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Söhne der Erde 19 - Der Tödliche Ring

Söhne der Erde 19 - Der Tödliche Ring

Titel: Söhne der Erde 19 - Der Tödliche Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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aktiviert?«
    »Aktiviert.«
    »Waffensysteme klar?«
    »Waffensysteme klar, Kommandant.«
    Milt Cavet fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn.
    Er dachte ungern an die Waffen, die sie auf dem ehemaligen Raumhafen von New York vor eventuellen Angriffen schützen sollten. Genauer gesagt vor Angriffen auf den Kommandotrupp, der Carrisser suchen und mit den Priestern verhandeln würde. Eine heikle Angelegenheit für die Betroffenen. Niemand konnte ihnen verdenken, daß sie sich im Schutz von Waffen, denen sie im Zweifelsfalle selbst ausgesetzt waren, nicht übermäßig sicher fühlten.
    Cavet war froh, daß er nicht persönlich dabeisein mußte.
    Er ging mit Handsteuerung in den Landeanflug. Sehr langsam, bis der Peilstrahl die genaue Länge der Fallinie meldete und die Daten auf dem Schirm erschienen, mit deren Hilfe der Steuercomputer programmiert werden konnte. Der erste Bremsstoß erschütterte die »Deimos«. Cavet beobachtete das Ruinenfeld auf dem Außenschirm. Einmal mehr fragte er sich, wie den Barbaren zumute gewesen sein mochte, als sie ihr Schiff völlig ohne Computerhilfe sozusagen nach Gefühl hier hinunterbringen mußten.
    Die »Deimos« würde vollautomatisch landen.
    Milt Cavet beobachtete die Kontrollen. Der nächste Bremsschub! Noch vier Minuten und dreißig Sekunden, vier Minuten und zwanzig Sekunden ...
    Aufgeregt begann das Rotlicht der Ortungsanlage zu flackern.
    Cavet zuckte zusammen und starrte auf den Schirm. Gleichzeitig wurde es im Lautsprecher lebendig. Die Stimme klang schrill vor Schrecken.
    »Flugobjekt auf Kollisionskurs in der Ortung! Flugobjekt auf Kollisionskurs ...«
    Lenkgeschosse, durchzuckte es Milt Cavet.
    Nicht im Traum hatte er mit einer solchen Möglichkeit gerechnet. Schweiß brach ihm aus allen Poren. Zwei kostbare Sekunden verstrichen, bevor er sich darauf besann, daß er einen Kampfkreuzer kommandierte.
    »Feuer frei für alle Waffensysteme!« schrie er. »Laserbeschuß auf feindliches Objekt! Schockschirme aktivieren! - Feuer!!!«
    Auf dem Monitor wuchs die heranrasende Rakete ins Riesenhafte.
    »Feuer!« wiederholte Cavet mit sich überschlagender Stimme. Aber immer noch geschah nichts. Zwei Sekunden dehnten sich zu Ewigkeiten. Milt Cavet krümmte sich im Pilotensitz - eine krampfartige, unkontrollierbare Reaktion seiner Muskeln und Sehnen. Unklar begriff er, daß er vergessen hatte, die Zielsucher aktivieren zu lassen, daß die Männer in der Gefechtsstation noch nie im Ernstfall eine Waffe abgefeuert hatten, daß zu viele Befehle zu schnell auf sie eingeprasselt waren. Ein einziger Laserstrahl brach fauchend aus dem Schiffsleib hervor, offenbar von Hand justiert. Er ging weit daneben, wie der Ortungsschirm zeigte. Und zu einem zweiten Versuch blieb keine Zeit mehr.
    »Nein!« schrie Milt Cavet in heller Panik. »Nein! Nein ...«
    Er spürte noch den schmetternden Schlag, der das Schiff erschütterte.
    Hoch über den Ruinen von New York schien eine gigantische Blume aus blauem Licht zu erblühen, heller als der Himmel, zerplatzend zu einem Regen wie von Eiskristallen. Zwei endlose Sekunden lang stand die Erscheinung wie ein funkelndes Fanal am Himmel. Dann erlosch das unirdische blaue Leuchten, und die »Deimos I« war verschwunden, als habe sie nie existiert.
    Dort, wo die Abschußrampe zwischen den Ruinen immer noch von der Erschütterung nachbebte, starrten die Menschen der toten Stadt stumm in den Himmel.
    Bar Nergals Lippen zuckten. Die Katzenfrauen waren zurückgewichen, duckten sich angstvoll fauchend in den Schatten. Chan umklammerte das kleine Gerät, das den Funkimpuls und damit den Start des Lenkgeschosses ausgelöst hatte. Er wußte, daß die Vernichtung des Raumschiffes sein Verdienst war. Er allein erinnerte sich noch an alles, was Marius Carrisser damals vor dem Schlag gegen die »Terra« über die Möglichkeiten gesagt hatte, mit dem Lenkgeschoß ein bewegliches Ziel zu treffen. Für Chan grenzte es an Zauberei, daß die Rakete im Flug ganz allein ihren Kurs korrigieren konnte, wenn es nötig war. Aber er wußte noch, wie es gemacht wurde, und er war sicher, daß auch der Mann vom Mars es nicht besser hätte machen können.
    »Wir haben es geschafft!« flüsterte Shamala ungläubig. »Wir haben es wirklich geschafft. Wir haben ein marsianisches Raumschiff zerstört!«
    Bar Nergal wandte sich um.
    Der Blick seiner hypnotischen Augen glitt über die Priester, die Akolythen und Tempeltal-Leute, wanderte zu Charilan-Chi, die neben ihrem grotesken

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