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Sohn der Dunkelheit

Sohn der Dunkelheit

Titel: Sohn der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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er hätte einen anderen Beruf gewählt. Irgendetwas Stilvolles wie … politischer Analyst, Universitätsprofessor oder … Kernphysiker.
    Natürlich war das alles Menschenkram, der ihn einen Scheißdreck kümmerte. Aber es war ganz bestimmt besser als sein wirkliches Betätigungsfeld.
    Er blickte auf seine Piaget-Armbanduhr – nicht die Uhr, die er normalerweise trug – und sah, dass er nicht mehr warten konnte. Also ging er in das blutrote Zimmer mit den schweren Samtvorhängen und den mit Damast bespannten Wänden, in dem ein Buchara-Teppich seine Schritte schluckte.
    Ja, in Anbetracht seines jüngsten … Faibles … gefiel ihm diese neue Umgebung, dieser Kleidungsstil, diese Geisteshaltung.
    Natürlich wäre die Illusion dahin, sobald er seinen Club erreichte, aber hier war der Ort, wo die Selbstdarstellung zählte.
    Oder … vielleicht zählen würde.
    Ach, verdammt, er hoffte wirklich, dass sie das irgendwann tat.
    Die Auserwählte aus Rehvs Sommerhaus, die er bei seiner Ankunft in diesem Anwesen wiedergesehen hatte, war seitdem nicht mehr hier gewesen. Eigentlich war dieser ganze Quatsch mit der Kleidung und der Erscheinung also für die Katz gewesen.
    Doch er war optimistisch. Durch eine Reihe von behutsam gelenkten Gesprächen mit diversen Hausbewohnern hatte er in Erfahrung gebracht, dass die Auserwählte Layla bisher alle Blutbedürfnisse gestillt hatte, jedoch aufgrund ihrer Schwangerschaft nicht mehr dazu in der Lage war.
    Was für ein gesegnetes Ereignis, in der Tat.
    Weshalb die Auserwählte Selena …
    Selena. Was für ein toller Name …
    Jedenfalls war nun die Auserwählte Selena für diese Dinge zuständig, und das hieß, dass sie früher oder später auftauchen würde. Vishous, Rhage, Blay, Qhuinn und Saxton mussten sich regelmäßig nähren, und nach den Kämpfen der vergangenen Nächte brauchten die Jungs sicher bald eine Ader.
    Was bedeutete, dass sie kommen musste.
    Nur … verdammt. Leider konnte er nicht sagen, dass ihm der Anlass für ihr Kommen gefiel. Die Vorstellung, dass sich jemand anderes an ihrem Handgelenk vergriff, erweckte den Killer in ihm.
    Alles in allem war seine Obsession ziemlich traurig, besonders die Auswirkungen: In der letzten Woche hatte er sich jede Nacht nach dem Ersten Mahl im Erdgeschoss herumgedrückt und abgewartet, hatte sich unbeteiligt gegeben und mit diesem unsäglichen Lassiter geredet – der im Übrigen kein schlechter Kerl war, wenn man ihn erst mal näher kennenlernte. Tatsächlich war der Engel ein wahrer Quell an Informationen über das Haus und so begeistert von den bescheuertsten Fernsehserien, dass er gar nicht zu merken schien, wie viele Fragen sich um das Thema weibliche Vampire drehten. Den Primal. Ob die nicht gebundenen Vampire irgendwelche Techtelmechtel hatten.
    Er pausierte kurz vor seinem Computer und schaltete die Howard-Stern-Show aus, dann ging er aus dem Zimmer, vorbei an der Panzerwand, die zur Seite glitt, wann immer Wrath oder Beth aus ihren Räumen kamen oder sich zurückzogen. Er trat auf die teppichbespannten Stufen und kam bei dem Gang mit den Statuen heraus.
    Oder bei den Knackarsch-Nackedeis, wie er sie in Gedanken nannte.
    Er wandte sich nach rechts, eilte vorbei am königlichen Arbeitszimmer und über die große Freitreppe hinunter in diese unglaubliche Eingangshalle. Auf dem Weg nach unten stresste ihn, dass er schon wieder knapp dran war und es eilig war. Aber die Arbeit rief und …
    Er war auf halber Höhe, als seine Angebetete aus dem Billardzimmer kam und in Richtung Bibliothek schritt.
    » Selena « , rief Trez und beugte sich über das Geländer.
    Als er nach unten sah, hob sie den Kopf und begegnete seinem Blick.
    Klopf. Klopf. Klopf.
    Sein Herz hämmerte wie eine Pauke, und seine Hände fuhren automatisch an den Mantel, um sicherzustellen, dass er nicht auseinanderklaffte. Schließlich war sie eine Frau von Wert, und er wollte sie nicht mit seinen Waffen verschrecken.
    Oh, Mann, war sie schön.
    Mit dem dunklen Haar, das sie im Nacken eingedreht und hochgesteckt hatte, und der durchscheinenden Robe, die ihren Körper verhüllte, war sie viel zu kostbar und zart, um in die Nähe von Gewalt zu kommen.
    Oder einem Kerl wie ihm.
    » Hallo « , sagte sie mit einem beiläufigen Lächeln.
    Diese Stimme. Gütiger Himmel, diese Stimme …
    Trez raste die Treppe hinunter wie ein Geistesgestörter. » Wie geht es dir? « , fragte er, als er praktisch schlitternd vor ihr zum Stehen kam.
    Sie verneigte sich leicht. » Sehr

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