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Söhne der Erde 26 - Neue Heimat Terra

Söhne der Erde 26 - Neue Heimat Terra

Titel: Söhne der Erde 26 - Neue Heimat Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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Charru.
    »Nichts festzustellen.« Farr zuckte die Achseln. »Wenn wir im Raum angegriffen werden, haben wir ohnehin kaum eine Chance. Die »Kadnos« kann sich mit ihrer lächerlichen Armierung nicht wehren.«
    »So schnell ist die marsianische Kriegsflotte nun auch nicht«, bemerkte Mark.
    »Und die Schiffe, die auf Uranus stationiert sind?« Camelo sah mit gerunzelter Stirn von einem zum anderen.
    »Greifen jetzt bestimmt noch nicht an«, meinte Farr. »Ich glaube, sie werden sich erst rühren, wenn sie wissen, wo wir gelandet sind. Nach allem, was passiert ist, müssen sie einfach versuchen, uns lebend in die Hände zu bekommen.«
    Er hatte dieser Meinung schon ein paarmal Ausdruck gegeben. Die anderen hofften, daß er recht behielt. Auf den Außenschirmen war der Uranus zum gespenstisch schimmernden Ball angewachsen. Schon ließen sich die wenigen dünnen Wolkenschlieren erkennen, der gigantische Eispanzer und die mattglühenden Funken, die große, überkuppelte Städte markierten.
    »Hitzeschild grün«, meldete Ivo Kerenski. »Schutzschirme intakt. Eintauchen in die äußere Atmosphärenschicht in fünfzehn Minuten.«
    »Nord«, sagte der zweite Techniker leise.
    Mark hob den Kopf. »Ja?«
    »Was passiert, wenn wir unten sind?« fragte Milt Daved. »Werdet ihr uns gehen lassen?«
    Sie hatten noch nicht über diesen Punkt gesprochen.
    Mark sah Charru an. Der zuckte die Achseln.
    »Wollen Sie denn gehen?« fragte er.
    »Natürlich! Ihr habt uns entführt, ihr ...«
    »Ich für meinen Teil will nicht gehen«, schaltete sich Maik Varesco ein. »Wir hätten uns weigern können, die »Kadnos« zu starten. Wir hätten uns sogar weigern müssen, und wenn ihr hundertmal drohtet, uns umzubringen. Man wird uns den Prozeß machen, das steht so fest wie die Sternwarte in Kadnos.« Er machte eine Pause und nagte an der Unterlippe. »Ich wußte; daß ihr uns nicht wirklich töten würdet«, fügte er hinzu. »Und der Prozeß ist nicht der einzige Grund dafür, daß ich bleiben will. Obwohl ich nicht weiß, was ich tun würde, wenn ich sicher wäre, daß mir nichts passieren könnte.«
    Die anderen glaubten ihm.
    Milt Daved und Ivo Kerenski wechselten unsichere Blicke. Sie hatten nicht darüber nachgedacht, was mit ihnen geschehen würde, wenn sie in ihre Welt zurückkehrten. Jetzt begannen sie zum erstenmal seit langer Zeit, in die Zukunft zu sehen - und es war eine düstere, höchst bedrohliche Zukunft.
    »Eintauchen in die äußere Atmosphäreschicht in fünf Minuten«, sagte Dane Farr. »Haben Sie etwas auf dem Schirm, Kerenski?«
    »Nichts. Aber wir werden beobachtet. Offenbar ein sehr kleines Schiff mit außergewöhnlich leistungsfähigen Ortungsanlagen.«
    »Aufklärer der Neptun-Basis«, sagte Farr. »Klar zum Kursändern, Maik. Die Burschen werden bis zuletzt glauben, daß wir am Uranus vorbeifliegen und ins innere System eindringen. Wir gehen in einem flachen Bogen hinunter und landen so nahe wie möglich an dem Internierungslager in der Wüste. - Peilung?«
    »Grün«, sagte Mark Nord, der die Kontrollen beobachtete.
    »Aufpassen!« warnte Varesco. »Ich nehme die Geschwindigkeit nicht mehr als nötig zurück. Je später die Typen begreifen, daß wir landen wollen, desto besser.«
    Charru lächelte, während er die Gurte überprüfte.
    »Die Typen«, hatte Maik Varesco gesagt. Fühlte er sich den Marsianern wirklich nicht mehr zugehörig? Und wenn nicht - was würde er tun, wenn er endgültig eine Entscheidung treffen mußte?
    Ein paar Minuten später glühte der Hitzeschild der »Kadnos« auf, als das Schiff in die äußeren Schichten der dichten Uranus-Atmophäre tauchte.
    Das Donnern der Bremstriebwerke drang bis in die Knochen. Rasend schnell wurde die Oberfläche des Planeten im Außenschirm größer. Maik Varesco schwitzte. Es war nicht ganz einfach, aus dem Gleitflug in die Position für eine Schwanzlandung überzugehen, aber er schaffte es. Die »Kadnos« kam hart auf, doch sie brach sich weder eine Stütze, noch konnte die Erschütterung des Aufpralls ihrem Rumpf etwas anhaben.
    Wie ein silberner Gigant ragte sie in dem Krater auf, den die Bremstriebwerke aus dem Eispanzer des Uranus herausgeschmolzen hatten.
    Varesco wischte sich den Schweiß von der Stirn. Dane Farr schlug ihm krachend auf die Schulter. Mark Nords Blick hing immer noch an den Instrumenten.
    »Entfernung zu Camp Delta dreißig Meilen«, sagte er. »Wenn der uranische Vollzug gewarnt ist, dauert es garantiert nicht lange, bis wir hier

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