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Söhne der Erde 24 - Robot-Planet

Söhne der Erde 24 - Robot-Planet

Titel: Söhne der Erde 24 - Robot-Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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Fremden sanft zur Seite.
    Mit einem hallenden Geräusch stoppte die Kabine jenseits der Stahlwand.
    Roboter? Kyborgs? Abako war sicher, daß sich die Roboter nicht mehr rühren würden. Und die Kyborgs? Konnte der eine oder andere von ihnen das Inferno im Versammlungsraum des Rates der Gehirne überlebt haben?
    Knirschend glitt eine schwere Stahltür auseinander.
    Eine Handlampe verbreitete ihren fahlen Schein. Wie ein Schattenriß hob sich eine Gestalt mit schußbereitem Lasergewehr davor ab.
    Eine Gestalt, die Charru sofort an dem schulterlangen blonden Haar erkannte.
    »Nicht schießen, Mark!«
    »Charru?«
    Ungläubige Überraschung klang aus der Stimme.
    Im nächsten Moment hob Gillon von Tareth die Lampe und machte einen raschen Schritt nach vorn, um im matten blauen Licht des Gewölbes besser zu sehen. Seine grünen Augen weiteten sich.
    »Charru! Dane! Camelo!«
    Es dauerte eine Weile, bis einer der Neuankömmlinge im Trubel von Erregung und Erleichterung den Fremden entdeckte.
    Das Stimmengewirr verebbte. Charru wischte sich das Haar aus der Stirn und lächelte.
    »Das ist Jiri Abako«, sagte er ruhig. »Und das sind unsere Freunde, Jiri. Mark Nord, Ken Jarel, Karstein, Gillon von Tareth ...«
    Er nannte die Namen, während die anderen immer noch Mühe hatten, sich von der Überraschung zu erholen. Es war Maik Varesco, der marsianische Pilot, der schließlich nach Sean Sander fragte.
    Ein Schatten flog über Charrus Gesicht.
    Er berichtete knapp. Ein Bericht, den er später noch ergänzen würde. Denn das, was hier geschehen war, in Vergangenheit und Gegenwart, ließ sich mit wenigen Worten nicht erklären.
    Die Transportkabine des aufwärts führenden Schachtes bot nicht mehr als fünf Menschen Platz.
    Charru und Camelo, Dane Farr und Mark Nord begleiteten Jiri Abako. Der Raum, der sich vor ihnen öffnete, wirkte völlig unversehrt. Aber bald bekamen sie die Auswirkungen der Explosion zu spüren, mußten über Trümmer hinwegsteigen, blockierte Flure umgehen und sich mühsam ihren Weg suchen.
    Die Zentrale bot ein Bild der Verwüstung.
    Der Hauptcomputer existierte nicht mehr, war als Trümmerregen gegen die Wände geprasselt. Dort, wo er gestanden hatte, klaffte ein Loch im Boden. Verbogene Metallteile, Drähte und Kunststoffetzen bildeten ein wirres Knäuel, in dem die aufgerissene silbrige Kugel erst auf den zweiten Blick zu erkennen war.
    Eine Kugel, aus deren Metall zwei starre, nur wenig verbogene Rohre ragten.
    »Strahlenwaffen«, sagte Jiri Abako leise. »Gelmar ...«
    Minuten später, dicht an der Explosionsstelle, blickte er auf ein paar silberne Splitter, deren Form noch erkennen ließ, daß sie von einer Kugel stammten.
    Luhar ...
    Ein Gehirn in einem Körper aus Metall. Ein Gehirn, das sich selbst vernichtet hatte, um zu verhindern, daß ein Wahnsinniger auch noch das letzte Leben auf diesem Planeten auslöschte.
    Lange blieb Jiri Abako reglos stehen und hielt die Augen geschlossen, als beschwöre er im Innern das Bild eines toten Freundes, das schon seit zweihundert Jahren nicht mehr existierte.
    Erst gegen Morgen kehrten die Menschen in die »Kadnos« zurück.
    Noch lastete das Geschehene auf ihnen, doch zum erstenmal seit langer Zeit hatten sie wieder Grund, optimistisch in die Zukunft zu blicken. Mit den technischen Mitteln des Robotplaneten konnte es nicht allzu schwer sein, das Schiff zu reparieren. Und sie wußten, daß die Kyborgs zweihundert Jahre lang ihre Forschungssonden ins All geschickt hatten. Es gab Millionen von Daten, Speicher voller Berichte, Informationen, Meßergebnisse, Koordinaten. Eins der vielen Robot-Schiffe mochte auf seiner langen Reise auch in die Nähe des Sol-Systems gekommen sein.
    »Hast du dich entschieden?« fragte Charru, als er für einen Augenblick mit dem Fremden in der Kanzel allein war.
    Jiri Abako legte den Kopf in den Nacken und blickte durch die Sichtkuppel in den Sternenhimmel, der ihm vertraut war.
    Ein Himmel, der sich seit Jahrmillionen nicht verändert hatte. Aber die Welt, die der Fremde kannte, gab es nicht mehr.
    »Meine Heimat ist kein Ort zum Leben«, sagte er leise. »Ja, ich habe mich entschieden. Ich werde euch begleiten.«
    ENDE
     

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