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Söldner der Galaxis

Söldner der Galaxis

Titel: Söldner der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Haken an dieser Anordnung war folgender: Inwieweit war ein Spitzen-Fachmann noch sein eigener Herr, und inwieweit war er Besitz des Mannes, der gerade seinen Kontrakt in der Hand hatte? Wenn er zu individualistisch dachte, wurde der Tauschhandel zwischen den Welten zu einer Reihe von Einzelverhandlungen. Doch die moderne Gesellschaft konnte nur auf der Basis gemeinsam gefaßter Beschlüsse existieren. Wenn er zu stark in ein Abhängigkeitsverhältnis geriet, dann kamen die Geschäftsleute zum Zug – die Sklavenhändler, die einen Menschen wie ein Stück Vieh schacherten.
    Auf den verschiedenen Welten wurde diese Frage immer noch diskutiert. Straff gegliederte Planeten wie die technischen Welten der Venus-Gruppe – Newton, Cassida und Venus selbst – und die Fanatiker-Welten wie Harmonie, Association und Coby, das von einer Verbrechersekte regiert wurde, betrachteten ihre Fachleute als Besitz. Locker gegliederte Planeten wie die Alte Erde, Mars, die Exotischen Welten und das freiheitsliebende Dorsai sahen in den Menschen Individualisten. Dazwischen lagen Welten mit starken Zentralregierungen wie Freiland, Neue Erde, der Handelsplanet Ceta, das theokratische St. Marie und der unterentwickelte Pionierplanet Dunninswelt.
    Unter den »straffen« Gesellschaften war der Tauschmarkt für Kontrakte schon seit vielen Jahren üblich. Wenn man auf diesen Welten nicht eine spezielle Klausel in seinen Vertrag aufnehmen ließ, konnte es geschehen, daß man ohne jede Kündigung plötzlich an einen anderen Arbeitgeber verkauft wurde – womöglich sogar an eine ganz andere Welt. Die Vorteile so eines Marktes waren in einer autokratischen Gesellschaft offensichtlich, da die Regierung mit ihren umfangreichen Mitteln eine ständige Kontrolle ausüben konnte, gegen die der einzelne nicht ankam. Auf einer »lockeren« Welt, wo die Regierung durch ihre eigenen Maßnahmen daran gehindert wurde, sich zu stark in Privatdinge einzumischen, hatten raffinierte Händler, aber auch die Regierungen anderer Welten leichtes Spiel.
    Das war der Hintergrund für den unausbleiblichen Konflikt, der sich nun seit etwa fünfzig Jahren zwischen zwei völlig verschiedenen Kontrollsystemen zuspitzte. Und dieser Konflikt mußte nun ausgetragen werden. Daß sich die verschiedenen Kräfte zum Angriff vorbereiteten, hatte er schon damals gemerkt, als er bei seiner ersten Reise Galt, William und Anea, die Auserwählte von Kultis, kennenlernte. Hinter der Bühne waren die Vorbereitungen längst getroffen. Auch er kannte bereits seine Rolle in dem Kampf.
    Er beugte sich über den Schreibtisch und drückte auf eine Taste. »Sofortige Generalstabskonferenz«, sagte er.

 
19
     
    Als Donal fünf Tage später auf Holmstead, der Hauptstadt von Venus, eintraf, traf er sich sofort zu einer Besprechung mit Marschall Galt im Regierungshotel.
    »Ich mußte noch einiges erledigen«, sagte er, nachdem er den alten Mann begrüßt hatte. »Sonst wäre ich früher gekommen.« Er sah Galt prüfend an. »Sie sehen abgespannt aus.«
    Der Marschall von Freiland hatte tatsächlich Gewicht verloren. Die Haut spannte sich dicht über den Knochen, und unter den Augen zeichneten sich dunkle Ringe ab.
    »Politik – Politik«, erwiderte Galt. »Nicht mein Fall. Sie reibt einen Mann auf, Donal. Möchten Sie einen Drink?«
    »Nein, danke«, sagte Donal.
    »Ich selbst trinke auch nicht. Aber ich könnte mir eine Pfeife anzünden – wenn Sie nichts dagegen haben.«
    »Ich hatte bisher noch nie etwas dagegen. Und Sie haben auch noch nie danach gefragt«, meinte Donal.
    »Äh – nein.« Galt lachte vor sich hin und begann seine Pfeife mit zitternden Fingern zu füllen. »Ich bin verdammt müde, das ist alles. Eigentlich wäre ich pensionsreif – aber wie soll man sich zurückziehen, wenn gerade jetzt der Teufel los ist? Sie haben meine Nachricht bekommen – wie viele Truppen können Sie mir überlassen?«
    »So an die zwanzigtausend Mann …« Galts Kopf fuhr hoch. »Keine Angst.« Donal lächelte. »Ich liefere sie in Raten, so daß es aussieht, als überließe ich Ihnen die fünffache Anzahl.«
    Galt knurrte. »Ich hätte mir denken können, daß Sie es wieder mit einem Trick versuchen«, sagte er. »Wir können Leute wie Sie hier in der Konferenz gebrauchen. Offiziell haben wir uns getroffen, um zu einer gemeinsamen Anschauung über die Regierung von der Neuen Erde zu kommen – aber Sie wissen, was in Wirklichkeit auf dem Spiel steht?«
    »Ich kann es mir denken. Der offene

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