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Söhne der Erde 26 - Neue Heimat Terra

Söhne der Erde 26 - Neue Heimat Terra

Titel: Söhne der Erde 26 - Neue Heimat Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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beiseite nahm und ihr den verschlüsselten, für sie persönlich bestimmten Funkspruch übergab, den sie vor einer knappen Stunde erhalten hatten.
    Ein Funkspruch von Conal Nord, dem Generalgouverneur der Venus, der seiner Tochter mitteilte, daß die »Kadnos X« aus dem Hyperraum ins Sol-System zurückgekehrt war.
III.
    Ktaramons Auftauchen wie aus dem Nichts war fast schon ein gewohnter Anblick.
    Er materialisierte in der Kabine, wo er nicht nur ein Zeitfeld errichtet hatte, sondern auch das, was er ein Transmitter-Feld nannte. Charru begriff das Phänomen nicht. Aber er wußte inzwischen, daß solche Transmitter-Felder nicht nur auf der zerstörten Heimatwelt der Zeitherren und in dem fremden Universum existierten, in das sie sich zurückgezogen hatten, sondern auch auf dem Mars, auf Terra - und jetzt hier auf dem Uranus.
    Maik Varesco und die beiden marsianischen Techniker betrachteten den goldäugigen Fremden immer noch mit Unbehagen. Den Merkur-Siedlern ging es kaum anders, obwohl sie offener für die Erkenntnis waren, daß die Wissenschaft der Vereinigten Planeten ganz einfach noch nicht alle Naturgesetze entschleiert hatte. Ktaramons Fähigkeiten beruhten auf Technik Und Technik, nichts anderes, würde es ermöglichen, ein Fahrzeug ungesehen durch die Reihen der uranischen Gleiter zu lenken, die sich rings um das Schiff wie silberne Schemen im Dämmerlicht abhoben.
    Es bedurfte nur noch weniger Worte.
    Ein kleines Beiboot, nicht viel größer als ein Gleiter, war bereits ausgeschleust worden und wartete innerhalb des Zeitfeldes um das Schiff. Charru, Camelo und Mark stiegen ein, mit Lasergewehren und Betäubungspistolen bewaffnet. Schweigend schauten sie zu, wie Ktaramon ein seltsames, zerbrechlich wirkendes Kristallinstrument auf der Mittelkonsole installierte. Es war das erstemal, daß sie eines der Geräte zu Gesicht bekamen, mit denen die Fremden ihre Zeitfelder errichteten. Ein Gerät, das eher an ein Kunstwerk erinnerte denn an ein technisches Aggregat - genau wie der Zeitkristall für menschliche Augen einem Schmuckstück glich und bestimmt keinem Kommunikator.
    Ein feines Klirren erklang, als Ktaramons Finger nacheinander verschiedene Kontakte berührten.
    Jenseits der Sichtkuppel verstärkte sich das Flimmern der Luft, entstand ein zweites Zeitfeld innerhalb des ersten, so daß die Menschen den Eindruck hatten, als werde ihr Fahrzeug von irisierenden Schleiern eingeschlossen. Mark Nord hatte den Pilotensitz übernommen. Ktaramon nickte ihm zu, und der blonde Venusier aktivierte entschlossen die Triebwerke.
    Dicht über dem schimmernden Eispanzer glitt das Fahrzeug dahin.
    Der Augenblick, in dem es das größere Zeitfeld um das Schiff verließ, weckte bei den Insassen ein flüchtiges Schwindelgefühl. Charru beobachtete gebannt die Gleiter, die in einem weiten Kreis in Stellung gegangen waren. Sie warteten. Nur an einer Stelle, wo vor kurzem ein weiteres Fahrzeug gelandet war, bewegten sich ein paar Gestalten in Schutzanzügen. Wahrscheinlich hatte die Meldung keinen Glauben gefunden, daß die »Kadnos« nirgends in dem Gebiet zu finden sei, in dem sie den Messungen zufolge gelandet sein mußte. Jetzt hatten sich ein paar höhere Chargen offenbar persönlich bemüht. Aber sie würden auch nicht mehr als ihre Untergebenen entdecken.
    Minuten äußerster Spannung verstrichen, während das Beiboot den Sperring passierte.
    Niemand wurde aufmerksam, niemand löste Alarm aus. Ungehindert flog das Fahrzeug weiter. Charru und Camelo wechselten einen Blick der Erleichterung. Mark Nord wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn.
    »Es funktioniert«, murmelte er. »Ich habe es nicht geglaubt, aber es funktioniert tatsächlich.«
    Ktaramon lächelte. »Ja, es funktioniert. Aber innerhalb des Lagers wird es nicht viel nützen. Wie wollt ihr die Türen öffnen? Wie wollt ihr eure Gefährten unbemerkt erreichen?«
    »Indem wir die Wachmänner betäuben«, sagte Mark grimmig. »Und dann mit Drogen traktieren, so daß sie hinterher nicht mehr wissen, was mit ihnen geschehen ist.«
    »Und werden sie keinen Verdacht schöpfen?«
    »Möglich. Aber sie werden mit Sicherheit schweigen aus Angst, daß man ihnen Versagen vorwerfen könnte.«
    Ktaramon hob die Achseln - eine jener Gesten, die an ihm verblüfften, weil sie so völlig menschlich wirkten.
    Mark blickte nach vorn, unsicher trotz seiner entschiedenen Worte. Sie konnten jetzt das weite Areal des Lagers sehen: die Betonbunker, die glimmenden

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