So hilft mir die Akupunktur

Bedeutung der Akupunktur aus? Auch hierzu wurde gerade in den letzten Jahren eine Vielzahl von klinischen Studien durchgeführt.
    Studien zeigen eine besonders hohe therapeutische Wirksamkeit der Behandlung mit Akupunktur bei verschiedenen Arten von Kopfschmerzen sowie bei Beschwerden des Bewegungsapparats.
    Feine Akupunkturnadeln mit geflochtenem Stahlgriff.
    Trotz einer Vielzahl naturwissenschaftlicher Erkenntnisse ist ein großer Teil der therapeutischen Wirkungen der Akupunktur noch nicht bis ins Einzelne wissenschaftlich nachvollziehbar. Die Akupunktur leistet jedenfalls mehr, als bisher naturwissenschaftlich erklärbar ist. So bleibt die wesentliche Frage, wie die Akupunktur nicht nur momentan oder für einige Stunden schmerzlindernd wirkt, sondern tatsächlich bei vielen Erkrankungen auf Dauer »heilen« kann, noch offen: Ein Patient, der seit 30 Jahren an Kopfschmerzen leidet, ist nach 12 Akupunkturbehandlungen gesund. Der Hexenschuss der Patientin, der normalerweise mindestens 1–2 Wochen andauert, war nach nur einer Behandlung vollständig beseitigt.
    Tipp
    Worauf Sie unbedingt achten sollten
    Akupunktur hilft nur dann optimal, wenn sie mit hoher Qualität von geschulten Therapeuten eingesetzt wird. Suchen Sie sich einen Arzt oder Therapeuten, der sich intensiv in der Chinesischen Medizin ausgebildet hat, die westlichen Krankheitsbilder und Therapiemöglichkeiten abwägen kann und sich in der Anatomie auskennt – sonst kann auch Akupunktur gefährlich werden.
    Gut zu wissen
    Wie wirkt die Akupunktur?
    Bestimmte Akupunkturtechniken stimulieren Wachstumsfaktoren – dies ist eine der interessantesten und aktuellsten Hypothesen. Die Nadeln setzen kleine Wunden in Muskeln und Haut. Zur Wundheilung schüttet der Körper Wachstumsfaktoren aus – zum Beispiel für Bindegewebe, Haut, Muskeln und Nerven. Diese Wachstumsfaktoren führen dann zu einer Regeneration und oft auch Ausheilung des erkrankten Gewebes. Diese Hypothese erklärt, warum auch chronische Erkrankungen, die oft seit Jahren bestehen, unter der Akupunktur ausheilen.
    Bewirkt eine Folge von mehreren Behandlungen, dass Endorphine nicht nur momentan, sondern auf Dauer leichter und häufiger ausgeschieden werden und somit eine anhaltende Schmerzlinderung ermöglichen? Diese Hypothese wird von Han Jisheng vertreten, dem gegenwärtig bedeutendsten chinesischen Grundlagenforscher auf dem Gebiet der Akupunktur. Oder stimuliert die Akupunktur Wachstumsfaktoren, die zur Ausheilung chronischer Erkrankungen führen? – Diese Vermutung erscheint uns am wahrscheinlichsten.
Deutschland – das Land der größten Akupunkturstudien
    Im Jahr 2000 wurden in Deutschland die größten Akupunkturstudien der westlichen Welt begonnen. So haben wir in der Ruhr-Universität Bochum die GERAC-Studien entwickelt und geleitet (German Acupuncture Trials) und zusammen mit 4 weiteren Universitäten und über 12 000 Ärzten mehr als 10 Millionen Behandlungen dokumentiert und dabei nach selten unerwünschten Wirkungen gesucht. Ergebnis: Die Akupunktur gehört zu den sichersten Therapieverfahren überhaupt, und bei sachgemäßer Anwendung finden sich keine schweren Nebenwirkungen.
Akupunktur im Vergleich
    Mit weiteren 550 Ärzten haben wir die Wirksamkeit der Akupunktur im Vergleich zu westlichen konventionellen Therapieformen überprüft. Ergebnis: Die Akupunktur ist langfristig (6 Monate) bei chronischem Kreuzschmerz nahezu doppelt so gut wirksam wie Medikamente, Krankengymnastik und physikalische Therapie. Bei Schmerzen durch Kniegelenkverschleiß (Gonarthrose) ist sie langfristig fast 3-mal so wirksam wie herkömmliche schmerz- und entzündungshemmende Medikamente. Bei Spannungskopfschmerz senken bereits 10 Behandlungen die Anzahl der Kopfschmerztage auf unter 40 % (von 16 auf 6 Tage pro Monat), ein Ergebnis, das die hierfür normalerweise empfohlenen Antidepressiva bei weitem nicht vorweisen können (Amitriptylin von 16 auf 11 – 15 Tage pro Monat). Und bei Migräne sind 6 Wochen Akupunktur genauso wirksam – bei manchen Messgrößen sogar überlegen – wie eine über 6 Monate durchgeführte medizinisch anerkannte Vorbeugetherapie mit täglicher Einnahme von Betablockern. Diese für alle Wissenschaftler unerwartet hohe Überlegenheit – oder zumindest Gleichwertigkeit im Falle der Migräne – der Akupunktur über