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Söldner der Galaxis

Söldner der Galaxis

Titel: Söldner der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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gleichen Baumstamm erreicht, von dem sie gestartet waren. »Das war alles, meine Herren. Sie können gehen.«
    Er setzte sich auf den Baumstamm. Die beiden anderen zögerten einen Moment lang. Dann gingen sie gemeinsam weg. Donal studierte noch einmal die Karte. Er dachte eine Weile nach. Dann stand er auf, suchte Morphy und befahl ihm, das Kommando zu übernehmen, weil er selbst zum Hauptquartier müsse. Er verließ das Lager.
    Das Hauptquartier bestand aus einem verdunkelten Unterstand, in dem sich ein schläfriger Offizier vom Dienst, der Kartenprojektor und Skuak befanden.
    »Der Kommandant in der Nähe?« fragte Donal, als er hereinkam.
    »Er schläft schon seit drei Stunden«, erwiderte Skuak. »Was machen Sie noch in der Gegend? Ich würde mich in die Falle hauen, wenn ich keinen Dienst hätte.«
    »Wo schläft er?«
    »Draußen im Busch, etwa zehn Meter vom Unterstand entfernt. Was ist denn los? Sie wollen ihn doch nicht wecken?«
    »Vielleicht ist er noch wach«, sagte Donal und ging hinaus.
    Auf Zehenspitzen schlich er zu dem Ort, den Skuak ihm angegeben hatte. Eine Hängematte schaukelte zwischen zwei Baumstämmen. Aber als Donal näher kam, erkannte er, daß sich in dem Netz nur die zusammengerollte Kampfuniform befand.
    Donal atmete tief ein und drehte sich um. Er ging zurück zum Lager und von dort ins Dorf. Aber am Dorfeingang hielt ihn ein Wachtposten auf. »Tut mir leid«, sagte er. »Anordnung des Kommandanten, Sir. Niemand darf das Dorf betreten, nicht einmal er selbst. Er rechnet mit Fallen.«
    »Oh, ich verstehe – vielen Dank.« Donal ging zurück ins Dunkel.
    Sobald der Posten jedoch ein Stück weitergegangen war, kehrte er um und verschwand wieselflink zwischen den Häusern der Ortschaft. Der kleine, aber sehr helle Mond, den die Bewohner von Harmonie Auge des Herrn nannten, ging eben auf und zog durch die halb eingestürzten Mauern schwarze und silberne Schattenmuster. Donal hielt sich im Schatten und glitt von Haus zu Haus. Geduldig durchsuchte er jeden Raum.
    Es war ein mühevolles Vorgehen, weil er sich völlig geräuschlos bewegen mußte. Und so dauerte es fast vier Stunden, bis er gefunden hatte, was er suchte.
     
    *
     
    In einem Raum ohne Dach stand Hugh Killien. Das Mondlicht ließ ihn noch größer und mächtiger erscheinen, als er war. Und dicht neben ihm – so nahe, daß er sie beinahe in die Arme nehmen konnte – war die Auserwählte von Kultis. Hinter ihnen, verwischt durch das Flirren eines Polarisiergerätes, befand sich eine kleine Flugplattform. Zweifellos hatte die Polarisierung bewirkt, daß keiner der Wachtposten die Annäherung von Anea bemerkt hatte.
    »… Liebste«, sagte Hugh mit leiser, erregter Stimme. Donal preßte sich in den Schatten. »Liebling, du mußt mir vertrauen. Gemeinsam können wir ihm Einhalt gebieten. Aber du mußt mir die Sache überlassen. Seine Macht ist ungeheuer …«
    »Ich weiß, ich weiß«, unterbrach sie ihn heftig. »Aber je länger wir warten, desto gefährlicher wird die Sache für dich, Hugh. Armer Hugh …« Sie hob die Hand und berührte sanft seine Wange. »In was für einen Abgrund habe ich dich da gezogen?«
    »Gezogen? Du mich?« Hugh lachte, leise und zuversichtlich. »Ich ließ mich mit offenen Augen auf die Sache ein.« Er griff nach ihr. »Für dich …«
    »Dafür haben wir jetzt keine Zeit«, sagte sie. »Außerdem tust du es nicht für mich, sondern für Kultis. Er wird es nicht fertigbringen, durch mich Kultis in seine Gewalt zu bringen.«
    »Natürlich tue ich es für Kultis«, sagte Hugh. »Aber du bist Kultis, Anea, du verkörperst alles, was ich an den Exotischen Welten liebe. Doch du mußt mich verstehen. Wir handeln nur auf einen Verdacht hin. Du glaubst, daß er etwas gegen Sayona im Schilde führt. Aber damit können wir auf Kultis nichts anfangen.«
    »Was soll ich nur tun?« weinte sie. »Ich kann nicht seine eigenen Methoden gegen ihn anwenden. Ich kann nicht lügen, nicht betrügen und ihm keine Agenten auf die Spur setzen, solange ich an meinen Vertrag gebunden bin. Ich – ich kann einfach nicht. Das ist das Los einer Auserwählten.« Sie ballte die Fäuste. »Mein eigener Verstand und mein eigener Körper sind gegen mich.« Sie wandte sich plötzlich ihm zu. »Als ich vor zwei Monaten zum erstenmal mit dir sprach, sagtest du, daß du Beweise hättest.«
    »Ich habe mich getäuscht.« Hughs Tonfall war besänftigend. »Und ich habe auch mein Moralsystem, das ich nicht durchbrechen kann, Anea. Mag sein,

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