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So hoch wie der Himmel

So hoch wie der Himmel

Titel: So hoch wie der Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ich es mitbekomme, verbringt er dort wesentlich mehr Zeit als zu Hause.«
    Abermals zog sie die Schultern hoch. Ihr Schädel dröhnte fürchterlich. So kurz vor dem Abgabetermin der Steuererklärungen und angesichts der Nöte ihrer beiden Freundinnen wachte sie momentan allmorgendlich bereits mit Spannungskopfschmerz auf.
    »Natürlich hat auch er im Augenblick sehr viel zu tun.«
    Margo sah sie grinsend an. »Du hast ihn noch nie gemocht.«
    Kate grinste ebenfalls. »Da stimmen wir überein.«
    »Tja, für den Fall, dass es in diesem Paradies Schwierigkeiten gibt, kann ich Laura vielleicht behilflich sein. Aber falls er nur deshalb nicht nach Hause kommt, weil ich dort bin, sollte ich mir wohl besser einen anderen Unterschlupf suchen.«
    »Er war auch, bevor du nach Hause gekommen bist, schon oft genug nicht da. Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll, Margo.« Müde rieb sie sich die Augen. »Sie spricht nicht darüber, und ich bin ohnehin keine große Leuchte in emotionalen Ratschlägen.«
    »Triffst du dich immer noch mit diesem Sexbolzen von Kollegen, der sein Büro ein Stück weiter unten hat?«
    »Nein.« Kate sah Margo reglos an. Die Sache war abgehakt, erinnerte sie sich, auch wenn die Erkenntnis nach wie vor schmerzte. »Ich habe keine Zeit für Verabredungen. Und da ich jetzt mindestens noch eine Woche lang an meinen Schreibtisch gefesselt bin, kannst Gott sei Dank du Laura und den Kindern Gesellschaft leisten.«
    »Solange ich nicht den Eindruck bekomme, dass es die Dinge für sie noch komplizierter macht, bleibe ich.« Geistesabwesend trommelte Margo mit ihren elegant lackierten Fingernägeln auf der armen Stuhllehne herum. »Sie ist außer sich vor Glück über Joshs Ankunft. Ich glaube, ich habe gar nicht bemerkt, wie unglücklich sie war, ehe ich sie heute mit ihm zusammen sah. Was mich an etwas erinnert …« Sie stellte ihren Becher ab. Kate hatte ihr ein Gebräu serviert, das stark genug war, sie von der Erdoberfläche abheben zu lassen. »Hast du keine Angst gehabt, dass du vielleicht von Seraphinas Geist heimgesucht werden könntest, nachdem du ihn so gemein verspottet hast?«
    Kate sah sie verwundert an.
    »Hast du dir etwa allen Ernstes eingebildet, dass du Laura und mich an der Nase herumführen kannst, indem du dich an einen Felsvorsprung klammerst und in miserablem Spanisch etwas von einer Mitgift murmelst?«
    »Wovon … oh! Oh!« Mit einemmal brach Kate in fröhliches Gelächter aus. Es war nicht das mühsame Lachen einer Karrierefrau, sondern das perlende Gelächter, das direkt aus dem Herzen kam – das in der Kehle noch an Kraft gewann und jeden Zuhörer ansteckte.
    »Allmächtiger, daran habe ich ja schon seit einer Ewigkeit nicht mehr gedacht. Du kannst dir nicht vorstellen, wie eifersüchtig und wütend ich war, weil du und Laura schon mit Jungen ausgegangen seid, während Onkel Tommy und Tante Susan meinten, ich wäre noch zu jung dafür. Ich hatte überhaupt kein Interesse an Verabredungen, aber auf dem Wartehocker war es auch langweilig.« Während sie sprach, stand sie auf und schenkte sich noch einen Becher Kaffee ein. »Himmel, Josh hatte schon immer die verrücktesten Ideen«, fügte sie hinzu, während sie sich wieder auf ihre Schreibtischkante schob.
    »Du hast ein Riesenglück gehabt, dass du nicht von diesem Vorsprung gefallen und Seraphina persönlich begegnet bist.«
    »Wir hatten uns angeseilt.« Sie kicherte vergnügt. »Am Anfang habe ich mir vor Angst beinahe in die Hose gemacht, aber ich wollte nicht, dass Josh mich für einen Feigling hält. Du weißt, wie er einen aufstacheln kann.«
    »Mmm!« Margo wusste es genau. Ein Templeton ließ ungern eine Herausforderung ungenutzt. »Sicher habt ihr beiden wochenlang kein anderes Thema mehr gebraucht.«
    »Tja, das waren Zeiten«, sagte Kate und sah Margo mit einem wehmütigen Sinnen an. »Auf alle Fälle habe ich seinem Vorhaben irgendwann schließlich zugestimmt. Die Seraphina zu spielen und zu hören, wie ihr beide wieder und wieder nach ihr gerufen habt, war einer der Höhepunkte meines Lebens. Ich kann einfach nicht glauben, dass er mich nach so vielen Jahren verraten hat.«
    »Wahrscheinlich denkt er, ich bin inzwischen zu reif, um dir noch die Haare auszureißen.« Margo legte den Kopf auf die Seite und lächelte. »Bin ich nicht – aber ich fürchte, dass du ohnehin schon mit deiner Frisur zu ringen hast.« Mit verschlungenen Armen sah sie Kate fragend an. »Tja, ich kenne dich, und sicherlich sollte ich

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