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Söhne der Erde 14 - Das verheißene Land

Söhne der Erde 14 - Das verheißene Land

Titel: Söhne der Erde 14 - Das verheißene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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wüßte? Glaubst du, Hardan hätte keine Angst um Gudrit, Tanit um ihr Baby, Gren Kjelland um seine Kinder? Ich gehe nicht, Charru. Oder glaubst du immer noch, daß ich nicht wirklich zu euch gehöre?«
    Er schwieg und machte sich klar, daß es genau das war, was er für einen Augenblick befürchtet hatte. Er war sich nicht sicher gewesen, was das neue Leben, das in ihr wuchs, für Lara bedeutete, ob der Gedanke an die Zukunft dieses ungeborenen Kindes nicht alles für sie änderte.
    »Lara ...«, begann er noch einmal.
    Sie schüttelte heftig den Kopf.
    Kerzengerade stand sie da, die sonst so sanften venusischen Züge gespannt, das helle Haar wirr in der Stirn, ein rebellisches Leuchten in den Augen. Noch nie hatte Charru diesen Ausdruck in ihrem Gesicht gesehen, und nie war sie ihm schöner erschienen.
    »Ich gehe nicht«, wiederholte sie. »Ich weiß, was du denkst, aber du irrst dich. Ich gehe nicht, weil ich an mein Kind denke. Ich will nicht, daß es auf der Venus aufwächst. Ich will nicht, daß es in Sicherheit ist, aber um sein Leben betrogen wird, um das wirkliche Leben. Ich will nicht, daß es zur gehorsamen Marionette eines Staates wird, den ich hassen gelernt habe. Und ich weiß, daß auch du das nicht willst. Nicht wirklich.«
    Einen Augenblick blieb es still.
    Charru lauschte dem Klang der Stimme nach. Er sah in Laras Augen und spürte, daß sie jedes einzelne Wort ernst meinte.
    »Du hast recht«, sagte er rauh. »Ich will es auch nicht.«
    Tief atmete sie auf.
    Als sie die Arme um seinen Nacken schlang und sich an ihn preßte, waren ihre Lippen heiß und hungrig, und in der Begegnung ihrer Körper, in der jäh aufflackernden Leidenschaft lag die bittere Schärfe der Gewißheit, daß es vielleicht das letzte Mal in ihrem Leben war.
    *
    Milt Cavets hochmütiges Marsianer-Gesicht glich einer Maske.
    Mit verschränkten Armen lehnte er an der Wand des ehemaligen Lagerhauses. Er begriff nicht, was er hier sollte. Er an Carrissers Stelle hätte die günstige Gelegenheit genutzt, um die Priester zu liquidieren. Am Leben lassen konnte man sie ja ohnehin nicht, schon weil sie in ihrer Rolle als »Götter« für die Wesen der toten Stadt in den Experimenten der marsianischen Wissenschaftler herumpfuschten. Angewidert betrachtete Cavet die Katzenfrauen, die sich in den Schatten zurückgezogen hatten. Die Königin war wenigstens von normaler menschlicher Gestalt, genau wie ihre Kinder, diese Produkte »göttlicher« Gesetze. Gebannt hörten sie Bar Nergal zu, genau wie die Priester. Cavet unterdrückte ein Kopfschütteln, als er die Ehrfurcht in den Blicken sah. Lediglich einer von Charilan-Chis Söhnen machte eine Ausnahme: ein schlanker, feingliedriger Junge mit hellblondem Haar und schmalen, beweglichen Zügen, dessen topasfarbene Augen Zweifel und Unsicherheit spiegelten.
    »Wir werden sie vernichten!« geiferte Bar Nergal. »Die Mächtigen werden das Schiff der Frevler zu Staub zerfallen lassen. Niemand wird übrigbleiben! Niemand! Wir werden ...«
    In dieser Art ging es weiter.
    Milt Cavet atmete erleichtert auf, als endlich wieder der Kommandant auf der Bildfläche erschien. Carrisser kam nicht aus dem Beiboot, sondern aus einem der Keller, in denen die Priester ein Waffenarsenal entdeckt hatten. Einer von ihnen, ein dunkelhaariger düsterer Mann namens Shamala, trug die Lampe. Auch in seinen Augen standen Ehrfurcht und Angst. Die Priester mußten inzwischen wissen, daß die schwarzen Götter der zerstörten Mondstein-Welt nur verkleidete marsianische Wachmänner gewesen waren. Aber angesichts der unheimlichen Szene vor seinen Augen fragte sich Milt Cavet, ob sie im tiefsten Inneren nicht doch noch an diese Götter glaubten.
    Bar Nergal unterbrach seine endlosen Suaden und wandte sich Carrisser zu.
    Der Uranier lächelte jovial. In den schwarzen, tiefliegenden Augen des Oberpriesters brannte ein fanatisches Feuer.
    »Werdet ihr sie vernichten, Herr?« fragte er krächzend.
    Carrisser unterdrückte einen Seufzer. Milt Cavet fragte sich, wo er die Geduld mit diesem alten Narren hernahm.
    »Vielleicht, Bar Nergal. Es liegt nicht allein in unserem Ermessen. Zunächst geht es darum, Lara Nord in Sicherheit zu bringen.«
    »Charru von Mornags Hure ...«, zischte der Oberpriester.
    »Eine Bürgerin der Vereinigten Planeten«, verbesserte Carrisser und registrierte, daß Bar Nergal zusammenzuckte. »Was danach geschieht, steht noch nicht fest.«
    »Aber wir haben Waffen! Wir wissen nicht damit umzugehen, aber ihr

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