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Söhne der Erde 26 - Neue Heimat Terra

Söhne der Erde 26 - Neue Heimat Terra

Titel: Söhne der Erde 26 - Neue Heimat Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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finden mußte, daß sie einen Fehler gemacht hatten - damals vor Jahrtausenden, als sie zum erstenmal die Erde besuchten, die Rolle von Göttern spielten und die Geschöpfe veränderten, die sie antrafen. Heute würden sie nicht noch einmal so tief in den Lauf der Dinge eingreifen. Mit ihren überlegenen Fähigkeiten, ihrer Macht, ihren geheimnisvollen Waffen wäre es ihnen ein leichtes gewesen. Aber sie hatten gelernt, daß es gefährlich sein konnte, Zwang auszuüben. Sie boten Schutz, warnten und rieten - mehr nicht.
    »Du hast recht«, sagte Charru. »Ich verstehe euch nicht wirklich. Aber ich bin dankbar für eure Hilfe. Ich weiß, daß wir allein keine Chance hätten.«
    »Wir würden und dürften euch nicht helfen, wenn wir nicht überzeugt wären, daß ihr die Kraft hättet, es auch allein zu schaffen«, erklärte Ktaramon kühl. »Erwarte mich, sobald du die nächsten Schritte deiner Gegner kennst. Und denkt daran, daß ihr ein Fahrzeug brauchen werdet, weil ihr euch nicht auf die gleiche Weise bewegen könnt wie wir.« Die Stimme verklang. Nachdenklich ließ Charru den Zeitkristall wieder unter seine Tunika gleiten. Er fragte sich, wo die Herren der Zeit sein mochten, wo auf dem eisigen Uranus sie ihren Stützpunkt errichtet hatten und wie dieser Stützpunkt wohl aussah. Glich er dem Labyrinth auf dem Mars? Oder der goldenen Stadt in jenem anderen Universum? Ktaramon hatte gesagt, daß die Menschen von der Welt der Fremden nur einen bestimmten Aspekt wahrnehmen könnten, der ihren Sinnen zugänglich sei. Die Wirklichkeit hinter dem äußeren Schein mochte sich Charru nicht vorzustellen. Aber er hatte es ohnehin längst aufgegeben, über ihre geheimnisvollen Verbündeten zu grübeln.
    Langsam verließ er die Kabine und fuhr mit dem Transportschacht wieder in die Kanzel hinauf.
    Die anderen warteten. Ortungsstrahlen tasteten die Umgebung ab, auf den Außenschirmen erstreckte sich die schimmernde Eiswüste im blauen Zwielicht. Noch bot die Ebene ein Bild absoluter Einsamkeit. Aber die Menschen ahnten, daß das nicht lange so bleiben würde.
    »Vielleicht war es ein Fehler, so nahe an dem Lager zu landen«, sagte Mark Nord gedehnt. »Sie haben Wachmänner dort. Sie müssen wissen, wo wir heruntergekommen sind, und sie können schnell an Ort und Stelle sein.«
    Dane Farr zuckte die Achseln. »Die Leute aus Kher werden auch nicht viel länger brauchen Und bekannt sein dürfte höchstens unser ungefähres Landegebiet, aber nicht die genauen Koordinaten. Ich glaube ...«
    Er stockte abrupt.
    Selbst auf dem Außenschirm war das leichte Flimmern zu erkennen, das plötzlich in der Luft hing. Charru wischte sich das Haar aus der Stirn und atmete erleichtert auf.
    »Das Zeitfeld«, sagte er. »Wir haben es geschafft. Wir sind sicher.«
    *
    Das Gesicht auf dem Monitor verbarg nur mühsam die Erregung. Kareen de Winters Züge dagegen wirkten beherrscht wie immer.
    »Das in Frage kommende Gebiet wurde folgendermaßen eingegrenzt«, sagte sie. Eine Reihe von geographischen Bezeichnungen folgte. »Haben Sie alles verstanden?«
    »Verstanden«, bestätigte der Mann, der Kristof Gorm hieß, den Rang eines Majors bekleidete und die kleine militärische Einheit befehligte, die dem Lager angegliedert war.
    »Lassen Sie das Gebiet von Robotsonden abfliegen und von Kampfgleitern einkreisen«, fuhr die Kommandantin fort. »Es genügt, die »Kadnos« zu orten und zu verhindern, daß jemand das Schiff verläßt. Keine Angriffsaktionen, bevor wir Verstärkung aus Kher bekommen.«
    »Verstanden«, wiederholte Major Gorm.
    Der Bildschirm wurde dunkel. Kareen de Winter wandte sich einem anderen Monitor zu. Ihre schlanken Finger glitten über ein Schaltfeld. Mit zusammengekniffenen Augen betrachtete sie die aus großer Höhe aufgenommenen Luftbilder, die das Gebiet westlich des Lagers zeigten.
    Eine tischflache Ebene, fast völlig übersichtlich, wenn man ein paar Verwerfungen im Eis ausnahm. Mit den leichten Waffen der Gleiter konnte man gegen ein ausgewachsenes Überlicht-Schiff natürlich nichts ausrichten. Für den Einsatz schwerer Kampfraumer war es zu spät, der hätte während des Anfluges erfolgen müssen. Aber erstens waren die Verantwortlichen offenbar bis zuletzt davon ausgegangen, daß die »Kadnos« am Uranus vorbeifliegen würde, zweitens handelte es sich ebenso offenbar um eine Angelegenheit, in der Generalgouverneur Deborah Jaschin nicht allein hatte entscheiden können.
    Nüchtern machte sich Kareen de Winter klar, daß

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