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Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen

Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen

Titel: Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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ihr bereit seid.«
    »Gut«, preßte Dane Farr durch die zusammengebissenen Zähne.
    »Wir sind bereit«, sagte Charru - und gleichzeitig überkam ihn ein Gefühl, das er kannte, obwohl er es nur ein einziges Mal auf dem Mars erlebt hatte.
    Fadendünne Fühler, die nach seinem Geist tasteten ...
    Sonden, die tief in ihn eindrangen, eine hallende Stimme in seinem Kopf, die keine Worte formte, die er unbewußt verstand und deren Fragen er unbewußt beantwortete. Die Umgebung verschwamm. Zeit und Raum wurden bedeutungslos. Erst eine Ewigkeit später klärten sich Charrus Gedanken. Schweiß lief über sein Gesicht, seine Kehle schmerzte - und doch spürte er eine seltsame, besänftigende Ruhe, die den Schrecken zurückdrängte.
    Verschwommen sah er Ktaramons Gestalt. Der goldäugige Fremde lächelte.
    »Die Entscheidung ist gefallen«, erklärte er. »Wir werden euch begleiten. Und wir werden noch einmal, ein letztes Mal, in die Geschicke der Menschheit eingreifen.«
    *
    Der Bann der Benommenheit hielt sie immer noch umfangen, als sie längst wieder in der Kanzel der »Kadnos« versammelt waren.
    Maik Varesco ließ sich auf den Pilotensitz fallen und starrte die Kontrollen an, als brauche er etwas Vertrautes, an dem sich sein Geist festklammern konnte. Dane Farr wirkte fast ebenso bleich und verwirrt wie die beiden marsianischen Techniker. Nur Camelo blickte immer noch fasziniert durch die Sichtkuppel, und seine Augen spiegelten leuchtend das goldene Licht.
    Diesmal schrak niemand zusammen, als Ktaramon wie aus dem Nichts erschien.
    »Ihr werdet den Flug ins Sol-System allein antreten müssen«, sagte er. »Ihr kennt die Koordinaten des Ortes, an dem ihr euch befinden werdet, wenn ihr dieses Kontinuum verlaßt, und ihr kennt die Koordinaten eurer Heimatwelt. Wir werden euch auf unsere Art des Reisens folgen - oder vorauseilen, da der Faktor Zeit für uns keine Rolle spielt. Fragt nicht, wo wir euch erwarten. Auch Orte sind für uns nicht das gleiche wie für euch. Verlaßt euch darauf, daß wir da sind, wenn ihr uns braucht.«
    »Und wie können wir euch erreichen?« fragte Charru rauh.
    Ktaramon lächelte, als er in eine Falte seines irisierenden Umhangs griff.
    Ein Zeitkristall glitzerte zwischen seinen schlanken Fingern. Ruhig ließ er ihn in Charrus Hand gleiten und sah zu, wie der schwarzhaarige Barbarenfürst die dünne Kette über den Kopf streifte.
    »Wird er funktionieren?« wollte Charru wissen. »Außerhalb eines Zeitfeldes, meine ich?«
    »Das kann er nicht. Aber ich werde ein Zeitfeld innerhalb des Schiffes erzeugen und es mit genug Energie ausstatten, um es auch über die Dauer des Fluges hinaus aufrechtzuerhalten. Zeigt mir einen Raum, den ihr nicht braucht, das wird genügen.«
    Charru, Mark und Camelo begleiteten den Fremden. Es überraschte sie nicht, daß er sich wieder hinter seinen Vorhang aus Zeit zurückzog, sich unsichtbar machte, indem er sich um wenige Sekunden in die Zukunft versetzte. Als er wieder auftauchte, hatte sich nichts in der Kabine verändert. Nichts außer dem leichten, kaum wahrnehmbaren Flimmern, das die Luft erfüllte.
    In der Kanzel strahlte immer noch das goldene Licht. Ktaramon neigte den Kopf und berührte in einer zeremoniellen Gebärde seine Stirn mit den Fingerkuppen.
    »Unser Kraftfeld wird euch sicher durch die Schranke zwischen den Dimensionen führen«, versprach er. »Der Ort, an dem ihr herauskommt, ist nicht der gleiche, an dem ihr dieses Kontinuum erreicht habt, doch die Koordinaten sind im Steuercomputer eures Schiffes gespeichert. Viel Glück! Wir sehen uns wieder.«
    Die hohe Gestalt verblaßte, ehe Charru auch nur Atem holen konnte, um Ktaramon für seine Hilfe zu danken.
    Lange blieb es still. Mark Nord rieb sich mit der geballten Rechten über die Augen.
    »Ich kann das alles immer noch nicht glauben«, sagte er gepreßt. »Aber wie auch immer - wir haben keine andere Wahl, als zu starten.«
    »Richtig«, nickte Charru. »Und wir werden es schaffen.«
    Minuten später begann mit einem hohen Vibrieren die Triebwerksvorstufe zu arbeiten.
    Maik Varesco und Dane Farr konzentrierten sich ganz auf ihre Aufgabe. Mark Nord las mit leiser Stimme Zahlen und Daten ab. Charru lehnte sich zurück und schloß für einen kurzen Moment die Augen.
    Er glaubte, das Sonnensystem zu sehen, Sol mit ihren Planeten, so wie es in einer stilisierten Darstellung das Büro des Präsidenten im Regierungssitz von Kadnos schmückte.
    Und wie in einer Vision sah er jenes andere Bild, das

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