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Söhne der Erde 24 - Robot-Planet

Söhne der Erde 24 - Robot-Planet

Titel: Söhne der Erde 24 - Robot-Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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Jahren?« fragte Camelo ungläubig.
    »Er lebt«, bestätigte der Kyborg. »Wir werden und müssen ihn auftauen. Wir brauchen ihn.«
    Charru schloß sekundenlang die Augen und kämpfte gegen das Gefühl, einen makabren Alptraum zu erleben.
    Er dachte an den Mann im Kälteschlaf. Jenen Fremden, dessen wissenschaftlicher Ehrgeiz einen ganzen Planeten getötet hatte und den sein Gewissen zu dem Versuch zwang, das Leben auf diesem Planeten wieder heimisch zu machen.
    Statt dessen würde er in einer Welt erwachen, in der seelenlose Roboter dabei waren, unter der Führung eines wahnsinnigen Kyborgs die Herrschaft an sich zu reißen.
    *
    »Sie verschwinden! Sie ziehen ab!«
    Maik Varescos Stimme klang erregt. Gerinth und Katalin hatten sich vorgebeugt, starrten genau wie Mark Nord gebannt auf den Ortungsschirm. Deutlich zeichnete sich die Formation der Trichterschiffe ab, und jetzt zuckte jeweils am Heck etwas auf wie ein explodierender Funke.
    Manövriertriebwerke!
    Die Robotflotte, die wie ein drohender Schwarm über der »Kadnos«, im Orbit verharrt hatte, beschleunigte und schwenkte ab. Dutzende von Beibooten und ein Schiff waren vernichtet worden. Die Bordrechner hatten Daten zur Basis gefunkt, und dort hatte man offenbar die Sinnlosigkeit weiterer Angriffe eingesehen.
    »Man«, wiederholte Mark in Gedanken.
    Ein Computer? Ein Kyborg? Der Venusier unterdrückte einen Schauer, weil ihm beide Möglichkeiten gleichermaßen gespenstisch erschienen.
    Ken Jarel und Raul Madsen blieben auf dem Gefechtsdeck an den Schockstrahlern.
    Die anderen hatten sich wenig später alle wieder in die Kanzel versammelt. Jerome Crest, der Kommandant, zitterte vor Nervosität. Ivo Kerenski, der marsianische Techniker, warf einen langen Blick auf die Kontrollen der Notsysteme und zog skeptisch die Unterlippe zwischen die Zähne.
    Mark wußte selbst, daß ihnen nicht mehr viel Energie für die Waffen zur Verfügung stand. Er zuckte die Achseln.
    »Wenn uns die Robotflotte noch einmal angreifen wollte, hätte sie es genausogut gleich versuchen können«, meinte er. »Wir brauchen für unser Kommando-Unternehmen lediglich Beiboote, und zwar diejenigen, die mit Schockstrahlern ausgerüstet sind. Je mehr, desto besser. Was die schwache Streustrahlung bei den Robotschiffen schon auf große Entfernung lahmgelegt hat, war nämlich ganz offensichtlich irgendein Element des Computers - oder des Dings, das bei den Fremden unseren Computern entspricht. Das heißt, daß vermutlich nicht nur Schiffe, Beiboote oder sonstige Fahrzeuge, sondern die gesamte Technologie unserer Gegner für Schockstrahlen besonders empfindlich ist.«
    »Wer bleibt hier?« fragte Gillon sachlich.
    Mark zögerte.
    Drei Mann könnten die »Kadnos« halten, hatte er vorhin gesagt. Das traf zwar zu, aber diese drei durften nicht diejenigen sein, auf die sie bei dem geplanten Kommandounternehmen am ehesten verzichten konnten. Allein in der Obhut der nervösen Marsianer war das Schiff alles andere als sicher.
    »Katalin und Gerinth an die Schockstrahler, Raul Madsen in die Kanzel«, entschied Mark schließlich. »Vier Beiboote werden mit je zwei Mann besetzt.« Er wandte den Kopf, und sein Blick bohrte sich in die Augen des uranischen Kommandanten. »Sie werden eins davon fliegen, Crest. Sie müssen!«
    Das hochmütige Uraniergesicht verzog sich. »Ich denke nicht im Traum daran, ich ...«
    »Sie müssen«, wiederholte Mark. »Notfalls schleppe ich Sie gewaltsam mit. Ich glaube nicht, daß Sie aussteigen werden, wenn wir erst in der Luft sind. Und wenn ich dann meine Hände für die Waffen brauche, können Sie sich ja immer noch überlegen, ob Sie abstürzen oder doch lieber den Pilotensitz übernehmen wollen.«
    Jerome Crest wurde blaß vor Wut, aber er wagte nichts mehr zu sagen.
    Katalin und Gerinth lösten Ken Jarel und Raul Madsen ab, der seinen Platz in der Kanzel einnahm. Mark hätte gern auch noch die Laserkanonen besetzt, aber nach allem, was bisher geschehen war, wollte er den Stoßtrupp nicht weiter schwächen. Er glaubte nicht an einen neuen Angriff auf die »Kadnos«. Und falls es doch geschah, würde ihnen der Start der Robotflotte bestimmt nicht entgehen, so daß sie immer noch jemanden zurückschicken konnten.
    Zehn Minuten später wurden vier Beiboote ausgeschleust, jedes schnell und wendig, jedes mit sechs leichten Schockstrahlern bewaffnet, deren Mündungen sich jetzt noch im Metall der Ringwülste verbargen.
    Inzwischen war im Westen die Sonne versunken, und

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