Sohn der Dunkelheit

Titel: Sohn der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward

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gewisses Gerücht ansprechen würde, das mir zu Ohren gekommen ist. «
    » Was für ein Gerücht? « , fragte Tohr ruhig.
    Elan blieb stehen. Drehte sich um. Sprach klar und deutlich: » Dass im Herbst auf ihn geschossen wurde. «
    Niemand zeigte eine Reaktion. Tohr nicht und Rehv nicht und auch nicht die noch anwesenden Brüder. Und ganz bestimmt nicht Qhuinn oder die anderen Jungs.
    » Wer sagt so etwas? « , erkundigte Tohr sich.
    » Nun ja, um ehrlich zu sein, war ich davon ausgegangen, ihn heute Abend hier zu sehen. «
    » Tatsächlich? « Tohr ließ den Blick über die leeren Stuhlreihen streifen und zuckte die Schultern. » Willst du mir sagen, was du gehört hast? «
    » Der Betreffende sprach von einem Besuch des Königs. Ähnlich dem, den mir Wrath im Sommer in meinem Haus abstattete. « Elan sagte das gewichtig, als wäre es für Wrath der Höhepunkt im vergangenen Jahr gewesen. » Er sagte, dass Xcors Bande auf den König geschossen hätte, als er in seinem Haus war. «
    Wieder gab es keine Reaktion.
    » Aber offensichtlich hat der König überlebt. « Elan machte eine Pause, als erwartete er, dass man sie mit Informationen füllte. » Tatsächlich scheint es ihm sehr gut zu gehen. «
    Schweigen breitete sich aus, als würden beide Seiten darauf warten, dass die andere es brach.
    Tohr hob die Brauen. » Bei allem Respekt, was du sagst, hat kaum Gehalt, und Gerüchte gibt es seit Anbeginn der Zeit. «
    » Ja, aber das Merkwürdige kommt noch: Der Betreffende erwähnte es bereits, bevor es geschah. Damals hab ich ihm nicht geglaubt. Wer würde schon ein Attentat planen? Ich hielt es für die Prahlerei eines Mannes, der unzufrieden war mit der Art, wie die Dinge geregelt wurden. Doch eine Woche später erzählte er mir dann, dass Xcors Bande den Plan in die Tat umgesetzt hätte, dass Wrath getroffen wurde. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich hatte keine Möglichkeit, persönlich mit dem König in Kontakt zu treten, und konnte mich nicht vergewissern, ob der Betreffende die Wahrheit sagte. Also habe ich der Sache weiter keine Beachtung geschenkt – bis dieses Treffen einberufen wurde. Ich fragte mich, ob es vielleicht … nun ja, offensichtlich nicht, aber dann wiederum habe ich mich gewundert, dass er nicht hier war. «
    Tohr starrte auf das schmächtige Kerlchen hinab. » Es wäre hilfreich, wenn du einen Namen nennen würdest. «
    Diesmal runzelte Elan die Stirn. » Ihr meint, Ihr wisst nicht, wer noch im Rat ist? «
    Als Rehv die Augen verdrehte, zuckte Tohr die Schultern. » Wir haben Wichtigeres zu tun, als uns über Rehvenges Mitgliederzahlen den Kopf zu zerbrechen. «
    »In der Alten Welt wusste die Bruderschaft, wer wir sind.«
    » Ein Ozean trennt uns vom Mutterland. «
    » Umso schlimmer. «
    » Das ist deine Meinung. «
    Qhuinn trat einen Schritt auf die beiden zu, um einzuschreiten, sollte der Bruder den dünnen Hals dieser Nervensäge packen: Vermutlich sollte dann jemand den Kopf aufsammeln, bevor er über die Läufer der Gastgeber kullerte. Und die Leiche.
    Die Höflichkeit schien das zu gebieten.
    » Also, vom wem redest du? « , fragte Tohr.
    Elan blickte in die Runde der reglosen Krieger, die ihn nicht aus den Augen ließen. » Assail. Sein Name ist Assail. «
    Tief im dunklen Straßengeflecht der Innenstadt von Caldwell, wo man nur selten auf nüchterne Menschen traf, vollführte Xcor einen großen Schwung mit seiner Sense, ungefähr einen Meter siebzig über dem matschigen, schwarz getränkten Schnee.
    Den Lesser erwischte es am Hals, und der Kopf, nunmehr losgelöst von der Wirbelsäule, segelte sich überschlagend durch die kalte, stürmische Luft. Schwarzes Blut spritzte spiralförmig aus den durchtrennten Arterien, während der führerlose untere Teil des Körpers vorwärts auf den Bauch kippte.
    Und damit hatte sich die Sache.
    Was für eine Enttäuschung.
    Xcor wirbelte herum und legte sich seine Geliebte über die Schulter, sodass sie sich schützend hinter ihm bog und seinen Rücken deckte, während er sich für den nächsten Angriff bereitmachte. Die Gasse, in die er gekommen war, um diesen jetzt enthaupteten Jäger zu stellen, war am anderen Ende offen, und hinter ihm standen die drei Cousins Schulter an Schulter, für den Fall, dass Verstärkung aus dieser Richtung nahte …
    Und tatsächlich kam da etwas.
    Das Röhren eines Motors wurde lauter und lauter und näherte sich rasend schnell …
    Ein Geländewagen schlitterte um die Kurve in die Gasse hinein. Die Reifen