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Sohn der Dunkelheit

Sohn der Dunkelheit

Titel: Sohn der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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sich in einem weiteren wohlartikulierten Erguss: » Ich hätte ihn Ihnen beiden nicht vorgelegt, ohne sicherzustellen, dass alle Anstrengungen unternommen wurden, um … «
    In anderen Worten, ja, dachte Xcor.
    » Was mir hier fehlt « – Throe blätterte weiter – » sind Verweise auf Gegenmeinungen. «
    » Das kommt daher, dass ich keine finden konnte. Die Bezeichnung › vollblütig ‹ taucht nur in zwei Zusammenhängen auf. In Bezug auf die Herkunft, also den vollblütigen Nachkommen eines Vaters oder einer Mutter, und in Bezug auf die Zugehörigkeit zur Spezies. Im Laufe der Zeit kam es zu einer gewissen Verwässerung des Genpools, einer leichten Verunreinigung durch Menschen – doch bislang galten Vampire mit entfernten menschlichen Wurzeln als vollblütig, solange sie die Transition durchlebten. Aber das gilt natürlich nicht für den direkten Nachfahr aus der Verbindung zwischen Mensch und Vampir. In diesem Fall handelt es sich um ein echtes Halbblut. Und diese Individuen werden traditionell gesondert behandelt. Sie besitzen einen eingeschränkten Rechtsstatus im Vergleich zu anderen Angehörigen unserer Gesellschaft. Und wenn sich der König mit einem Halbblut vereinigt, besteht die Gefahr, dass ein möglicher männlicher Nachkomme keine Transition durchläuft. «
    Throe zog die Stirn kraus, als würde er die Konsequenzen erwägen. » Doch das würden wir erst binnen fünfundzwanzig Jahren erfahren – und das Königspaar könnte mehrere Kinder zeugen. «
    Xcor bemerkte trocken: » Du gehst davon aus, dass wir in zweieinhalb Jahrzehnten noch auf diesem Planeten weilen. Doch bei diesem Tempo nähern wir uns dem Aussterben. «
    » Exakt. « Der Anwalt neigte Xcor den Kopf zu. » Theoretisch könnte ein Viertel Anteil Mensch bewirken, dass die Transition ausbleibt – derartige Fälle sind dokumentiert, und Havers könnte sicher weitere Beispiele liefern. Des Weiteren herrscht unter Angehörigen meiner Generation die Befürchtung, dass ein Nachkomme mit derart enger Verknüpfung zum Menschengeschlecht einen menschlichen Gefährten bevorzugen könnte – und am Ende einen Partner außerhalb unserer Spezies wählt. In diesem Fall hätten wir eine menschliche Königin, und das wäre « – der Vampir schüttelte angewidert den Kopf – » absolut indiskutabel. «
    » Also gibt es zwei Kernpunkte « , fasste Xcor zusammen und lehnte sich zurück, sodass der Sessel unter seinem Gewicht knarzte. » Präzedenzfälle und gesellschaftliche Tragweite. «
    » Ganz genau. « Der Anwalt neigte erneut den Kopf. » Ich bin überzeugt, dass die sozialen Ängste wirksam eingesetzt werden können, um Grauzonen um den entscheidenden Gesetzesbereich bezüglich des königlichen Nachwuchses aufzufüllen. «
    » Das sehe ich auch so « , murmelte Throe und schob die Dokumente zusammen. » Die Frage ist, wie wir vorgehen sollen. «
    Als Xcor etwas sagen wollte, wurde sein Gedankenfluss jäh durch eine merkwürdige Vibration unterbrochen, die seinen Körper in eine Stimmgabel verwandelte, die von unsichtbarer Hand geschlagen wurde.
    » Möchten Sie vielleicht die Dokumente sichten? « , fragte der Anwalt an ihn gewandt.
    Als ob er das könnte, dachte Xcor verstimmt und fragte sich, was dieser gebildete Anwalt wohl davon halten würde, wenn er wüsste, dass der Entscheidungsträger in dieser Angelegenheit ein Analphabet war.
    » Du hast mich bereits überzeugt. « Er stand auf, in der Hoffnung, auf diese Weise dieses merkwürdige Gefühl abzuschütteln. » Ich glaube, dass wir die Angehörigen des Rats über die Sachlage informieren sollten. «
    » Ich verfüge über die nötigen Beziehungen, um die Princepse zusammenzurufen. «
    Xcor trat ans Fenster, blickte hinaus und versuchte, das Signal zu ergründen. Ging es von der Bruderschaft aus?
    » Tu das « , murmelte er geistesabwesend, während das Summen in seinem Bauch sich verstärkte und eine Dringlichkeit erzeugte, die er schlichtweg nicht ignorieren konnte …
    Seine Auserwählte.
    Seine Auserwählte hatte den Sitz der Bruderschaft verlassen und war in der Nähe …
    » Ich muss los « , erklärte er knapp und ging zur Tür. » Throe, du bringst das hier zu Ende. «
    Hinter ihm entstand eine gewisse Unruhe, als Throe und der Anwalt sich unterhielten, während er ging – doch das war ihm egal. Er trat durch die Haustür ins Freie, ließ den Blick über das Weideland schweifen …
    Sofort ortete er ihr Signal.
    Von einem Herzschlag auf den nächsten war er verschwunden und

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