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Söhne der Erde 05 - Flucht in die Sonnenstadt

Söhne der Erde 05 - Flucht in die Sonnenstadt

Titel: Söhne der Erde 05 - Flucht in die Sonnenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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auf sie lauerte? Charru richtete sich auf und atmete tief durch.
    »Noch haben sie uns nicht besiegt«, sagte er gepreßt.
    Aber er wußte selbst, daß dies nur Worte waren, und für einen Moment drohte das Gefühl der eigenen Hilflosigkeit sein Bewußtsein zu überschwemmen wie eine Woge.
III.
    Lara Nord war allein in der Kabine.
    Sie zuckte zusammen, als Charru klopfte und die Tür öffnete. Ihr kurzes blondes Haar schimmerte im fahlen Schein der Beleuchtung, die der erste Beweis dafür war, daß die Technik der »Terra I« für die Söhne der Erde nicht immer ein Geheimnis bleiben mußte.
    Lara war unwillkürlich aufgesprungen. Winzige grüne Reflexe tanzten in ihren braunen Augen.
    »Was wird geschehen?« fragte sie atemlos.
    Charru hob die Schultern. »Das weiß ich nicht. Für dich ist es gleichgültig, du kannst gehen. Ich habe deinem Vater versprochen, dich freizulassen.«
    »Meinem Vater? Warum?«
    »Frag ihn! Er wird es dir sagen.«
    Lara biß sich auf die Lippen. Als sie wieder sprach, zitterte ihre Stimme.
    »Ich habe keine Ahnung, wieso die Marsarmee hier aufgetaucht ist, Charru. Ich habe mir nicht gewünscht, daß es so kommt, glaub mir! Helder und ich wollten nur fliehen. Das war doch unser Recht, nicht wahr? Selbst nach euren Begriffen war das unser Recht.«
    »Ja«, sagte Charru müde.
    Lara sah ihn an. Ihr Gesicht war blaß, angespannt - und aufgewühlt von einem Widerstreit der Gefühle, den sie nie zuvor in ihrem Leben gekannt hatte.
    »Ich hätte euch nicht verraten«, flüsterte sie. »Ich schwöre dir, daß ich euch nicht verraten hätte.«
    »Aber Kerr hätte es getan. Und du wußtest es.«
    »Und was hätte ich tun sollen? Ich bin freiwillig mit euch gegangen, und zum Dank dafür habt ihr mich gefangen genommen.«
    »Ich weiß. Und es tut mir leid.«
    »Mir tut es auch leid. Ich will nicht, daß euch etwas geschieht. Aber man wird euch töten, nicht wahr? Sobald ich fort bin...«
    »Vielleicht«, sagte Charru ausdruckslos.
    »Und Helder? Laßt ihr ihn auch frei?«
    »Das können wir nicht.«
    »Weil ihr ihn als Geisel braucht?« Lara schüttelte den Kopf.
    »Das nützt nichts, Charru. Ein einzelnes Leben zählt nicht gegen die Sicherheit des Staates. Wenn es hart auf hart geht, wird niemand auf Helder Kerr Rücksicht nehmen.«
    »Das weiß ich. Aber wir brauchen ihn trotzdem; wir brauchen ihn, wenn wir jemals hier herauskommen.« Er machte eine Pause und fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn. »Was verlangst du von uns? Daß wir auf Kerrs Leben mehr Rücksicht nehmen als seine eigenen Leute?«
    Lara schluckte.
    »Nein«, sagte sie leise. »Aber ich will nicht, daß er stirbt. Ich will nicht, daß überhaupt jemand stirbt. Es ist doch sinnlos zu kämpfen. Warum ergebt ihr euch nicht, warum...«
    »Weil wir keine Sklaven sein wollen«, sagte Charru.
    »Sklaven?«
    »Was sonst? Weißt du, wie die alten Marsstämme leben?«
    »Ja, sicher. Man hat ihnen bestimmte Wohngebiete zugewiesen und...«
    »Man hat sie durch Drogen zu willenlosen Marionetten gemacht. Uns würde es ebenso ergehen, wenn wir tatsächlich überleben sollten. Und selbst eure Bürger sind nichts anderes als Sklaven. Der Staat sorgt für sie, der Staat nimmt ihnen jede Entscheidung ab, und der Staat verlangt dafür, daß sie ihm dienen in absolutem Gehorsam. Sie leben nicht, begreifst du das? Sie existieren nur. Ihr habt sie zu Nummern gemacht, ihr habt alles Menschliche in ihnen getötet.«
    »Aber das ist nicht wahr!« begehrte Lara auf. »Ich bin keine Marionette, ich...«
    »Du nicht. Auch nicht dein Vater oder Helder Kerr oder Simon Jessardin. Kannst du nicht verstehen, daß gerade das am unerträglichsten von allem ist? Ihr nehmt eine bestimmte Eigenschaft, die ihr Intelligenz-Quotient nennt, und benutzt sie, um dem größten Teil eurer Bürger jedes Lebensrecht abzusprechen. Ihr macht die Menschen zu Dienern eines Staates, der selbst niemandem mehr dient. Ihr vergöttert eure Sicherheit und Ordnung, aber ihr wißt nicht mehr warum, ihr...«
    »Was spielt das jetzt für eine Rolle!« rief Lara verzweifelt. »Da draußen steht eine Armee, die euch vernichten wird und...«
    »Ich habe dir gesagt, daß wir dich freilassen.«
    Sie schüttelte so heftig den Kopf, daß das kurze blonde Haar flog.
    »Ich gehe nicht«, sagte sie. »Nein, ich gehe nicht.«
    Für einen Moment war er verblüfft. »Aber du mußt gehen!«
    »Nein! Ich denke nicht daran zuzusehen, wie ihr euch alle sinnlos ins Verderben stürzt.«
    »Wegen Helder

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