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Söhne der Erde 26 - Neue Heimat Terra

Söhne der Erde 26 - Neue Heimat Terra

Titel: Söhne der Erde 26 - Neue Heimat Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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begriffen, daß das Erbe der Erde nicht ausgerottet werden darf ... Daß Sie und Ihr Volk nicht ausgerottet werden dürfen ...«
    Charru schloß die Augen.
    Sekundenlang spürte er nichts anderes als ein dumpfes Schwindelgefühl. Er hatte zu lange und zu verzweifelt gekämpft, um wirklich glauben zu können, daß der Kampf nun vorbei sein sollte.
    »Was werden Sie tun?« fragte er leise.
    Jessardins Blick schien von weither zurückzukommen.
    »Sie wollen die Erde«, sagte er langsam. »Auf Terra arbeitet im Moment eine Expedition, die den Hitzetod abwenden und die Wirkung des Kohlendioxyds in der Atmosphäre auffangen will. Sie werden die Erde bekommen.«
    »Wir werden die Erde bekommen?«
    Charrus Stimme zitterte unbeherrschbar. Alles in ihm zitterte. Er wünschte sich Lara herbei, Camelo, Gerinth - irgend jemanden, an den er sich klammern konnte, um der Erschütterung Herr zu werden.
    »Sie werden die Erde bekommen«, wiederholte Jessardin. »Und Sie werden auch Merkur bekommen ...«
    »Merkur!« flüsterte Mark Nord.
    Der Präsident lächelte.
    »Sie wünschen es sich sehr, nicht wahr?« sagte er. »Mehr als zwanzig Jahre haben Sie darum gekämpft. Mehr als zwanzig Jahre habe ich diesen Wunsch für eine strafbare Handlung gehalten. Und jetzt ... Ich werde den Rat überzeugen müssen und den Sicherheitsausschuß - Ich werde den Bürgern einen neuen Maßstab geben müssen, damit sie fähig werden, neue Gesetze zu akzeptieren.«
    Mark schluckte.
    »Sie meinen es ernst«, flüsterte er. »Sie meinen es wirklich ernst ...«
    »Ja, ich meine es ernst. Und ich bin sicher, daß mein Einfluß groß genug ist, um den Rat und die Bevölkerung zu überzeugen.« Jessardin machte eine Pause und lächelte freudlos. »Die Erde wird noch für Jahre so gut wie unbewohnbar sein«, sagte er. »Gehen Sie auf den Merkur, alle! Ich sorge dafür, daß Ihnen die erforderliche Ausrüstung zur Verfügung gestellt wird. Ich sorge auch dafür, daß für Terra getan wird, was möglich ist. Aber gehen Sie vorerst auf den Merkur! Lassen Sie die »Kadnos« dort landen und folgen Sie ihr mit einem Transportschiff, das alles an Bord hat, was Sie brauchen.«
    Mark biß die Zähne zusammen.
    Tränen traten in seine Augen. Er konnte nichts dagegen tun. Mehr als zwanzig Jahre lang hatte er um Merkur gekämpft. Er hatte seine Freunde sterben sehen für dieses Ziel. Er hatte sein eigenes Leben in die Schanze geschlagen. Und jetzt stand er da, und ein paar Worte änderten alles: Sie werden Merkur bekommen ...
    »Der Preis!« stieß er hervor. »Nennen Sie den Preis!«
    »Es gibt keinen Preis«, sagte Jessardin ruhig. »Oder doch: Der Preis ist die Chance, auf dem Mars eine Katastrophe abzuwenden. Ich habe die Zukunft gesehen, auf die unser Staat zusteuert. Eine Zukunft, die ich verändern kann - hier und heute. Und ich habe auch andere Zeitstrahlen im Fächer der Zukunft gesehen ...«
    »Die Erde?« fragte Charru fast gegen seinen Willen.
    »Ja, die Erde. Ich habe gesehen, was sie sein wird, wenn nichts geschieht, und was sie sein kann, wenn sie sich weiterentwickelt. Fragen Sie mich nicht nach Einzelheiten! Ich kann und darf sie Ihnen nicht nennen - Ihnen nicht und auch nicht meinem eigenen Volk. Begnügen Sie sich mit dem Wissen, daß ich von jetzt an auf Ihrer Seite stehe. Und daß in diesem Staat immer noch ich es bin, der den Kurs bestimmt.«
    Er lächelte dabei.
    Charru wußte, daß er sich auf die Worte verlassen konnte. Aber er hatte dennoch das Gefühl, einen Traum zu erleben.
    *
    Das gleiche Gefühl überkam Deborah Jaschin, als sie über Laserfunk die Anweisungen des Präsidenten erhielt.
    Anweisungen, die sie nicht weiterzugeben wagte, ohne sie sich durch einen Rückruf bestätigen zu lassen - und die ihr wenig später die seltene Gelegenheit verschafften, die Kommandantin von Delta-Camp vollkommen fassungslos zu erleben.
    Kareen de Winter zitierte Beryl von Schun zu sich.
    Der drahtige blonde Tiefland-Krieger glaubte ihr nicht. Keiner der Gefangenen glaubte ihr, obwohl sie nicht hinter den Sinn des Winkelzugs kamen, den sie vermuteten. Erst als Kareen de Winter ihre Leute in das Zeitfeld vorrücken ließ, ohne die »Kadnos« anzugreifen, begriffen die Terraner, daß sich die Situation tatsächlich geändert hatte.
    Mitten in der Eiswüste standen sich Beryl von Schun und Kareen de Winter gegenüber.
    »Also noch einmal!« sagte die Kommandantin. »Ich habe Anweisung, alle Gefangenen an Bord der »Kadnos« gehen zu lassen. Das Schiff soll,

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