So reich, so sexy … (Baccara) (German Edition)
teuren französischen Champagner in die kleine Kühlbar.
Kritisch betrachtete Lilah ihr Werk. Es war alles perfekt.
Wenn Zane ihr nur endlich vertraute, wenn er seinen Gefühlen vertraute, würde er sich zu ihr bekennen. Vielleicht würde er ihr sogar einen Heiratsantrag machen. Der Gedanke genügte, um ihren Pulsschlag zu beschleunigen.
Bevor sie tief Luft holte und ihre rote Abendtasche an sich nahm, benetzte sie sich noch mit dem exotischen Parfüm, das sie zusammen mit dem Kleid gekauft hatte.
Als sie unten im mit Kerzenleuchtern und weißen Rosen dekorierten Empfangsraum ankam, sank allerdings ihr Mut. Die erste Person, die sie sah, war Gemma.
Auf ein weiteres Gefecht mit Zanes ehemaliger Assistentin war sie nicht vorbereitet. Doch bevor sie sich an der jüngeren Frau vorbeistehlen konnte, winkte Gemma sie schon herüber und bestand darauf, sie den anderen Gästen vorzustellen, mit denen sie sich gerade unterhielt.
Lilah blieb nichts anderes übrig, als gute Miene zum bösen Spiel zu machen, doch während sie ihr professionelles Lächeln lächelte und belanglosen Small Talk machte, sah sie sich suchend nach Zane um. Irgendetwas an Gemmas Art berührte sie unangenehm. Es war keine Eifersucht, sondern eine Unruhe, die sie schon den ganzen Abend unterschwellig spürte. Sie wusste nur den Grund nicht …
Ihre Haut begann vor Erregung zu prickeln, als sie Zanes tiefe Stimme hinter sich hörte. Was würde er zu ihrem roten Kleid sagen? Langsam drehte sie sich zu ihm um.
Doch die Stimme gehörte Lucas und nicht Zane. Lucas telefonierte angeregt und hatte Lilah offensichtlich noch nicht einmal bemerkt.
Ein paar Schritte weiter sah sie Constantine, Zanes ältesten Bruder, der den Arm um seine schwangere Frau Sienna Ambrosi gelegt hatte, die vor Glück förmlich strahlte.
Ihr Anblick weckte in Lilah eine tiefe Sehnsucht. Jahrelang war eine Schwangerschaft etwas gewesen, das sie mit allen Mitteln vermieden hatte. Doch jetzt, innerhalb von wenigen Sekunden, hatte sich alles verändert.
Denn sie erkannte, dass Sienna all das besaß, was sie sich selbst wünschte: einen Ehemann, der sie beschützte, die Gewissheit, geliebt zu werden, und ein Baby. Lilah wurde klar, dass sich diese Wünsche für sie nicht erfüllen würden, wenn Zane ihre Liebe nicht erwiderte. Auch wenn sie Zane vielleicht durch einen anderen Mann ersetzen könnte, konnte sie sich nicht vorstellen, ein Baby mit jemandem zu haben, den sie nicht liebte.
Hinter Lucas kam Zane auf sie zu, und ihr stockte der Atem. Er sah einfach umwerfend gut aus in seinem Smoking.
Und plötzlich war ihr ganz klar, worüber Generationen von Frauen ihrer Familie gestolpert waren: Trotz aller ausgefeilten Strategien konnte man niemanden dazu zwingen , sich zu verlieben.
Während Zane den Raum durchquerte, sah er Lilah unverwandt in die Augen.
Etwas war geschehen, etwas hatte sich verändert.
Bewundernd betrachtete er ihr spektakuläres rotes Kleid, das sich sinnlich an die verführerischen Rundungen ihres Körpers schmiegte, und ganz besonders gefiel ihm ihr offenes, dunkles Haar. Er konnte sich nicht erinnern, sie in der Öffentlichkeit jemals mit offenen Haaren gesehen zu haben.
Er sah zu dem Mann neben Lilah. Lucas. Die Eifersucht, die er nie ganz losgeworden war, flammte wieder auf. Falls er in den vergangenen Stunden noch Bedenken gegen die Ehe gehabt hatte, dann waren sie jetzt mit einem Schlag verflogen.
Ein Hauptkriterium für seinen Sinneswandel war sein genialer Einfall, die Ehe genau so zu betrachten wie die Geschäftsabschlüsse, mit denen er es sonst zu tun hatte. Verhandlungen waren ihm schon immer leichtgefallen, und wenn man es näher betrachtete, war eine Ehe auch nichts anderes als eine vertragliche Vereinbarung.
Sicher, die Sache mit den Gefühlen war noch nicht ganz einfach für ihn. Aber er hatte sich inzwischen dafür entschieden, mit Lilah zusammenzuleben, und er war zuversichtlich, dass sie vernünftig verhandeln könnten, wie dieses Zusammenleben aussehen sollte. Schließlich war auch Lilah ein Mensch, der systematisch und logisch vorging.
Eins war so sicher für ihn wie das Amen in der Kirche: Lilah gehörte zu ihm, und noch an diesem Abend würde sie seinen Ring an ihrem Finger tragen.
Das hieß, falls sie ihn als Ehemann akzeptierte, dachte er. Eigentlich hätte die Vorstellung erheiternd wirken müssen, dass er nach all den Jahren, in denen er der Ehefalle erfolgreich aus dem Weg gegangen war, jetzt eine Frau förmlich dazu zwingen
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