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Söhne der Erde 26 - Neue Heimat Terra

Söhne der Erde 26 - Neue Heimat Terra

Titel: Söhne der Erde 26 - Neue Heimat Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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nachdem sie ihn prüfend von der Seite angesehen hatte.
    Auch die Inseln, die unter ihnen das blaugraue Wasser tupften, hatten sich verändert.
    Das üppige Grün der Vegetation wirkte wie gepudert. Breite, geschwungene Strände glitzerten in schmerzhaftem Weiß, und selbst aus großer Höhe war das Gewirr der wie Streichhölzer abgeknickten Palmenstämme zu sehen.
    Sie landeten auf einer größeren Insel weitab von der Stelle, wo das unheimliche Dimensionentor die Terraner damals in die Vergangenheit vor der Großen Katastrophe versetzt hatte.
    David Jorden brachte das Beiboot sicher auf einer der glatten roten Felsplatten herunter die sich weit ins Meer schoben. Der junge Wissenschaftler betrachtete skeptisch die toten Palmenstämme und den Waldsaum, der keine grüne Wand mehr bildete, sondern den Blick auf ein Netzwerk trockener Äste und verdorrter Schlingpflanzen freigab. Lara hatte bereits die Luke geöffnet. Unwillkürlich zögerte sie, als der Gluthauch der Hitze in die kühle Kanzel drang.
    »Früher betrachteten die Fischer aus dem Norden das hier als das goldene Paradies ihrer Legenden«, sagte sie gepreßt. »Und es war ein Paradies. So friedlich, so voller Leben - schöner, als du es dir vorstellen kannst.«
    »Ich habe Bilder von der alten unzerstörten Erde gesehen«, sagte David.
    »Ich auch. Und die Südinseln glichen diesen Bildern. Wahrscheinlich wurden die Gewässer nicht so gründlich verseucht wie anderswo. Deshalb konnte sich hier früher wieder Leben entwickeln als anderswo. Die Aquarianer sind intelligent, nicht weil die Existenz unter Wasser Intelligenz begünstigt, sondern weil sie eine vergleichsweise lange Evolution hinter sich haben.«
    »Und wo könnten diese Aquarianer stecken?«
    »Sie sind sehr scheu.« Lara lächelte in der Erinnerung. »Aber sie handeln rein defensiv. Angegriffen haben sie uns nur einmal, als uns zufällig eins ihrer Kinder ins Netz ging und wir es nicht sofort wieder freiließen, weil wir nach einer Verständigungsmöglichkeit suchten.«
    Bei den letzten Worten war Lara die kurze Gangway hinuntergeklettert und in den Sand gesprungen. David folgte ihr, sah sich aus zusammengekniffenen Augen um.
    »Gibt es Schlangen, Raubtiere oder sonst etwas Gefährliches?« fragte er.
    »Größere Landraubtiere bestimmt nicht. Schlangen vielleicht. Und dann lebt eine Fischart im Wasser, die ziemlich genau dem entspricht, was man früher Haie nannte.«
    David zuckte die Achseln. »Also dürfte die Insel hier als Basis so gut sein wie jede andere. Unsere Tauchboote sind sicher, die Tiefensonden werden ohnehin ferngesteuert. Was meinst du? Wollen wir hier anfangen?«
    Lara nickte nur.
    Ungeduld trieb sie. Eine Ungeduld, die der ungewissen Furcht entsprang, die Behörden könnten sich die Sache doch noch anders überlegen und die Expedition zurückrufen. Zum wiederholten Male dachte die junge Frau darüber nach, was ihr noch zu tun übrigblieb, wenn das geschah. Freiwillig würde sie nicht gehen, das wußte sie. Aber freiwillig würden die übrigen Expeditionsteilnehmer auch nicht Davids Anweisungen folgen, sobald sie dahinterkamen, daß er einen offiziellen Rückruf ignorierte. Und was dann? Die Funkeinrichtung beschädigen? Das Schiff sabotieren, so daß der Start unmöglich oder zumindest verzögert wurde?
    Pläne, die selbst Lara abenteuerlich vorkamen, obwohl sie zu allem entschlossen war.
    »Schauen wir uns die Insel noch etwas näher an, bevor wir uns endgültig entscheiden«, schlug sie vor.
    Sie nahmen ein Boot, flogen die Strandlinie ab, landeten schließlich an zwei verschiedenen Stellen im Inselinneren. Noch gab es spärliche Quellen, aber überall hatten Trockenheit und Hitze Breschen in die früher so üppige Vegetation geschlagen. Selbst mitten im tropischen Dickicht war die Luft trocken und heiß, und als die beiden Menschen in das klimatisierte Fahrzeug zurückkehrten, fühlten sie sich erschöpft und staubig.
    David schwieg, während er das Beiboot startete und sich nach Norden wandte.
    Sie brauchten eine knappe Stunde, bis vor ihnen die Umrisse der »Felipe Perez« aus dem Sonnenglast tauchten. David landete das Boot im Wüstensand, weil es ohnehin bald wieder gebraucht wurde. Die beiden anderen Fahrzeuge waren noch nicht von ihrem Erkundungsflug zurück Lediglich der wachhabende Offizier und einer der Wissenschaftler warteten in der Kanzel.
    Doktor Marten Merrit stammte von der Venus und galt als persönlicher Freund von Laras Vater.
    Er war es, der die junge Frau

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