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Söhne der Erde 24 - Robot-Planet

Söhne der Erde 24 - Robot-Planet

Titel: Söhne der Erde 24 - Robot-Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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der Stahlwand des Transportschachtes.
    Karstein fluchte bei der Flamme und allen schwarzen Göttern, weil er befürchtete, daß sie in eine Falle gegangen waren. Ken Jarel, daran gewöhnt, in technischen Bahnen zu denken, entdeckte sofort das kleine Schaltfeld und begann es abzutasten. Nach drei vergeblichen Versuchen öffnete sich knirschend die Wand und gab den Blick in eine quadratische Stahlkabine frei.
    Selbst Karstein leuchtete ein, daß sie hier ein Transportsystem vor sich hatten.
    Sein bärtiges Gesicht spiegelte Widerwillen, doch er betrat genau wie die anderen die Kabine. Sie setzte sich automatisch in Bewegung, kaum daß sich die Tür geschlossen hatte. Ein Zeichen dafür, daß der Weg zu einem ganz bestimmten Ziel führte, daß es nur eine einzige Möglichkeit geben würde, den Stahlkäfig wieder zu verlassen.
    Ein Ruck bremste die Abwärtsfahrt.
    Die Männer warteten darauf, daß sich die Tür öffnen würde, doch statt dessen setzte sich die Kabine nach ein paar Sekunden erneut in Bewegung. Nicht mehr abwärts, sondern vorwärts, offenbar durch einen horizontalen Tunnel.
    Die Männer schwiegen. Die Erregung, die sie gepackt hatte, spiegelte sich nur in den harten, angespannten Gesichtern.
    *
    Die Kyborgs kannten nichts anderes als ihre blecherne Decoder-Sprache.
    Jetzt, da Charru seinen eigenen Decoder benutzte, den er der Begegnung mit einer nicht-menschlichen Rasse verdankte, hörten die Menschen neber der gefühllosen, monotonen Übersetzung auch Jiri Abakos dunkle, nach dem langen Schweigen brüchige Stimme, seinen Tonfall, all die emotionalen Nuancen des Klanges. Bitterkeit lag in dieser Stimme. Die Bitterkeit des Wissens, daß er versagt hatte, weil er etwas Unerreichbares wollte.
    »Was werden Sie tun - später?« fragte Charru leise.
    Jiri Abako zuckte die Achseln. »Ich kann die Roboter wieder aktivieren.«
    »Um weiterzumachen?«
    Der Blick der weißen, fremdartigen Augen ging ins Leere.
    Charru wußte, was der andere empfand. Noch stand nicht fest, ob die Roboter alle biotechnischen Anlagen und die Oasen erwachenden Lebens zerstört hatten. Aber die Kyborgs waren vernichtet bis auf zwei, von denen einer wahnsinnig sein mußte.
    »Weitermachen ...«, wiederholte Abako langsam. »Kann ich das? Ich könnte Gelmar töten - Ky Y. Ich müßte ihn töten. Und dann? Luhar und ich - allein? Oder ich schlafend in der Kältekammer und ein Kyborg als einziges denkendes, fühlendes Wesen in einer verwüsteten Maschinen-Welt?«
    »Sie könnten mit uns kommen«, sagte Charru.
    »Mit euch?«
    »Falls es uns gelingt, unser Schiff zu reparieren und den Planeten zu verlassen. Wir sind auf der Suche nach unserer Heimatwelt. Aber wir wissen nicht, ob wir sie je wieder erreichen. Und man wird uns dort nicht mit offenen Armen empfangen. Wir werden kämpfen müssen, und vielleicht wartet am Ende doch nur der Tod. Es gibt keine Sicherheit bei uns.«
    »Aber Leben ... Gemeinschaft ...« Abako schwieg und blickte auf seine Hände. »Und Luhar?«
    »Warum sollte er nicht ebenfalls mitkommen?«
    »Wird er es wollen? Nach allem, was geschehen ist? Was ich aus ihm gemacht habe? Wird er es wollen?«
    Charru glaubte wieder, die blecherne Decoder-Stimme zu hören, die alles gleichmachte: Worte des Zorns, der Zuneigung, der Trauer.
    »Ky C ... Ich bin Ky C ... Luhar ist tot, Jiri ...«
    Würde er diesen Planeten verlassen wollen? Weiterleben als isoliertes Gehirn, eingesperrt in eine Kugel, ohne das Ziel vor sich, das ihn so lange getrieben hatte?
    Auch Charru fand keine Antwort auf diese Frage.
    *
    Luhar hatte gewußt, daß der Wahnsinnige kommen würde.
    Rote Warnlampen glommen. Silbrig schimmerte die schwebende Kugel auf dem Kontrollschirm. Ky Y! Gelmar, der vor mehr als zweihundert Jahren neben einem Mann namens Luhar gestanden und wimmelnde Bakterien durch ein Mikroskop betrachtet hatte.
    »Und ich sage dir, eines Tages gibt es eine Katastrophe!«
    »Du bist ja verrückt, Gelmar!«
    Erinnerungen ... Jetzt war er Ky Y und wirklich wahnsinnig. Ky C wartete. Seine Kameraaugen richteten sich auf die Tür, die langsam aufschwang. Kein Sicherheitskordon hatte Ky Y aufgehalten, keine gepanzerten Türen, keine Schutzvorrichtungen. Ky Y war da, und er ahnte nicht, daß jemand wartete, der es ihm mit Absicht leicht gemacht hatte.
    Sekunden vertickten, während die beiden schwebenden Kugeln reglos verharrten.
    Mit leisem Klicken fuhren die Greifarme des Wahnsinnigen aus. Seine künstliche Stimme benutzte die Sprache des

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