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Söldner der Galaxis

Söldner der Galaxis

Titel: Söldner der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Stimme Sayonas hielt ihn zurück. Er drehte sich um, und der alte Mann sah ihn beinahe koboldhaft an. »Ich glaube, daß Sie in der Luft gehen können«, sagte er.
    Donal starrte ihn an, aber Sayonas Ausdruck veränderte sich nicht.
    Donal trat auf die erste Stufe zu – und ein Stück über dem festen Stein fand sein Fuß plötzlich Halt. Ohne darüber nachzudenken, was er tat, setzte Donal den zweiten Fuß ins Nichts. Noch ein Schritt – und noch einer. Er ging durch die Luft ans andere Ende der kleinen Gartenmulde.
    Als er endlich wieder auf festem Grund stand, drehte er sich um und sah zu Sayona hinüber. Der Alte betrachtete ihn immer noch.
    Aber in seinem Gesichtsausdruck war jetzt nichts zu erkennen.
    Donal verließ den Garten.
     
    *
     
    Sehr nachdenklich kehrte er zu seinem Quartier in Portsmouth zurück. Hier befand sich der größte Mara-Stützpunkt der Exotischen Welten. Die tropische Nacht von Mara hatte die Stadt eingehüllt, als er sein Zimmer erreichte, und die Sterne schienen durch die transparente Zimmerdecke.
    Während Donal mitten im Schlafzimmer stand und sich umzog, um zum Essen hinunterzugehen, runzelte er mit einemmal die Stirn. Er sah zu der sanft gewölbten Decke des Raumes hinauf, die ihren höchsten Punkt etwa vier Meter über seinem Kopf hatte. Wieder runzelte er die Stirn und ging zu seinem Schreibtisch, wo er ein Stück Klebefolie holte. Mit der Folie in der Hand machte er einen unsicheren Schritt in die Luft. Sein Fuß fand Halt. Langsam, Schritt für Schritt arbeitete er sich durch das Nichts bis zur Decke hinauf. Er preßte die Folie gegen das Glas, und klebte sie fest.
    »Lächerlich!« sagte er plötzlich – und ebenso plötzlich stürzte er. Er rollte sich mit dem Instinkt des geübten Soldaten zusammen und landete wie eine Katze auf Händen und Füßen. Als er aufstand und sich schüttelte, fiel sein Blick zur Decke. Die Folie klebte immer noch dort.
    Er lachte noch einmal laut auf.
    »Nein«, sagte er in das leere Zimmer. »Ich bin ein Dorsai.«

 
18
     
    Ian Ten Graeme, Kommandant der Feitruppen, jener düstere, dunkelhäutige Mann, schritt durch die äußeren Büros des Protektors von Prokyon. Er hatte eine geheime Meldung in der Hand. In den drei äußeren Büros hielt ihn niemand auf. Aber am Eingang zum Privatbüro des Protektors wagte es eine Privatsekretärin, ihm entgegenzutreten und zu sagen, daß der Protektor ungestört bleiben wolle. Ian sah sie nur an, legte die Hand flach gegen das Siegel der Bürotür – und trat ein.
    Im Innern entdeckte er Donal vor der transparenten Wand das Büros. Sein Neffe betrachtete gedankenverloren Portsmouth, das im hellen Sonnenschein dalag. In dieser Stellung konnte man ihn in letzter Zeit oft antreffen. Als er Ians gleichmäßigen Schritt hörte, drehte er sich um.
    »Nun?« fragte er.
    »Sie haben Neue Erde erobert«, erwiderte sein Onkel. Er überreichte ihm das Band. »Eine Geheimbotschaft von Galt.«
    Donal nahm automatisch das Band. Wenn er sich in den letzten sechs Jahren äußerlich verändert hatte, so war die Veränderung in seinem Inneren noch viel tiefgreifender gewesen. Sechs Jahre Oberkommando, sechs Jahre voll von Entscheidungen, hatten den Pfad zwischen der Oberfläche seines Denkens und jenem dunklen, geheimnisvollen Ahnen sehr breitgetreten. Er hatte sich mit der Quelle dieses Ahnens abgefunden, das hieß, er verbarg sie vor den anderen, benutzte sie aber als Werkzeug bei seinen Entscheidungen. Und als Ian ihm nun die Information brachte, spürte er wieder dieses Vibrieren in seinem Innern, das sich ausbreitete und alles umfaßte, bis er wieder einmal deutlich jenes Mächtespiel aus Handlungen und Gegenhandlungen durchschaute. Und ihm war klar, daß auch er handeln mußte.
    Als Protektor von Prokyon war er nicht nur für die Exotischen Welten verantwortlich, sondern auch für die beiden kleineren bewohnten Planeten des Systems, St. Marie und Coby. Doch er mußte nicht nur handeln, um diese Welten zu schützen. Die Herausforderung erging an ihn persönlich. Er wich ihr nicht aus. Im Gegenteil, er hatte seit langem auf sie gewartet.
    »Ich verstehe …«, murmelte er. Er sah seinen Onkel an. »Galt wird Hilfe brauchen. Könntest du mir die Unterlagen über unsere verfügbaren Streitkräfte bringen, Ian?«
    Ian nickte und ging, so kühl und martialisch, wie er gekommen war.
     
    *
     
    Als Donal allein war, brach er das Siegel des Tonbands nicht sofort auf. Er konnte sich nicht mehr erinnern, welchen Gedanken er

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