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Söhne der Luna 2 - Die Braut des Wolfes

Söhne der Luna 2 - Die Braut des Wolfes

Titel: Söhne der Luna 2 - Die Braut des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Wegner
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getrocknete Erdklumpen. Überall im Haus lagen sie herum, verteilt von seinem angewachsenen Rudel. Ein Stockwerk über ihnen, im großen Saal, begannen die Proben des Ensembles des Theaters Gargantua. Es bildete den Kern des Rudels. Wann immer sie probten, gerieten sie sich in die Haare. Ihre Stimmen drangen durch die Decke.
    „Rom ist das Revier der roten Wölfe. Tizzio di Mannero ist ihr Oberhaupt. Seitdem sein Bruder Enzo gestorben ist, muss er sich allein gegen Selene behaupten. Ihm müsste ein friedliches Abkommen gelegen kommen. Garantiert wäre er zu Verhandlungen bereit.“
    „Mica würde niemals mit einem fremden Alphawolf verhandeln.“
    „Und Tizzio würde nichts auf die Versicherung eines Vampirs geben. Einem anderen Alpha würde er aber zumindest zuhören.“
    Eine Reise nach Rom stand bevor. Das war alles, was Florine heraushörte. Der triste Herbsttag hellte sich auf. Sie war bisher nicht über die Auvergne und den Familiensitz der Sippe de Garou hinausgekommen. Rom klang bestrickend.
    „Wunderbar, wir reisen nach Italien. In die Sonne.“
    „Sonne ist in Rom zu dieser Jahreszeit ebenso selten wie hier. Zudem kannst du in deinem Zustand keine weite Reise unternehmen“, wiegelte er ab.
    „Ich bin schwanger, Cassian. Nicht krank.“
    „Denke nur daran, wie schwer deine erste Schwangerschaft war.“
    So sehr sie ihr Gedächtnis strapazierte, sie erinnerte sich nicht an sonderlich große Schwierigkeiten. Cassian konnte nur sich selbst meinen, denn proportional zu ihrem Volumen war auch seine Sorge angewachsen. Der Umstand, dass sie keine Wölfin, sondern eine Sterbliche war, hatte ihn unruhig werden lassen. Es war so weit gegangen, dass die versierte Hebamme beinahe zum Mittelpunkt einer handfesten Auseinandersetzung geworden wäre.
    „Es gab keine Komplikationen außer deinem Betragen gegenüber Madame Sabonniere.“
    Cassian ging über diesen Vorfall und seine Verlegenheit hinweg. „Ohnehin kann ich Paris nicht verlassen, solange Mica fort ist. Einer von uns muss die Stellung halten. Ich werde die Nachtwachen verdoppeln. Sollten die Vampire in Abwesenheit ihres Großmeisters auf dumme Gedanken verfallen, werde ich ihre Nasen so tief in den Dreck drücken, dass sie daran ersticken.“
    „Also wird es keine Reise nach Rom geben“, sagte Florine und seufzte.
    „Nicht für uns, Petite. Tizzio di Mannero ist mir nicht bekannt. Dafür kennt Ruben ihn umso besser. Das Oberhaupt der roten Wölfe hat bisher nichts dagegen unternommen, dass mein Bruder sein Revier durchstreift. Er könnte ihn womöglich anhören. Zumindest müssen wir es versuchen. Bertrand wird ihm eine Nachricht nach Wien überbringen.“
    Ruben war ein Alphawolf wie alle aus der Sippe der de Garou. Zudem besaß er kein eigenes Revier und damit auch kein Rudel. Gewiss besaß er andere Talente. Der Charme eines Schlitzohres war allerdings heikel und würde bei diesem Tizzio di Mannero wohl kaum greifen. Florine behielt ihre Zweifel für sich. Ein Wort gegen seinen Bruder würde Cassian mürrisch machen und ein übellauniger Gefährte war mithin das größte Übel, das ihr zustoßen konnte. Sie grübelte noch über das Resultat vonMicas Botschaft, als Cassian hinausging, um Bertrand zu instruieren. Noch am selben Tag preschte der Leibdiener und Betawolf auf dem schnellsten Pferd aus dem Hoftor und galoppierte gen Österreich.

     
    Aus den Wolken rauschte Wasser zu Boden und eine Böe trieb den Geruch von regengetränkter Gartenerde in den Raum. Immer wieder schweifte Tizzios Blick zu dem kleinen Fensterquadrat, durch dessen Gitterstäbe ein winziger Ausschnitt des Himmels zu sehen war. Die Enge des Besucherraums schien dem Oberhaupt der roten Wölfe zu schaffen zu machen.
    Nach sechs langen Jahren hatte er sich an die Existenz seines Mündels erinnert. Aurora sah keinen Grund, darüber zu frohlocken. Eher hoffte sie, er würde einfach aufstehen und gehen. Ihn hielt schließlich nichts hinter den dicken Klostermauern von Santa Susana. Jederzeit konnte er zurückkehren in die Außenwelt und sie zurücklassen in dem Gefängnis, das er für sie ausgewählt hatte. Nicht bereit, das Schweigen zwischen ihnen zu brechen, forschte sie in seinem Gesicht nach dem Grund seines Besuchs. Lippen und Augen wurden schmal, als er einen Seidenschal auf den Tisch legte.
    „Saphira ist verschwunden.“
    Das war wirklich eine Neuigkeit. Es erklärte die tiefen Stirnfalten und seine geröteten Augenlider, wenn auch nicht seine Gegenwart im Kloster. Sie

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