So heiß flirtet nur ein Playboy (Julia)
ich tun sollte.“
Schuldgefühle überkamen Imogen, und sie erkannte, dass sie jede Sekunde ihres Elends verdient hatte. „Es tut mir so leid“, murmelte sie betroffen. „Ich meinte es nicht so. Du hattest mich verletzt, und das war eine billige Gelegenheit, mich dafür zu rächen.“
„Und mir tut es leid, dass ich dir wehgetan habe.“ Er streckte die Hand aus und strich ihr behutsam eine Haarsträhne hinters Ohr. „Das ist alles neu für mich, Imogen, und ich werde bestimmt noch viel Mist bauen. Aber ich verspreche dir, dass ich es irgendwann hinbekomme, wenn du mir die Chance dazu gibst. Und ich werde dir beweisen, dass du mir vertrauen kannst. Jeden Tag.“
Imogens Herz floss über. „Jeden Tag?“
Er nickte. „Lange Wochenenden und Ferien wären nicht genug, oder?“
Sie schüttelte seufzend den Kopf. „Nicht einmal ansatzweise.“
„Das sehe ich auch so. Und deswegen werde ich ebenfalls nach New York ziehen.“
„Wirklich?“ Imogen konnte kaum noch atmen, als die Liebe, die sie so lange unter Verschluss gehalten hatte, ihre Verteidigungsmauern durchbrach und jede Faser ihres Seins erfüllte.
„Wirklich“, bestätigte Jack. „Ich eröffne dort eine Zweigstelle und spiele sogar mit dem Gedanken, Kontakt zu meinem Vater aufzunehmen.“
„Wow“, flüsterte sie. „Da hast du dir ja eine ganze Menge vorgenommen.“
„Ich denke, dass für beides die Zeit reif ist.“ Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: „Ich will mit dir zusammen sein, Imogen, und wenn du nach New York gehst, dann möchte ich eben dort leben.“
„Bist du sicher?“
„Sicherer, als ich mir je einer Sache war.“ Er schenkte ihr ein Lächeln, bei dem ihr das Herz aufging. „Außerdem besteht die Gefahr, dass du dort diesen Amerikaner triffst, von dem du gesprochen hast. Und das kann ich nicht zulassen.“
„Glaub mir, dass wird garantiert nicht passieren“, erklärte Imogen im Brustton der Überzeugung.
Jack zog die dunklen Brauen hoch. „Bestimmt nicht?“
Imogen atmete zittrig ein und legte ihre Hand auf seine Wange. „Wie könnte ich mich je für einen anderen Mann interessieren, wo ich dich doch wie verrückt liebe?“
Seine Augen leuchteten auf, und ihr wurde schwindlig von all den wunderbaren Dingen, die sie darin las.
„Ich habe so sehr gehofft, dass es so ist.“
„Dann ist es ja gut“, meinte sie, während sie ein unbändiges Glücksgefühl durchströmte. „Ich bin dir nämlich für immer rettungslos verfallen. Außerdem muss ich mich ebenfalls entschuldigen. Weil ich so schlecht von dir gedacht und dich so oft zurückgewiesen habe.“ Im Nachhinein konnte Imogen kaum noch begreifen, wie sie je so dumm hatte sein können. „Und dafür, dass ich so viel kostbare Zeit verschwendet habe …“
Jack grinste. „Ach, weißt du, das Gute am Zeitverschwenden ist, dass man sich hinterher dafür entschädigen kann …“
Ehe Imogen wusste, wie ihr geschah, hatte Jack sie auf seinen Schoß und in seine Arme gezogen. „Und jetzt fangen wir damit an“, verkündete er, bevor er ihre Lippen mit einem langen, zärtlichen Kuss verschloss.
Imogen spürte seinen kräftigen, steten Herzschlag und wusste, dass sie genau da war, wo sie hingehörte, was auch immer sie sonst noch vom Leben wollen mochte. Und sie würde Jack nie wieder gehen lassen.
„Ach, übrigens“, murmelte er dicht an ihren Lippen, als sie sich nach einer Ewigkeit voneinander lösten. „Ich weiß zwar, dass du keine Ablenkungen willst, solange du studierst, aber eines sollte ich schon mal ankündigen: Sobald du dein Examen in der Tasche hast, werde ich dich bitten, mich zu heiraten.“
Imogen schmiegte ihr Gesicht an seinen Hals und glaubte, vor Glück zu platzen. „Soll das eine Drohung sein?“, zog sie ihn auf.
„Nein, mein Schatz. So etwas nennt man ein Eheversprechen.“
EPILOG
Drei Jahre später.
Das Restaurant war eines der besten in New York. Das Essen entsprach vermutlich den höchsten Ansprüchen, aber wenn Imogen ehrlich war, hatte sie kaum mitbekommen, wie es schmeckte.
Was kein Wunder war, denn wie sollte sie sich aufs Essen konzentrieren, wo sie schon den ganzen Abend auf glühenden Kohlen saß?
„Also?“ Sie sah Jack an und konnte ihre fieberhafte Erwartung kaum noch bezähmen.
Jack zog die Brauen hoch. „Also, was?“
„Ich habe gerade mein Examen gemacht.“ Vielleicht brauchte er ja einen Wink mit dem Betonpfeiler.
„Stimmt.“ Er hob das Glas und stieß mit ihr an. „Und zwar als Jahrgangsbeste.
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