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Söhne der Erde 26 - Neue Heimat Terra

Söhne der Erde 26 - Neue Heimat Terra

Titel: Söhne der Erde 26 - Neue Heimat Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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kommentierte Ktaramon gelassen. »Eine Welt stirbt. Die Hilfsmöglichkeiten durch die anderen Planeten sind erschöpft. Die Ressourcen der Erde könnten Rettung bringen, aber die Erde ist tot.«
    »Terra ist ˜?«
    »Tot, Simon Jessardin! Vernichtet durch die Auswirkungen des Kohlendioxyds, mit dem ein Staatsmann der Vergangenheit die irdische Atmosphäre anreichern ließ. Das Gesetz von Ursache und Wirkung ist unerbittlich. Der Hitzetod der Erde war zugleich der Beginn von kosmischen Veränderungen, die tief in die Verhältnisse innerhalb des Sonnensystems eingriffen.«
    Sekundenlang blieb es still.
    Sekunden, in denen Simon Jessardin eine Furcht spürte, die er nie zuvor empfunden hatte. Fahrig strich er sich über die Stirn.
    »Und - das ist wirklich die Zukunft des Mars?« fragte er tonlos.
    »Veränderbare Zukunft, ich sagte es schon. Es ist der Zeitstrahl, auf dem ihr euch im Augenblick befindet und den ihr verlassen könnt, wenn ihr die Zeichen erkennt.«
    »Und was wird weiter geschehen auf diesem Zeitstrahl?«
    »Das Sterben eines Planeten«, wiederholte Ktaramon. »Der Moment der Erkenntnis ist zugleich der Augenblick, in dem die Marsianer endlich beschließen, sich nicht länger auf das Sonnensystem zu beschränken, sondern auf die interstellare Raumfahrt zu setzen. Lebensraum auf fremden Planeten heißt das Ziel ...
    Schiffe erschienen auf dem Schirm.
    Neuartige Schiffe, neuartige Antriebe. Dann das Innere einer Pilotenkanzel. Aber kein Mensch war zu sehen, nur eine Gruppe schlanker, zylindrischer Metallkörper, die auf Luftkissen glitten, emsig und rastlos Greifarme und dünne Drahtfühler bewegten.
    »Menschen haben das Sonnensystem erobert«, erläuterte Ktaramon. »Aber den Marsianern erscheint der Mensch zu unzuverlässig für die interstellare Raumfahrt. Kyborgs sollten die Suche nach neuen Planeten übernehmen. Kybernetische Organismen. Perfekte Maschinen - verbunden mit dem perfektesten Computer, den die Welt je sah: dem menschlichen Gehirn.«
    Jessardin schwieg.
    Er wußte, was Kyborgs waren. Isolierte Gehirne in einer Kapsel. Nervenimpulse, die Werkzeuge steuerten und mit Aufnahmeorganen verbunden waren. Mikrophon und Fernsehaugen. Radaraufnahmen, Rezeptoren für Wärme und Licht, unhörbaren Schall, jede Art von Strahlung. Energieschirme, die das Wesen schützten, Waffen, die es in die Lage versetzten, sich zu verteidigen. Und vorher die großen Brutanlagen: Räume, wo in Behältern mit Nährflüssigkeit die Gehirne winziger Embryos für ihre künftige Aufgabe herangezüchtet wurden.
    Kyborgs, wiederholte Jessardin in Gedanken.
    Er wußte, daß vor langer Zeit schon andere die gleichen Bilder gesehen hatten. Und für einen kurzen Moment sah er sie mit den Augen Charru von Mornags und konnte das Entsetzen nachfühlen, das der andere empfunden haben mußte.
    »Kyborgs steuern die ersten interstellaren Raumschiffe ins All«, fuhr Ktamaron fort. »Kyborgs übernehmen einen Großteil aller anfallenden Arbeiten auf dem Mars. Kyborgs brauchen keine Luft zum Atmen und keine Druckanzüge in der dünner werdenden Atmosphäre. Kyborgs kommen mit einem Minimum an Wasser, Sauerstoff und Nährstoffen aus. Für Kyborgs ist der Planet bewohnbar.«
    Die Bilder wechselten.
    Ein veränderter Mars, wimmelnd von perfekten Maschinen, die ihre hangarähnlichen Behausungen überall erbauten: in den Wüsten, den ausgetrockneten Kanälen, sogar auf den Polkappen. Die Schächte neuer Bergwerke wurden tief in den Boden getrieben. Die rastlosen Kyborgs verdoppelten, verdreifachten die Förderung von Bodenschätzen, um den Energiebedarf der Menschen unter den Kuppeln zu befriedigen. Riesige Tanker-Raumschiffe wurden gebaut. Kyborgs steuerten sie zu wasserreichen Planeten, um auch dieses Problem zu lösen. Und dann ...
    Kuppeln, die in sich zusammensanken.
    Gigantische Blitze explodierender Atomkraftwerke! Die Maschinenwesen fürchteten keine Radioaktivität, denn die Menschen hatten nicht versäumt, die isolierten Gehirne mit einem perfekten Strahlenschutz zu umgeben.
    »Kyborgs übernehmen die Macht auf dem Mars«, sagte Ktaramon ohne jedes Zeichen einer Gemütsbewegung. »Auf dem roten Planeten ist die Menschheit ausgelöscht. Heute beherrschen die Kyborgs den Mars. Morgen werden sie sich mit ihren Schiffen aufmachen, um Venus und Erde, Saturn und Jupiter und Uranus zu erobern ...«
    Abrupt verblaßten die Bilder.
    Für lange Sekunden klang in Simon Jessardin noch das Gefühl nach, sich auf geheimnisvolle Weise mitten im

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