So heiß flirtet nur ein Playboy (Julia)
Ich gratuliere.“
„Danke.“ Sie biss sich auf die Lippe. „Und … sonst hast du mir nichts zu sagen?“
Jack setzte sein Glas ab und grinste. „Du bist jetzt eine gemachte Frau. Wenn du den Job, den man dir bei der Stiftung angeboten hat, nicht willst, nehmen andere dich mit Kusshand.“
Imogen widerstand dem Drang, ihm unter dem Tisch einen Tritt vors Schienbein zu verpassen. „Das meinte ich nicht.“
„Nicht? Was denn sonst?“ Er wirkte so ahnungslos, als wüsste er tatsächlich nicht, worauf sie hinauswollte.
Imogens Herz sank.
Er hatte es doch nicht etwa vergessen?
Es war jetzt drei Jahre her, seit er ihr dieses Versprechen im Flugzeug gegeben hatte. Es hatte ihr in den schweren Phasen die Kraft zum Durchhalten gegeben. Hatte sie zum Weitermachen motiviert, wenn sie unter den Bergen von Lernstoff fast zusammengebrochen und versucht gewesen war, alles hinzuschmeißen. Aber nicht ein einziges Mal in all der Zeit hatte Jack es wieder erwähnt.
Im Zuge der enormen Anstrengungen, die er in den Aufbau seiner New Yorker Niederlassung gesteckt hatte, konnte er es gut und gern vergessen haben.
Oder er hatte es sich inzwischen anders überlegt.
Das Hochgefühl, das Imogen seit Tagen in einer Art Schwebezustand hielt, begann nachzulassen. Doch sie riss sich zusammen und versuchte, ein fröhliches Gesicht zu machen.
„Ach nichts“, meinte sie leichthin und sagte sich, dass es sowieso nicht so wichtig war. Sie brauchte keinen Ring an ihrem Finger, um zu wissen, dass Jack sie liebte. Er bewies es ihr jeden Tag. „Vergiss es einfach!“
Sie wandte sich rasch ab und begann, in ihrer Tasche herumzukramen, die über der Stuhllehne hing. Nur für den Fall, dass man ihr die Enttäuschung doch vom Gesicht ablesen konnte.
„Du glaubst nicht wirklich, dass ich es vergessen habe, oder?“
Sein warmer, neckender Tonfall ließ Imogen ganz still werden. Ihr Herzschlag setzte kurz aus, und für einen Moment vergaß sie zu atmen. Langsam hob sie den Kopf und drehte sich zu ihm.
„Es ist ja schon eine Weile her“, stellte sie fest.
„Lange genug.“ Er streckte ihr seine geöffnete Hand hin. „Ist es vielleicht das, wonach du suchst?“
Der Diamantring auf seiner Handfläche funkelte verheißungsvoll im Kerzenlicht. Imogen wurde die Kehle eng, hinter ihren Augen begann es zu prickeln. „Eigentlich habe ich nach meinem Lippenstift gesucht“, log sie – und bekam prompt einen Schluckauf.
Jack lächelte sanft. „Dein Sinn für Humor ist nur eins der vielen, vielen Dinge, die ich an dir liebe. Ich liebe deine Entschlossenheit, deine Ausdauer und deine Geduld. Ich bewundere die Toleranz, mit der du meine Fehler akzeptierst und es mir ermöglichst, ein besserer Mensch zu werden.“
Sein Lächeln wurde durchtrieben. „Und besonders liebe ich es, wenn du mich wie heute Nacht …“
„Hör auf, Jack!“, unterbrach Imogen ihn gespielt entsetzt.
Er lachte kurz, bevor er wieder ernst wurde. „Liebste Imogen“, begann er feierlich und stand auf, um im nächsten Augenblick vor ihrem Stuhl niederzuknien. „Ich bete dich an. Willst du meine Frau werden?“
Sekundenlang saß Imogen völlig reglos da. Dann warf sie sich in seine Arme und bedeckte sein Gesicht mit überschwänglichen Küssen. „Und ich hatte schon Angst, dass du mich nie fragen würdest“, flüsterte sie unter Tränen.
Sie bezweifelte, dass sie je in ihrem Leben wieder so glücklich sein würde. Aber bei einem Mann wie Jack Taylor konnte man ja nie wissen …
– ENDE –
Weitere Kostenlose Bücher