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So hoch wie der Himmel

So hoch wie der Himmel

Titel: So hoch wie der Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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zusammengekniffenen Augen an. »Du und Kate?«
    »Wir hatten es eine Woche lang geübt.« Da Margo scheinbar ihr Essen vergessen hatte, nahm er ihr Stück Lachstorte von ihrem Teller und stopfte es sich in den Mund. »Sie fühlte sich ziemlich zurückgesetzt, als ihr beiden ständig mit den Jungen rumgezogen seid. Die Idee zu der Sache kam mir, als ich sie schmollend auf der Klippe sitzen sah. Alle Welt kannte dort euren Treffpunkt mit den beiden Idioten, und ich dachte, es würde Kate ein wenig aufmuntern, wenn sie euch zumindest eine Verabredung ein wenig vermiesen könnte.« Er sah Margo und Laura triumphierend an. »Und ich hatte recht.«
    »Wenn Mom und Dad gewußt hätten, dass du Kate im Dunkeln die Klippen runterklettern und sich an einen Vorsprung klammern läßt, hätten sie dich umgebracht.«
    »Das wäre es mir wert gewesen. Schließlich habt ihr beiden dann wochenlang von nichts anderem mehr geredet. Margo wollte sogar ein Medium einbestellen.«
    Sie fuhr zusammen. »Ich habe lediglich einen Vorschlag gemacht, mehr nicht.«
    »Du hast sogar im Telephonbuch nach solchen Adressen gesucht«, erinnerte Josh sie gnadenlos. »Und bist nach Monterey gefahren und hast Tarotkarten gekauft.«
    »Es ging einfach um ein paar Experimente«, setzte sie an, ehe sie plötzlich in Lachen ausbrach. »Zur Hölle mit dir, Josh! In dem Sommer habe ich meine gesamten Ersparnisse für Kristallkugeln und Wahrsagerinnen ausgegeben, obwohl ich eigentlich auf ein Paar Saphirohrringe versessen war. Es wäre dir gerade recht geschehen, hätte ich Seraphinas vergrabene Mitgift tatsächlich ausfindig gemacht.«
    »Die es ganz sicher niemals gab.« Er schob seinen Teller von sich. Wie sollte ein Mann denn bitte genüßlich essen können, wenn ihm dieses heisere, betörende Lachen vor Sehnsucht die Sinne schwinden ließ?
    »Und ob es ihn gegeben hat. Sie hat ihn vor den Amerikanern versteckt und dann hat sie sich umgebracht, weil das Leben ohne den Geliebten für sie sinnlos war.«
    Der Blick, mit dem Josh Margo bedachte, verriet zärtliche Belustigung. »Bist du etwa immer noch nicht aus dem Märchenalter heraus? Es ist eine hübsche Legende, mehr nicht.«
    »Und Legenden basieren meistens auf irgendwelchen Tatsachen. Wenn du nicht so engstirnig wärst …«
    »Frieden«, beschwichtigt Laura, als sie sich von ihrem Platz erhob. »Reißt euch bitte nicht in Stücke, während ich mich um den Nachtisch kümmere.«
    »Ich bin nicht engstirnig«, bellte er, als seine Schwester in der Tür verschwand, »sondern rational.«
    »Du hast einfach keine Seele im Leib. Dabei sollte man meinen, ein Mensch, der so viel Zeit seines Lebens in Europa verbracht hat, der in Rom und Paris und …«
    »Einige von uns sind dort, um zu arbeiten«, unterbrach er sie und genoß es zu sehen, dass es in ihren Augen gefährlich funkelte. »Jetzt schaust du genauso wie auf dem Werbeplakat für das Parfüm«, sagte er obenhin. »Wie hieß es noch einmal? Savage, ja genau,
Wild,
glaube ich.«
    »Die Kampagne hat die Verkaufszahlen von Bella Donna um zehn Prozent gesteigert. So gesehen könnte man das, was ich tue, durchaus ebenfalls als Arbeit bezeichnen.«
    »Genau.« Er prostete ihr zu. »Also, Margo, hat Matt jemals versucht, deinen BH zu öffnen?«
    Sie war die Ruhe in Person, sagte sie sich, vollkommen beherrscht! Mit ihrem Wasserglas in der Hand sah sie Josh reglos an. »Ich habe nie einen getragen.« Daraufhin runzelte er die Stirn und maß sie prüfend. »Damals«, fügte sie hinzu, stand lachend auf und streckte sich. »Vielleicht bin ich doch froh, dass du wieder zu Hause bist. Ich brauche einfach jemanden zum Streiten.«
    »Wobei ich dir gern zu Diensten stehe. Was ist eigentlich mit Laura los?«
    Sie senkte den Blick. »Du bist ein guter Beobachter, Josh. Das warst du immer schon. Ich weiß, dass sie sich Sorgen um mich macht. Aber unter Umständen kommt da noch etwas hinzu.«
    Er fände es heraus, dachte er und erhob sich nickend ebenfalls von seinem Platz. »Und, bist du selbst auch besorgt um dich?«
    Die Sanftheit seiner Stimme und Zärtlichkeit, mit der er ihr über die Wange strich, überraschten sie. Am liebsten hätte sie sich für einen Augenblick an ihn gelehnt, hätte ihren Kopf an seine Schulter geschmiegt, die Augen geschlossen und sich, zumindest einen Moment lang, eingebildet, alles sei in Ordnung.
    Schon wollte sie einen Schritt auf ihn zu machen; doch dann tat sie ihr Verlangen als albern ab. »Du wirst doch wohl nicht auf einmal nett zu

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