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Söldnerehre (German Edition)

Söldnerehre (German Edition)

Titel: Söldnerehre (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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strömten weitere Moyri durch die Breschen und schlossen sich dem Angriff an. Der Druck auf die Varis wuchs und Jonas wurde schmerzhaft klar, dass ihnen die Zeit davonlief.
    * * *
     
    Logan trat auf seinen Bruder zu. Die Kurzschwerter kampfbereit in den Händen. Pollok griff ohne Vorwarnung und überraschend schnell an. Kilian hätte ihm das gar nicht zugetraut. Der Moyri-Kriegsherr bearbeitete Logan mit einer Reihe heftiger Attacken, die der Kopfgeldjäger ungerührt über sich ergehen ließ.
    Für das ungeübte Auge wirkte es, als würde Logan kaum auf die Angriffe reagieren, doch Kilian nickte anerkennend, als er die Absicht dahinter erkannte. Logan verhielt sich rein defensiv, während Pollok wie ein Wilder auf ihn eindrosch, in der Hoffnung, ihn möglichst schnell überwältigen zu können. Polloks Waffe jedoch war im Vergleich zu Logans Kurzschwerter extrem schwer und der Kriegsherr würde sich verausgaben und ermüden, wenn er so weitermachte. Und der Mann machte keinerlei Anstalten, damit aufzuhören.
    Logan hingegen bewegte keinen Muskel mehr als notwendig, wich jedem Schlag nur geringfügig aus oder lenkte die Klinge seines Gegners gerade so weit ab, dass sie ihn nicht traf. Bereits nach kurzer Zeit war klar, wer von beiden den Zweikampf dominierte. Es war nur eine Frage der Zeit. Pollok japste bereits jetzt erschöpft nach Luft. Kilian schöpfte Hoffnung, dass sie tatsächlich gewinnen könnten. Er warf einen Blick zur Stadt hin. Die Schlacht tobte ohne Unterlass. Das war ein gutes Zeichen. Es bedeutete, dass noch jemand lebte, der in der Lage war zu kämpfen.
    Coyle Pollok setzte alles auf eine Karte und griff mit einer verheerenden Serie von Schlägen an, die jedoch nicht mehr bewirkten, als dass er sich weiter verausgabte. Logan wich zwei Schritte zurück, um Raum zwischen sich und seinen Gegner zu bringen.
    »Gib auf, Pollok. Wenn du dich ergibst und mich als Sieger anerkennst, schenke ich dir das Leben.«
    »Niemals, Bruder.«
    »Zwing mich nicht, dich zu töten.«
    »Wenn du die Herrschaft willst, dann nur über meine Leiche.«
    »Ganz wie du willst.«
    Die beiden Gegner umkreisten sich behutsam, beständig auf eine Unachtsamkeit des Gegners lauernd.
    Lyra war die Erste, die bemerkte, dass etwas nicht stimmte. Sie zog plötzlich ihr Schwert und deutete auf einen Punkt hinter Logan. Kilian verstand zuerst nicht, was sie meinte. Dann sah er es. Ephraim arbeitete sich unbemerkt in Logans Rücken vor. Alle waren so auf den Kampf fixiert, dass es niemandem auffiel.
    Kilians Warnung erstarb auf seinen Lippen, als Lyra lossprintete. Ephraim zog etwas Glänzendes aus seinem Ärmel. Einen langen Dolch. Mit einem bösartigen Funkeln in den Augen warf er die tödliche Klinge. Gleichzeitig griff Coyle Pollok an, um Logans Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Der Kopfgeldjäger verteidigte sich. Er würde sich nicht rechtzeitig umdrehen können, um dieser hinterhältigen Bedrohung zu begegnen.
    Kilian spurtete hinter Lyra her, doch er wusste, dass er sie nicht rechtzeitig würde erreichen können. Alles spielte sich wie in Zeitlupe ab. Der Dolch hatte Logan beinahe erreicht – da warf sich Lyra zwischen Ephraims Geschoss und sein Ziel. Die Klinge bohrte sich tief in Lyras Körper und sie sank auf die Knie, ihr Gesicht zu einer Fratze des Schmerzes verzogen.
    Die versammelten Schakale schrien auf vor Wut. Die Kampfetikette war gebrochen worden. Damit hatte Ephraim ihre Ehre besudelt.
    Logan entwand mit seinen Kurzschwertern geschickt das Schwert aus Polloks Händen. Die beiden Brüder sahen sich für eine Sekunde in die Augen, bevor Logans rechte Hand nach oben fauchte und dem Kriegsherrn der Moyri die Kehle aufschlitzte.
    Kilian eilte zu Lyra und bettete sie in seine Arme. Sie lebte noch. Gerade mal so. Ihre Kleidung färbte sich bereits tiefrot.
    »Lyra! Nein! Bitte! Bleib bei mir!«, bettelte Kilian.
    Lyra strich ihm über die Wange, doch schon diese kurze Bewegung kostete sie alles an Energie. Ihre Hand fiel herab. Sie war bereits tot, noch bevor ihre Hand den Boden berührte.
    »Nein! Nein!«, jammerte Kilian herzzerreißend. Er spürte eine Hand auf seiner Schulter. Als er aufblickte, sah er Silas neben sich, den treuen Silas, der immer zur Stelle war, wenn man ihn brauchte.
    »Es tut mir so leid, Kilian.«
    »Wo ist er?«, fauchte Kilian. »Wo ist dieses Schwein?«
    »Weg«, erklärte Logan gepresst. »Der Feigling ist geflohen.«
    »Die Welt ist nicht groß genug, dass sich dieser Schweinehund vor mir

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