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Söhne der Erde 26 - Neue Heimat Terra

Söhne der Erde 26 - Neue Heimat Terra

Titel: Söhne der Erde 26 - Neue Heimat Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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Energiezäune, den Trakt mit Verwaltungsgebäuden, Hangars, Lagerhallen und die Unterkünfte der Wachmänner. Charru und Camelo musterten die grauen Baustofftürme mit den großen Sichtfenstern und den hell beleuchteten Räumen voller Überwachungsmonitore dahinter. Bildschirme, die lediglich das Gelände zeigten, nicht das Innere der Bunker, wie ein Blick durch das Nachtglas bewies, das jede Einzelheit klar und scharf heranholte.
    »Sie werden wachsamer sein als sonst«, sagte Camelo.
    »Und wir werden vorsichtig sein«, knurrte Mark, während er das Boot behutsam hochzog. Mit dem Fahrzeug ließ sich der Energiezaun leicht überwinden. Auf der anderen Seite ging Mark in einem flachen Bogen hinunter. Er landete an einer Stelle, die weitgehend gegen die Sicht von den Wachtürmen geschützt war und nahe genug am Eingang des ersten langgestreckten Bunkers lag.
    Das leise Singen der Triebwerke verstummte.
    Zwei, drei Minuten lang verharrten die Menschen stumm und beobachteten die Umgebung. Nichts rührte sich. Charru war der erste, der vorsichtig durch die Luke glitt. Mark landete neben ihm.
    Ktaramon blieb zurück, und Camelo wechselte auf den Pilotensitz für den Fall, daß trotz aller Vorsichtsmaßnahmen eine schnelle Flucht notwendig werden würde.
    Das Zeitfeld schirmte das Boot ab, aber es schützte nicht gegen die schneidende Kälte.
    Charru und Mark begriffen sofort, daß sie nicht lange zögern und überlegen konnten. Bis zu dem Eingang an der Schmalseite des grauen, gewölbten Bunkers waren es nur wenige Schritte. Vermutlich lag ein Wachraum dahinter. Also war die Wahrscheinlichkeit gering, daß sich die Tür von außen nicht öffnen ließ.
    Schweigend zogen die beiden Männer die Betäubungspistolen aus den Gürteln.
    Charru nickte dem Venusier zu und setzte sich in Bewegung. Zwei lange Sprünge - schon hatte er die Tür erreicht. Sie öffnete sich nicht von selbst, aber der veraltete Handriegel war nicht zu übersehen. Mark kannte die Funktion. Er fluchte leise, weil er sich fast die Haut von den Fingern riß, aber er schaffte es.
    Ein winziger Vorraum, unbeleuchtet.
    Eine weitere Tür, die - von einem elektronischen Impuls betätigt - lautlos auseinanderglitt.
    Dahinter lag tatsächlich ein Wachraum. Lichtgitter spendeten Helligkeit, Möbel in leuchtender uranischer Farbenpracht milderten die Trostlosigkeit der grauen Wände. Nur die Uniformen der beiden Vollzugsbeamten waren schwarz wie auf allen Planeten der Förderation.
    Charru und Mark drückten ihre Waffen ab und wichen blitzschnell in den Vorraum zurück, wo die Betäubungsstrahlen sie nicht erreichen konnten.
    Den beiden Uniformierten blieb nicht einmal mehr die Zeit, von ihren Plätzen aufzuspringen.
    *
    Tränen rannen über Laras Gesicht.
    »Sie sind zurück«, flüsterte sie. »Verstehst du nicht, David? Sie sind zurück! Sie hatten überhaupt keine Chance - und doch ...«
    »Sie hatten wirklich keine Chance«, sagte der junge Wissenschaftler langsam. »Und das heißt, daß ihnen unterwegs etwas ganz Ungewöhnliches zugestoßen sein muß. Vielleicht hilft ihnen das jetzt. Die Behörden werden es wissen wollen.«
    Lara fuhr sich mit der Hand über die Augen. Sie kauerte auf der Andruckliege in ihrer Kabine.
    »Du meinst, man wird die »Kadnos« zumindest nicht einfach abschießen?« fragte sie.
    »Bestimmt nicht. Dafür ist ihre Rückkehr zu rätselhaft.«
    David sprach mit mehr Zuversicht, als er wirklich empfand. Lara wußte es. Aber sie wußte auch, daß er möglicherweise recht hatte.
    »Und was tun wir jetzt?« fragte sie nach einem langen Schweigen, während sie immer noch gegen die Tränen kämpfte.
    »Tun?« David runzelte die Stirn. »Du willst die Expedition abbrechen?«
    »Ich weiß nicht ... Ich möchte wissen, was geschieht, möchte nicht so abgeschnitten von allem sein. Aber anderseits ... Könnte unsere Arbeit hier auf der Erde nicht gerade jetzt wichtiger denn je werden?«
    »Ich weiß nicht. Einfach weil ich nicht weiß, ob Jessardin die Genehmigung dieser Expedition nicht nur empfohlen hat, um alles, was wir unternehmen könnten, in kontrollierte Bahnen zu lenken.« David zögerte und machte eine hilflose Handbewegung. »Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, daß die Rückkehr der »Kadnos« viel ändert«, setzte er hinzu. »Aber es ist deine Entscheidung. Du weißt, daß du immer auf mich zählen kannst.«
    »Und das gilt jetzt immer noch?«
    »Das gilt immer noch, ja.«
    Einen Moment verschleierten sich Laras Augen.
    Ihr

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