ihn einstürmte, dem sogleich ein Strom von Antworten folgte. Was für ein schwerfälliger, ignoranter Idiot war er doch gewesen! Imogen wollte nicht, dass es vorbei war. Sie wollte im Gegenteil alles, und was hatte er getan? Er hatte ihr eine Fortsetzung ihrer Affäre auf Distanz angeboten und sich auch noch eingebildet, dass sie begeistert darauf eingehen würde.
Aber jetzt hatte er es verstanden.
Imogen wollte mehr von ihm?
Sie wollte einen Grund, ihm zu trauen?
Kein Problem.
Von neuem Tatendrang erfüllt, startete Jack den Motor. Er hatte wieder einen Plan, aber dieses Mal würde er dafür sorgen, dass er auch aufging.
15. KAPITEL
Imogen fühlte sich hundsmiserabel, als sie das Flugzeug bestieg, das sie für die nächsten drei Jahre von ihrem bisherigen Leben trennen würde.
Vor zwei Wochen hatte sie Jack zum letzten Mal gesehen, und die sprichwörtliche Zeit hatte nicht das Geringste geheilt. Obwohl sie mit ihren Abreisevorbereitungen alle Hände voll zu tun gehabt hatte, war er in ihren Gedanken ununterbrochen präsent gewesen. Die ganze Zeit über hatte sie sich gefragt, ob sie nicht einen Riesenfehler begangen hatte. Vielleicht hätte sie nehmen sollen, was sie bekommen konnte, als sie noch die Chance dazu gehabt hatte.
Erwartungsgemäß hatte Jack sich nicht mehr bei ihr gemeldet, und natürlich war er auch nicht bei ihrer Abschiedsparty aufgetaucht. Das war zwar zu erwarten gewesen, aber dennoch hatte Imogen den ganzen Abend lang darauf gehofft. Je später es wurde, umso deprimierter war sie geworden, was einen grausamen Kontrast zu der ausgelassenen Stimmung um sie herum gebildet hatte. Seitdem war es stetig mit ihr bergab gegangen.
Vielleicht hätte sie den Flug besser absagen sollen. Als das Taxi vor ihrem Haus vorgefahren war, hatte sie sich förmlich zum Einsteigen zwingen müssen, und auf der Fahrt hierher war sie sich vorgekommen, als wäre sie zu den Galeeren
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