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Sohn der Dunkelheit

Sohn der Dunkelheit

Titel: Sohn der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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beschissene Woche hinter sich.
    Unten im Keller, im Tresorraum seines Hauses, waren er und die Zwillinge gerade damit fertig, die Ausbeute der vergangenen Tage zu ordnen: Geldbündel wurden gestapelt, nachdem die Scheine durch die Zählmaschine gelaufen, sortiert und mit Banderolen zusammengefasst worden waren – und die Summe war beeindruckend, selbst für seine Verhältnisse.
    Alles in allem waren um die zweihunderttausend Dollar zusammengekommen.
    Der Haupt- Lesser und sein munterer Trupp von Jägern hatten exzellente Arbeit geleistet.
    Man sollte meinen, er wäre glücklich.
    Weit gefehlt.
    Er war missmutig und gereizt – und der Anlass für seine schlechte Laune machte ihn nur noch unleidlicher.
    » Geht zu Benloise « , befahl er den Zwillingen. » Holt euch die nächste Fuhre Kokain und teilt sie dann hier auf. «
    Die Zwillinge waren Meister darin, das Zeug mit Zusatzstoffen zu strecken und in Portionstütchen abzupacken, und das war gut so. Die Jäger vertickten dreimal so viel, wie sie früher unter die Leute gebracht hatten.
    » Dann liefert ihr aus. « Assail sah auf die Uhr. » Übergabe ist um drei Uhr morgens, das sollte leicht zu schaffen sein. «
    Er stand vom Tisch auf, hob die Arme über den Kopf und streckte den Rücken durch. In letzter Zeit wurde er immer steifer, und er wusste auch, woran das lag: durch den Dauerzustand der Halberektion hatten sich Oberschenkel und Nackenmuskulatur verspannt, neben anderen physischen Aspekten … die sich jeglicher Selbstregulierung verweigerten.
    Nachdem er seinen Erektionen jahrelang kaum Beachtung geschenkt hatte, war er nun dazu übergegangen, sich permanent selbst zu befriedigen.
    Doch es führte ihm nur noch deutlicher vor Augen, was er nicht bekam.
    Seit einer Woche wartete er nun schon darauf, dass sich Marisol bei ihm meldete, dass sein Telefon klingelte, und zwar nicht, weil wieder irgendein Unbekannter bei ihr auf der Matte stand. Diese Frau hatte ihn nicht minder begehrt als er sie, und das musste doch zu einem weiteren Treffen führen. Doch dem war nicht so. Und dass sie die Zurückhaltung an den Tag legte, mit der er so kämpfte, ließ ihn an seiner Selbstdisziplin zweifeln – und an seinem Verstand.
    Wahrhaftig, er fürchtete, er könnte vor ihr einknicken.
    Er kehrte den Zwillingen den Rücken und ging in die Küche im Erdgeschoss. Dort überprüfte er zunächst einmal sein Handy, für den Fall, dass sie angerufen oder ihren Audi endlich wieder bewegt hatte, der nun seit sieben Nächten untätig rumstand: Seit seinem Besuch parkte das verdammte Ding vor ihrem Haus, so als wüsste sie am Ende, dass ein Peilsender daran befestigt war.
    Auf dem Display sah er einen Anruf in Abwesenheit, aber es war keine Nummer aus seinem Adressbuch.
    Außerdem hatte er eine Nachricht auf der Mailbox.
    Assail hatte kein Interesse am Gefasel irgendeines Menschen, der sich verwählt hatte, aber da nicht auszuschließen war, dass es sich um einen Lesser handelte, der gegen die Abmachungen verstieß, musste er die Nachricht wohl oder übel abhören.
    Also wählte er die Mailbox an und ging in Richtung Humidor. Er hatte viel geraucht in der letzten Zeit und vermutlich zu viel gekokst. Was schmerzhaft kontraproduktiv war: Wenn man ohnehin schon gereizt und frustriert war, waren chemische Aufputschmittel wie Öl ins Feuer …
    » Hola. Hier ist Großmutter von Sola. Ich möchte sprechen mit … Assail … bitte? « Assail blieb wie angewurzelt mitten im Wohnzimmer stehen. » Können Sie jetzt zurückrufen? Danke … «
    Mit ungutem Gefühl unterbrach er die Nachricht und tätigte einen Rückruf.
    Es tutete einmal. Zweimal …
    » Hola? «
    Zu dumm, er wusste ihren Namen nicht. » Hier ist Assail, Madam. Geht es Ihnen gut? «
    » Nein, nein – geht nicht gut. Ich sehe Ihre Nummer auf Nachttisch, so ich rufe an. Ein Unglück ist passiert!«
    Assail umklammerte sein iPhone. » Erzählen Sie. «
    » Sie fort. Sie kommt heim, doch dann sie geht gleich wieder – ich höre Tür, aber ihr Rucksack, ihre Auto, alles ist hier. Ich schlafe, und ich höre Schritte unten. Ich rufe Sola und keine Antwort – dann ich höre lauten Krach und gehe runter. Die Haustür steht offen, und ich Angst, sie wurde geholt. Ich weiß nicht weiter. Sie immer sagt, wir rufen nicht die Polizei. Ich weiß nicht … «
    » Ganz ruhig. Sie haben das Richtige getan. Ich bin augenblicklich bei Ihnen. «
    Assail lief zur Haustür, ohne den Zwillingen noch einmal Bescheid zu sagen. Er wollte einfach nur

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