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Söldnerehre (German Edition)

Söldnerehre (German Edition)

Titel: Söldnerehre (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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herrschte Kilian Lyra an, während er sie am Ellbogen hinunter in den Schankraum zerrte und unsanft auf einen Stuhl setzte.
    Mit einem wütenden Aufschrei riss sie sich aus seinem Griff los. »Ich habe keine Ahnung, wovon du redest.« Faris Lenard folgte deutlich gelassener und betrachtete die Szene mit neutralem Gesichtsausdruck, doch Kilian bemerkte trotzdem, wie es hinter der undeutbaren Fassade fieberhaft arbeitete.
    »Dann sagt dir wohl der Name Logan auch nichts, was?!«
    »Natürlich nicht. Warum sollte er?« Überraschenderweise drückte ihre ganze Körpersprache eher Verwirrung denn Schuldbewusstsein aus. Ein Umstand, der dazu beitrug, dass sich Kilian zumindest ein wenig beruhigte. Lyra schien tatsächlich von den Entwicklungen genauso überrumpelt zu sein wie er.
    »Logan ist einer der – nein, der beste Kopfgeldjäger der Welt«, erklärte Darian, während er ein inzwischen rotes Tuch auf die immer noch blutende Wunde presste.
    »Ein Kopfgeldjäger?«
    »Der beste«, betonte Darian erneut. »Man sagt, wer von ihm gejagt wird, ist so gut wie erledigt.«
    Lyra und Faris wechselten einen kurzen Blick. Dies war der einzige Beweis, den Kilian benötigte, um zu wissen, dass die beiden ihm etwas verheimlichten.
    »Wem seid ihr so wichtig, dass man euch Logan hinterherschickt? Der Mann ist nicht billig.«
    »Keine Ahnung«, erwiderte Lyra halblaut. »Wir sind nur …«
    »Einfache Flüchtlinge. Ja, ich weiß«, unterbrach Kilian sie unwirsch und massierte sich mit Daumen und Zeigefinger seinen Nasenrücken.
    »Logan ist teuer«, murmelte Darian. »Verdammt teuer. Wer immer ihn beauftragt hat, hat reichlich Geld. Und ist ziemlich wütend auf euch.«
    »Ja, und er nimmt auch nicht jeden Auftrag an. Es heißt, er jagt nur Menschen, die es seiner Meinung nach verdient haben.«
    »Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass dies auf die Kinder und die beiden hier zutrifft«, Darian deutete mit dem Daumen auf Lyra und Faris.
    »Spielt eigentlich auch keine große Rolle. Er ist hier und wir sind geliefert.«
    »Ist euch schon mal der Gedanke gekommen, dass er hinter euch her sein könnte?«, warf Faris immer noch betont gelassen ein.
    »Hinter uns?« Kilian und Darian sahen sich ungläubig an. »So verärgert, dass ihm dieser Aufwand wert ist, haben wir niemanden.«
    »Nicht in letzter Zeit«, meinte Darian.
    »Und was tun wir jetzt?« Lyra sah von einem zum anderen. »Hierbleiben? Aufbrechen? Logan suchen? Was?«
    »Wir müssen hier weg. Sofort!«
    Lyra warf ihm einen verächtlichen Blick zu. »Und deine Freunde lässt du im Stich? Ich hätte es wissen müssen. Typisch Söldner.«
    Kilians Gesicht lief vor Zorn rot an. »Entspräche ich tatsächlich dem Bild, das du von Söldnern hast, würde ich euch kurzerhand gegen Silas und die anderen austauschen. Vielleicht sprängen sogar noch ein paar Münzen für euch raus.« Er schüttelte den Kopf. »Nein, wir müssen hier weg. Dadurch steigen unsere Chancen wieder. Wir müssen ihn zwingen, in Bewegung zu bleiben.«
    »Wir könnten Logan auch …« Lyra zögerte.
    »Was?«
    »Wir könnten ihm auch Geld anbieten. Ich habe noch etwas.«
    Darian schnaubte belustigt auf. »Deine Art zu denken gefällt mir, aber das wird bei Logan nicht funktionieren.«
    »Wieso?«
    »Weil er leider so was wie ein Gewissen hat und darüber hinaus einen äußerst klar definierten Ehrenkodex. Nimmt er einen Auftrag einmal an, zieht er ihn durch, unbestechlich und fanatisch. Deswegen ist er bei Auftraggebern so beliebt, vor allem bei den gut betuchten.« Kilian zog seine Stirn in nachdenkliche Falten. »Nein, indem wir aufbrechen, steigen auch Silas’ Chancen und die unserer anderen Freunde. Logan wird sie nicht umbringen. So ist er nicht. Außerdem hätte er es längst getan, wenn er es gewollt hätte. Stattdessen nahm er sie mit. Er will nach und nach eure Eskorte ausschalten, um an euch ranzukommen. Indem wir in Bewegung bleiben, zwingen wir Logan zu entscheiden, sie entweder freizulassen oder zurückzulassen. Beides ist für uns von Vorteil. Lässt er sie frei, gut. Lässt er sie zurück, auch gut. Dann steigen ihre Chancen, dass sie sich befreien können.«
    »Ziemlich unsicher, wenn du mich fragst«, hielt Lyra dagegen.
    »Für Vorschläge bin ich jederzeit offen.«
    Lyra sah betreten nach unten. Faris entgegnete kein Wort und hing seinen eigenen verworrenen Gedanken nach.
    »Such Kurta und sag ihm, er soll uns einen sicheren Weg aus der Stadt suchen, auf dem wir möglichst nicht

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